09.07.2014
Nur noch 2 MBit/s
Ab Oktober wird bei O2 DSL gedrosselt
Autor: Christopher Bertele
Foto: Phatic-Photography - Fotolia.com
Ab 1. Oktober müssen Heavy-User mit einem DSL-Vertrag von O2 die Drosselung auf 2 MBit/s hinnehmen, wenn sie drei Monate hintereinander über die Grenze von 300 Gigabyte kommen.
Vor etwas mehr als einem Jahr kündigte die Deutsche Telekom an, Heavy-User in ihren DSL-Tarifen ab einer bestimmten Datenmenge pro Monat per Datendrosselung einzubremsen. Das Echo von Seiten der Medien, der Kunden und auch der Bundesregierung war vernichtend. Zunächst schränkte die Telekom die Drosselung auf 2 MBit/s ein, dann nahm man schließlich ganz Abstand von einer Einführung, zu groß wäre der Imageschaden gewesen.
Für 4,99 Euro/Monat lassen sich dann weitere 100 GByte Highspeed-Volumen zubuchen, für 14,99 Euro gibt es unbegrenztes Datenvolumen mit der höchsten zur Verfügung stehenden Geschwindigkeit.
"Fair-Use-Vorteil" für Durchschnitts-Surfer
Telefónica nennt das Konzept "Fair-Use-Vorteil" und rechnet vor, dass der durchschnittliche User ohnehin nur auf 21 GByte im Monat käme und somit nur ein sehr geringer Teil der Kunden von der Regelung betroffen sei. Der Fair-Use-Vorteil sei zudem nur "Bestandteil unserer neuen Tarifpalette DSL All-in". Alle älteren Tarife bleiben demnach unverändert bestehen. Lediglich bei einem Wechsel zu einem der aktuellen Tarife beziehungsweise bei einen neuen Vertragsabschluss gelten die geänderten Bedingungen.
Stimmt die Drossel-Rechnung von O2?
300 Gigabyte sind in der Tat eine ganze Menge Daten. Dafür muss ein Einzelner schon sehr viele HD-Videos streamen, Spiele herunterladen oder Videochat nutzen. Bei einer mehrköpfigen Familie sieht das allerdings schon anders aus. Trotzdem dürften wohl tatsächlich die allerwenigsten O2-DSL-Kunden dreimal hintereinander über die Grenze von 300 GByte kommen.
Aber gerade aus diesem Grund ist es aus Sicht von Telefónica nicht verständlich, eine derart unpopuläre Maßnahme einzuführen. Der Ärger in Form von wütenden Kunden (auch wenn sie erst einmal gar nicht selbst betroffen sind) ist vorprogrammiert und der Nutzen für den Netzbetreiber wohl eher vernachlässigbar.
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