30.06.2014
Umfrage
Verschlüsselter Mail-Versand bleibt Ausnahme
Autor: Till Dziallas
Foto: Fotoli.com/Aleksandr-Bedrin
Der verschlüsselte Versand von beruflichen E-Mails bleibt eine Ausnahme – obwohl die Berichte über Abhörmaßnahmen von Geheimdiensten im Internet weltweit große Wellen geschlagen haben.
Knapp zwei Drittel der Berufstätigen in Deutschland (65 Prozent) können E-Mails am Arbeitsplatz nach wie vor nicht verschlüsselt verschicken. Weitere 19 Prozent gebe an, dass sie zwar die technischen Möglichkeiten für E-Mail-Verschlüsselung haben, diese aber nicht einsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Branchenverbands Bitkom.
Demnach verschlüsseln gerade einmal 16 Prozent der Befragten ihre E-Mails – und auch das nur hin und wieder. „In der Spähaffäre gibt es weiterhin großen politischen Aufklärungs- und Handlungsbedarf. Unabhängig davon sollten Unternehmen die bestehenden Möglichkeiten zum Schutz ihrer Daten wie E-Mail-Verschlüsselung umfassend nutzen“, stellt Marc Fliehe vom Bitkom fest. Dabei sei der Schutz von Firmen- und Kundendaten nicht nur wegen möglicher Ausspähungen durch Geheimdienste von großer Bedeutung. Auch vor Cyberkriminellen müsse man sich schützen. Das Marktforschungsinstitut Aris hat im Auftrag des Bitkom 1.006 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt, darunter 620 Berufstätige.
Seit 29. April 2014 ist die Verschlüsselung des E-Mail-Verkehrs von Telekom, GMX, Web.de und freenet abgeschlossen. Damit können auch Unternehmen und Organisationen an der Initiative „E-Mail made in Germany“ teilnehmen. Auch Google zieht Konsequenzen aus den Enthüllungen über staatliche Schnüffelaktionen: Der Internet-Konzern hat ein kostenloses Tool veröffentlicht, das E-Mails direkt im Chrome-Browser Ende-zu-Ende verschlüsselt. Nachrichten werden dadurch durchgehend vor fremden Blicken geschützt.
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