24.11.2020
Bis 120 Megatonnen CO2
Digitalisierung hilft bei Erreichen der Klimaziele
Autor: dpa
Fotalia 39631218
Auch die Digitalwirtschaft sieht den Klimawandel als eine globale Krise an, die nur mit entschiedenem Handeln überwunden werden kann. Eine konsequente Digitalisierung könnte den CO2-Ausstoß massiv reduzieren.
Eine umfassende Digitalisierung in den Bereichen Mobilität und Verkehr, industrielle Fertigung und bei Gebäuden kann einer Accenture-Studie zufolge fast die Hälfte zur Einhaltung der deutschen Klimaziele beitragen.
«Bis zu 120 Megatonnen Kohlendioxid können bis 2030 im besten Fall eingespart werden», sagte Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, der die Studie in Auftrag gegeben hatte. Das entspreche fast jeder zweiten Tonne dessen, was Deutschland noch einsparen muss, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. «Je schneller und konsequenter Digitaltechnologien eingesetzt werden, desto mehr CO2 können wir künftig einsparen», sagte Berg am Dienstag.
Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hatte sich Deutschland 2015 verpflichtet, bestimmte Klimaziele zu erreichen und Maßnahmen einzuleiten, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Im Jahr 2019 lag der CO2-Ausstoß noch bei 805 Megatonnen. 2030 darf der nur noch 543 Megatonnen betragen. Bis dahin müssen demnach 262 Megatonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen werden als im vergangenen Jahr.
In der Studie werden insgesamt sieben Anwendungsbereiche für digitale Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Die nun vorgelegten Ergebnisse beziehen sich auf vier Bereiche, nämlich industrielle Fertigung, Mobilität, Gebäude sowie Arbeit & Business. Bis Frühjahr 2021 folgen noch die Themen Landwirtschaft, Energie und Gesundheit.
Entscheidend werde sein, mit welchem Tempo die Digitalisierung in der kommenden Dekade vorangetrieben wird, hieß es beim Bitkom. So beziffert die Studie das CO2-Einsparpotenzial der betrachteten vier Bereiche bei einer eher moderaten Entwicklung der Digitalisierung, wie sie aktuell in Deutschland stattfindet, auf rund 78 Megatonnen bis zum Jahr 2030 - das seien 30 Prozent der notwendigen CO2-Einsparungen. Mit einer beschleunigten und gezielten Digitalisierung sei dagegen eine Verringerung um 120 Megatonnen CO2 möglich. Dies entspreche 46 Prozent der notwendigen Einsparungen.
Das größte Einsatzpotenzial ermittelte die Studie im Bereich der industriellen Fertigung: Bis zu 61 Megatonnen CO2 können bei einer beschleunigten Digitalisierung bis 2030 vermieden werden - und 35 Megatonnen bei einem moderaten Digitalisierungstempo. Dafür müsse die Produktion automatisiert und die Anlagen, Maschinen, Werkstücke und ihre Bauteile miteinander vernetzt werden, damit die Prozesse selbstständig unter möglichst geringem Material- und Energieeinsatz ablaufen.
Im Bereich Mobilität errechnete die Studie ein Sparpotenzial von bis zu 28 Megatonnen CO2 bei einer beschleunigten Digitalisierung - und 17 Megatonnen CO2 bei einer moderaten Digitalisierung bis 2030. Hier könnte der Verkehr intelligent gesteuert werden. In diesem Szenario liefern Sensoren an der Straße oder GPS-Systeme in Autos Daten, mit denen Ampeln geschaltet, Verkehrsströme umgeleitet oder öffentliche Transportmittel gestärkt werden können. Zum anderen lägen große Potenziale in einer smarten Logistik, die Leerfahrten vermeide und Frachtrouten optimiere.
Einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leiste auch das Homeoffice. 2019 haben nach Angaben des Bitkom erst 12 Prozent der Berufstätigen in Deutschland im Schnitt zwei Tage pro Woche im Homeoffice gearbeitet. Bei einer moderaten Entwicklung erreicht dieser Wert im Jahr 2030 48 Prozent - und 55 Prozent bei einer beschleunigten Digitalisierung der Büroarbeit. Auch der Ersatz von Geschäftsreisen durch Videokonferenzen sowie eine Reduktion von Büroflächen fielen ins Gewicht. Zwischen 10 und 12 Megatonnen CO2 könnten so bis 2030 eingespart werden. «Der Staat sollte Anreize für zeit- und ortsflexibles Arbeiten setzen, ohne diesen Bereich übermäßig zu regulieren», forderte Berg.
In der Studie wurde auch berechnet, wie viel Kohlendioxidausstoß die Digitalisierung selbst verursacht. Dieser Ausstoß falle insbesondere bei der Herstellung und dem Betrieb von Endgeräten wie Smartphones, Computer oder Tablets an, aber auch beim Betrieb der Netzinfrastruktur und der Rechenzentren CO2-Emissionen. Der Studie zufolge werden bei einer Digitalisierung im moderaten Tempo rund 16 Megatonnen CO2 jährlich ausgestoßen. Bei einer beschleunigten Digitalisierung seien es 22 Megatonnen. Das CO2-Einsparpotenzial sei aber rund fünf Mal höher als der durch die Digitalisierung verursachte Ausstoß.
