10.09.2015
Microsoft wehrt sich
US-Behörden wollen Zugriff auf E-Mails in Irland
Autor: Andreas Fischer
Shutterstock/Joseph Sohm
Microsoft soll E-Mails aushändigen, die auf einem Server in Irland gespeichert sind. Einen ersten Prozess hat der Hersteller schon verloren, nun geht er in Berufung.
Die USA wollen Microsoft dazu zwingen, auf einem Server in Irland gespeicherte E-Mails auszuhändigen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wehrt sich Microsoft vor Gericht gegen das Bestreben der US-Behörden. Einen ersten Prozess hat der Anbieter schon verloren. Nun geht Microsoft in Berufung.
Aber nicht nur das. Wenn Microsoft wirklich die E-Mails aushändigen muss, dann werden sich viele europäische Unternehmen vermutlich genau überlegen, ob sie wirklich einem amerikanischen Anbieter ihre Daten anvertrauen wollen.
Im Interview mit com! professional hatte Andreas Weiss vom Eurocloud-Verband bereits gewarnt, dass auch „der Patriot Act und die zum Teil fahrlässige Anwendung von Safe Harbor zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Kunden“ führen. Er empfiehlt Anwendern, „eine differenzierte Betrachtung zum Schutzbedarf von Daten und Prozessen zu erarbeiten und anschließend eine passende Entscheidung zu treffen“.
Microsoft-Anwalt Joshua Rosenkranz sagte zu Reuters: „Wir würden durchdrehen, wenn China das gleiche bei uns versuchen würde.“ Dem trat der Regierungsvertreter Justin Anderson entgegen und wies darauf hin, dass man das Recht habe, elektronische Informationen einzufordern, wenn man wie hier über eine gültige Vollmacht verfüge – „egal, wo die Daten gespeichert sind“. Wichtig sei nur, dass ein Microsoft-Mitarbeiter von US-Boden aus auf die Daten zugreifen könne.
Microsoft steht in dem Kampf gegen die US-Behörden nicht allein. Dem Vernehmen nach unterstützen den Anbieter mehr als 100 Unternehmen und Organisationen, darunter IT-Firmen wie Apple, Verizon und Cisco.
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