18.05.2015
Recht auf Vergessenwerden
Google löscht nicht einmal jede zweite URL
Autor: Stefan Bordel
Google
Im aktuellen Transparenzbericht von Google führt der Internet-Konzern unter anderem auf, wie viele der eingereichten Löschungsersuche in Deutschland genehmigt wurden. Ergebnis: Nicht einmal die Hälfte.
Google vergisst nicht (viel): In seinem aktuellen Transparenzbericht gibt der Internet-Konzern Auskunft über die globale Nutzung seiner Dienste und die Zusammenarbeit mit Ländern, Unternehmen und Nutzern. Der Bericht behandelt auch die Praxis zur Löschung von Suchergebnissen, wie sie das europäische "Recht auf Vergessenwerden" fordert. Daraus geht hervor, dass der Konzern nicht einmal der Hälfte aller Anfragen in Deutschland zugestimmt hat.
Google löscht seit Mitte vergangenen Jahres Suchergebnisse zu personenbezogenen Daten auf Anfrage. Allein in Deutschland sind laut Bericht bislang 43.581 Ersuche zu 165.730 URLs eingegangen. Indessen hat der Internetkonzern 70.183 URLs aus seinen Suchergebnissen gelöscht, was 48, 8 Prozent entspricht.
Dieses Verhältnis mag auf den ersten Blick ernüchternd wirken, im europäischen Vergleich ist Deutschland mit diesem Wert jedoch Spitzenreiter. In Italien hat Google beispielsweise nur 27,6 Prozent der Suchergebnisse zu den angefragten 66.563 URLs gelöscht. Insgesamt sind bei Google bislang 256.592 Ersuche zu 930.618 URLs eingegangen, von denen 325.362 URLs aus den Ergebnissen entfernt wurden - dies entspricht 41,3 Prozent.
Die meisten Anfragen betreffen unliebsame Suchergebnisse zu sozialen Netzwerken. Allein zu Facebook hat Google 6.905 URLs aus seiner Suche entfernt. Zum hauseigenen Netzwerk Google Plus sind es immerhin 2.895 URLs, zu Twitter 2.634 URLs.
Neben den Löschungsersuchen behandelt der Transparenzbericht des Konzerns etwa auch Statistiken zur Malware- und Phishing-Bedrohung sowie zum globalen Traffic aller Google Produkte. Der gesamte Transparenzbericht findet sich auf der Hersteller-Webseite und ist gratis zugänglich.
Schellerer Ausbau
Hessen, OXG und Vodafone schließen Partnerschaft für Glasfaser
Vodafone und OXG starten gemeinsam mit dem Land Hessen eine umfangreiche Ausbau-Offensive für schnelles Internet. Bis 2030 wollen die Unternehmen Glasfaser-Anschlüsse für bis zu 520.000 Haushalte bauen.
>>
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>
Tools
GitLab Duo Chat mit KI-Chat-Unterstützung
Der DevSecOps-Plattform-Anbieter GitLab führt den GitLab Duo Chat ein. Dieses Tool integriert Künstliche Intelligenz in die DevSecOps-Workflows.
>>
Forschung
Beziehungstests auf TikTok taugen nichts
Forscherinnen der Flinders University bezweifeln die Aussagekraft von TikTok-Beziehungstests und sehen sogar negative Folgen für die Benutzer.
>>