14.04.2013
Zentraler Mail-Dienst
Post steigt bei De-Mail aus
Autor: Michael Rupp
Foto: Deutsche Post
Der staatlich kontrollierte Postfachdienst De-Mail soll so rechtssicher und verbindlich sein wie ein Einschreiben. Nun legt die Deutsche Post die Teilnahme am gemeinschaftlichen Dienst auf Eis.
Für den rechtssicheren Versand von Nachrichten etwa von Behörden hat das Bundesministerium des Innern mit großem Brimbamborium den E-Mail-Dienste De-Mail ins Leben gerufen. Nach viele Startproblemen und zögerlichen Akzeptanz bei den Nutzern legt die Deutsche Post ihre Teilnahme bei De-Mail nun auf Eis. Das erklärte Ralph Wiegand, Vorstand für den E-Postbrief der Deutschen Post, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit überlässt die Deutsche Post den De-Mail-Dienst den drei übrigen Unternehmen, die dafür zertifiziert sind: Deutsche Telekom, United Internet (1&1) sowie Mentana Claimsoft.
Internet-Dienstleister, die bei De-Mail mitmischen wollen, müssen umfangreiche Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften erfüllen, um ein entsprechendes Zertifikat für De-Mail zu erhalten. Der Deutschen Post fehlte bislang ein entsprechendes Zertifikat. Streitpunkt war das Postident-Verfahren, auf das die Deutsche Post bestand. Bei Postident werden allerdings mehr Daten als für De-Mail erforderlich erfasst – an diesem Punkt scheiterte bislang die De-Mail-Zertifizierung der Deutschen Post.
Eine De-Mail wird ausschließlich verschlüsselt übertragen. Es ist nicht möglich, auf die Verschlüsselung zu verzichten – sie geschieht stets automatisch. Im Gegensatz zum herkömmlichen Mail-Verkehr brauchen Sie keine zusätzlichen Kryptografie-Programme.
Wie die Deutschen Post gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verlautbaren lies, wolle man sich künftig mehr auf das hauseigene Konkurrenzangebot E-Postbrief fokussieren.
Fazit
Man kann der Deutschen Post im Streit um das Postident-Verfahren bei De-Mail zumindest nicht nachsagen, das Unternehmen wäre nicht konsequent.
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