«Bis zu 120 Megatonnen Kohlendioxid können bis 2030 im besten Fall eingespart werden», sagte Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, der die Studie in Auftrag gegeben hatte. Das entspreche fast jeder zweiten Tonne dessen, was Deutschland noch einsparen muss, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. «Je schneller und konsequenter Digitaltechnologien eingesetzt werden, desto mehr CO2 können wir künftig einsparen», sagte Berg am Dienstag.
Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hatte sich Deutschland 2015 verpflichtet, bestimmte Klimaziele zu erreichen und Maßnahmen einzuleiten, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Im Jahr 2019 lag der CO2-Ausstoß noch bei 805 Megatonnen. 2030 darf der nur noch 543 Megatonnen betragen. Bis dahin müssen demnach 262 Megatonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen werden als im vergangenen Jahr.
In der Studie werden insgesamt sieben Anwendungsbereiche für digitale Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Die nun vorgelegten Ergebnisse beziehen sich auf vier Bereiche, nämlich industrielle Fertigung, Mobilität, Gebäude sowie Arbeit & Business. Bis Frühjahr 2021 folgen noch die Themen Landwirtschaft, Energie und Gesundheit.
Entscheidend werde sein, mit welchem Tempo die Digitalisierung in der kommenden Dekade vorangetrieben wird, hieß es beim Bitkom. So beziffert die Studie das CO2-Einsparpotenzial der betrachteten vier Bereiche bei einer eher moderaten Entwicklung der Digitalisierung, wie sie aktuell in Deutschland stattfindet, auf rund 78 Megatonnen bis zum Jahr 2030 - das seien 30 Prozent der notwendigen CO2-Einsparungen. Mit einer beschleunigten und gezielten Digitalisierung sei dagegen eine Verringerung um 120 Megatonnen CO2 möglich. Dies entspreche 46 Prozent der notwendigen Einsparungen.
Das größte Einsatzpotenzial ermittelte die Studie im Bereich der industriellen Fertigung: Bis zu 61 Megatonnen CO2 können bei einer beschleunigten Digitalisierung bis 2030 vermieden werden - und 35 Megatonnen bei einem moderaten Digitalisierungstempo. Dafür müsse die Produktion automatisiert und die Anlagen, Maschinen, Werkstücke und ihre Bauteile miteinander vernetzt werden, damit die Prozesse selbstständig unter möglichst geringem Material- und Energieeinsatz ablaufen.
Im Bereich Mobilität errechnete die Studie ein Sparpotenzial von bis zu 28 Megatonnen CO2 bei einer beschleunigten Digitalisierung - und 17 Megatonnen CO2 bei einer moderaten Digitalisierung bis 2030. Hier könnte der Verkehr intelligent gesteuert werden. In diesem Szenario liefern Sensoren an der Straße oder GPS-Systeme in Autos Daten, mit denen Ampeln geschaltet, Verkehrsströme umgeleitet oder öffentliche Transportmittel gestärkt werden können. Zum anderen lägen große Potenziale in einer smarten Logistik, die Leerfahrten vermeide und Frachtrouten optimiere.
Einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leiste auch das Homeoffice. 2019 haben nach Angaben des Bitkom erst 12 Prozent der Berufstätigen in Deutschland im Schnitt zwei Tage pro Woche im Homeoffice gearbeitet. Bei einer moderaten Entwicklung erreicht dieser Wert im Jahr 2030 48 Prozent - und 55 Prozent bei einer beschleunigten Digitalisierung der Büroarbeit. Auch der Ersatz von Geschäftsreisen durch Videokonferenzen sowie eine Reduktion von Büroflächen fielen ins Gewicht. Zwischen 10 und 12 Megatonnen CO2 könnten so bis 2030 eingespart werden. «Der Staat sollte Anreize für zeit- und ortsflexibles Arbeiten setzen, ohne diesen Bereich übermäßig zu regulieren», forderte Berg.
In der Studie wurde auch berechnet, wie viel Kohlendioxidausstoß die Digitalisierung selbst verursacht. Dieser Ausstoß falle insbesondere bei der Herstellung und dem Betrieb von Endgeräten wie Smartphones, Computer oder Tablets an, aber auch beim Betrieb der Netzinfrastruktur und der Rechenzentren CO2-Emissionen. Der Studie zufolge werden bei einer Digitalisierung im moderaten Tempo rund 16 Megatonnen CO2 jährlich ausgestoßen. Bei einer beschleunigten Digitalisierung seien es 22 Megatonnen. Das CO2-Einsparpotenzial sei aber rund fünf Mal höher als der durch die Digitalisierung verursachte Ausstoß.
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