07.01.2020
Bitkom-Umfrage
Deutsche Wirtschaft hinkt bei der Digitalisierung hinterher
Autor: Stephan von Voithenberg
metamorworks / shutterstock.com
Einer Umfrage des Bitkom zufolge sieht sich die Mehrheit der Unternehmen beim Thema Digitalisierung selbst als Nachzügler. Und: Nur jedes dritte Unternehmen verfügt über eine zentrale Digitalstrategie.
Die Digitalisierung stellt viele deutschen Unternehmen immer noch vor große Probleme. So werden auch in den Führungsetagen die eigenen Erfolge bei diesem wichtigen Thema eher skeptisch beurteilt. Eine deutliche Mehrheit (58 Prozent) der Geschäftsführer und Vorstände gibt an, dass ihr Unternehmen bei der Digitalisierung noch ein Nachzügler sei. 3 Prozent meinen sogar, den Anschluss verpasst zu haben. Nur rund jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) hält sich für einen Digitalisierungs-Vorreiter. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 502 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Grundsätzlich gilt: Je größer die Unternehmen, desto eher sehen sie sich bei der Digitalisierung vorn. Von den Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern sagen 34 Prozent, sie seien Vorreiter, bei jenen mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 38 Prozent. Von den Unternehmen mit 500 bis 1.999 Mitarbeitern hält sich nahezu jedes zweite (47 Prozent) für einen Digitalisierungs-Vorreiter und unter jenen mit 2.000 oder mehr Mitarbeitern steigt der Wert sogar auf 71 Prozent. „Der innovative Mittelstand hat über Jahrzehnte die deutsche Wirtschaft geprägt und maßgeblichen Anteil an Wachstum und Wohlstand. Erfolg ist aber kein Naturgesetz, künftig funktioniert er nur noch digital“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Nur ein Drittel hat zentrale Digitalisierungsstrategie
Aktuell gibt nur rund jedes dritte Unternehmen (38 Prozent) an, über eine zentrale Digitalstrategie für das gesamte Unternehmen zu verfügen. Fast genauso viele (37 Prozent) haben zumindest in einzelnen Unternehmensbereichen entsprechende Strategien entwickelt - aber rund jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) verzichtet weiterhin vollständig auf eine Digitalstrategie.
Auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied nach Unternehmensgrößen: Während kein Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern angibt, auf eine Digitalstrategie zu verzichten, sind es bei den Unternehmen mit 100 bis 499 beziehungsweise 500 bis 1.999 Mitarbeitern jeweils 8 Prozent. Unter den kleineren Unternehmen zwischen 20 und 99 Mitarbeitern hat mehr als jedes Vierte (28 Prozent) keine Strategie als Antwort auf den digitalen Wandel entwickelt. „Analog fahren heißt auf Sicht fahren - und das wird nicht mehr genügen“, so Berg. „Unternehmer und Manager müssen ihre Geschäftsmodelle quer durch alle Branchen und Größenordnungen noch konsequenter digitalisieren.“
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