18.05.2016
Telematics Berlin 2016
1. Teil: „Connected Car - Wer baut das fahrende OS?“
Connected Car - Wer baut das fahrende OS?
Autor: Ingrid Lommer
Shutterstock.com/Syda Production
BMW, Ford und diverse Connected Car-Lösunganbieter wollen, jeder für sich, den allumfassenden Standard für das vernetzte Auto definieren, bevor es Google oder Apple tun. Wer das Android fürs Auto am Ende bauen wird, ist offen.
Das Internet der Dinge auf der Straße: "Wir brauchen eine offene, allgemeingültige Plattform für das Connected Car" - dieser Satz ist das allgegenwärtige Leitmotiv aller Vorträge auf der Telematics 2016 in Berlin. Und weil sich die gesamte Mobilitätsbranche so einig darin ist, dass sich das volle Potenzial von vernetzten Services eben nur durch so ein fahrendes Betriebssystem entfalten kann, werden auf dem Kongress auch gleich ein halbes Dutzend Vorschläge für eben so einen allumfassenden Standard vorgestellt: von Ford, von BMW, von der Deutschen Telekom, von diversen Tools-Anbietern wie Inrix oder DanLaw, von den IT-Riesen Oracle und IBM.
Abgesehen von ihren Zielen verbindet all diese sogenannten offenen Standards vor allem eins: Die jeweiligen Anbieter teilen darüber zwar ihre gesammelten Mobilitätsdaten mehr oder minder umfassend mit angeschlossenen Service-Partnern - aber nie mit direkten Konkurrenten, allen Lippenbekenntnissen für eine branchenumfassende Kollaboration zum Wohle des Nutzers zum Trotz.
BMWs "bIoTope"
Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen ist das viel versprechende, von der EU geförderte Pilot-Projekt bIoTope von BMW: Durch Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern versucht sich der Autobauer damit an einer "Everything-as-a-Service-"(XaaS)-Plattform. Die Idee: Ein intelligentes, selbstlernendes System greift immer auf diejenigen angeschlossenen Quellen zurück, die der Kunde/Fahrer in diesem Moment braucht - sei es ein Kartenservice, ein Stauwarner, ein Parkplatzfinder, eine Restaurantempfehlung oder auch ein Branchenbuch mit der Suche nach der nächstgelegenen Werkstatt.
bioTope soll dabei selbsttätig auf Basis der von externen Partnern beigesteuerten Daten entscheiden, welche Optionen es seinem Nutzer vorschlägt - und soll sogar im Rahmen eines festgelegten Budgets selbst für kostenpflichtige Informationen bezahlen können. Das System fungiert dabei gleichzeitig als Standard, mit dem neue IoT-Anwendungen aus allen Bereichen relativ einfach entwickelt werden können - die dann wiederum ihre Daten zum großen bIoTope-Pool beisteuern. So weit, so märchenhaft. Allerdings hat BMW zwar schon eine durchaus ansehnliche Liste an Partnern gewonnen - ein anderer Autobauer ist allerdings nicht dabei.
2. Teil: „Connected Car - Wem gehören die Daten?“
Connected Car - Wem gehören die Daten?
Ganz zu schweigen vom Thema Datenschutz: Schließlich gehören die im Auto gesammelten Daten zuallererst einmal dem Nutzer des Fahrzeugs; und den werden die Autobauer nur mit hilfreichen, leicht zu nutzenden Services dazu bringen, diese Datenhoheit preiszugeben. Was diese Kunst betrifft, sollten die Autobauer vielleicht doch mal bei den ungeliebten Googles dieser Welt in die Lehre gehen - die haben aus dem Abluchsen von Daten schließlich ein Geschäftsmodell gemacht.
Auch in Sachen smarter Parkplatzsuche gab es auf der Telematics Berlin Neues zu berichten: Ford testet derzeit in London sein intelligentes Parksystem GoPark. Mit dem Vorstoß ist der Autobauer allerdings weder der einzige noch der innovativste auf dem Markt.
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