03.05.2019
Drei deutsche Männer
BKA nimmt Betreiber von Darknet-Marktplatz fest
Autor: Alexandra Lindner
wsf-s / shutterstock.com
Durch internationale Zusammenarbeit der Behörden ist es gelungen, die mutmaßlichen Betreiber der weltweit zweitgrößten Handelsplattform im Darknet zu fassen. Dabei handelt es sich laut BKA um drei junge Männer aus Deutschland.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 31-jährigen Hessen, einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg sowie einen 22 Jahre alten Mann aus Kleve (Nordrhein-Westfalen). Alle drei sind laut dem BKA deutsche Staatsbürger.
Die Festnahme fand bereits in der letzten Aprilwoche statt. Bei der Durchsuchung der Wohnungen wurden die Rechner der Beschuldigten sichergestellt, über welche diese den Darknet-Marktplatz "Wall Street Market" gemeinsam betrieben haben sollen. Außerdem in den Wohnungen gefunden wurden Geldbeträge von insgesamt 550.000 Euro in Bar sowie ein sechsstelliger Betrag in Kryptowährungen. Ferner waren die Tatverdächtigen im Besitz mehrerer teurer Autos und einer Schusswaffe.
Über die Plattform wurden vor allem Drogen, illegal beschaffte Daten, gefälschte Dokumente sowie Schadcode gehandelt, so das BKA. Insgesamt habe es dort über 1,15 Millionen Kundenkonten gegeben. Die Zahl der Verkäufer beziffert die Behörde mit 5.400. Mittlerweile wurde die Plattform abgeschaltet und an ihrer Stelle ein Hinweis des BKA hochgeladen.
Internationale Zusammenarbeit der Behörden
An den Ermittlungen waren neben dem BKA auch amerikanische und niederländische Strafverfolgungsbehörden und Europol beteiligt. Die drei Männer befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft wegen "gewerbsmäßiger Verschaffung einer Gelegenheit zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln (BTM)".
Im Zuge der Ermittlungen konnten die Beamten in den USA zudem zwei der umsatzstärksten Anbieter von BTM auf Wall Street Market ausfindig gemacht und festgenommen werden. Auch hier wurden Drogen sowie zahlreiche illegale Waffen und Bargeld in extrem hoher Menge sichergestellt.
Das Darknet ist in der Regel nur über Browser wie etwa Tor zu erreichen. Derartige Programme haben ihr Für und Wieder. Grundsätzlich ist es eines jeden Nutzers gutes Recht, auch online anonym zu bleiben und damit seine Privatsphäre zu schützen. Leider werden solche Angebote aber nur all zu gerne von Kriminellen dazu verwendet, ihren illegalen Geschäften nachzugehen. Auch sie sind durch die Anonymisierung und - wie bei Tor - Umleitung über ein verschlüsseltes Netzwerk geschützt. Für Strafverfolgungsbehörden stellt dies eine große Herausforderung bei ihren Ermittlungen dar.
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