01.06.2023
UC San Diego
Smartphone wird zum Blutdruckmesser
Autor: Wolfgang Kempkens, pte
uscd.edu
Mit Hilfe eines 3D-gedruckten Aufsatzes für knapp fünf Euro wird jedes Smartphone zu einem Blutdruckmessgerät. Die Neuheit der Forscher der University of California San Diego arbeitet mit Kamera und Blitz des Telefons sowie einer KI, welche die Bilder auswertet.
Ein neuer Aufsatz der University of California San Diego für gerade einmal fünf Euro macht aus jedem Smartphone ein Blutdruckmessgerät. Der Clip nutzt Kamera und Blitz des Telefons sowie eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Bildauswertung.
Einfach draufdrücken
Der Aufsatz wird per 3D-Druck hergestellt und hat einen Knopf, den es zu drücken gilt. Wie fest, teilt das Smartphone dem Nutzer mit. Ist der benötigte Druck erreicht, leuchtet der Blitz auf und fällt auf die Fingerkuppe. Das reflektierte Licht erreicht über eine Optik im Aufsatz die Kamera. Diese hält den runden Fleck fest, sodass er ausgewertet werden kann. Aus der Größe des Flecks schließt die Software auf den Druck, der auf den Knopf ausgeübt wurde. Aus der Helligkeit des Flecks - je mehr Blut fließt, desto dunkler ist der Fleck aufgrund des Blutfarbstoffs Hämoglobin - ermittelt eine App die Blutmenge, die durch die Fingerspitze fließt.
Aus beiden Daten errechnet die Software den systolischen und diastolischen Blutdruck. Die Forscher haben den Clip an 24 Freiwilligen der Universitätsklinik San Diego getestet. Die Ergebnisse waren vergleichbar mit denen, die mit einer Blutdruckmanschette gemessen wurden. "Diese Lösung hat das Potenzial, älteren Erwachsenen die Selbstüberwachung des Blutdrucks zu erleichtern", so Forscherin Alison Moore. Und Kollege Edward Wang ergänzt: "Aufgrund der niedrigen Kosten könnten diese Clips an jeden verteilt werden, der sie braucht, aber nicht regelmäßig in eine Klinik gehen kann."
Unternehmen gegründet
Wang und sein Schüler Colin Barry, der Elektro- und Computertechnik studiert, haben gemeinsam das Unternehmen Billion Labs gegründet, um die Technologie zu verfeinern und letztlich zu kommerzialisieren. Zu den nächsten Schritten gehört es, die Technologie benutzerfreundlicher zu gestalten, insbesondere für ältere Erwachsene, sowie das Testen der Genauigkeit bei unterschiedlichen Hautfarben.
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