19.10.2017
Connected Life Studie
Steigendes Misstrauen bei Datennutzung durch vernetzte Geräte
Autor: Christopher Bertele
Antonio Guillem, shutterstock
58 Prozent der Verbraucher in Deutschland sind dagegen, dass vernetzte Geräte ihre Aktivitäten überwachen - selbst wenn dies ihr Leben einfacher machen würde. Das ist eines der Ergebnisse der Connected Life Studie 2018.
Sorge um Datenschutz: Kantar TNS befragte 70.000 Menschen in 56 Ländern und führte 104 Tiefeninterviews im Rahmen der Connected Life Studie durch – und diese zeigen, wie groß das Misstrauen der Bevölkerung in die Art und Weise ist, wie Unternehmen persönliche Daten behandeln.
58 Prozent der Verbraucher in Deutschland sind demnach dagegen, dass vernetzte Geräte ihre Aktivitäten überwachen, selbst wenn dies ihr Leben einfacher machen würde. 56 Prozent äußerten sich besorgt darüber, welche Menge an personenbezogenen Daten Unternehmen über sie besitzen.
Chatbots sind hierzulande unbeliebt
Ebenfalls eine Frage des Vertrauens: Nur etwas mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Onliner weltweit und lediglich 27 Prozent der Deutschen sind bereit, mit einer Maschine (wie etwa einem Chatbot) zu interagieren, wenn ihre Anfrage dadurch schneller bearbeitet wird.
Generell ist das Vertrauen in große Marken eher durchwachsen, so ein wesentliches Ergebnis der Studie. In China beispielsweise vertrauen mehr als die Hälfte der Verbraucher (57 Prozent) globalen Marken. In entwickelten Märkten wie Deutschland (21 Prozent) und Frankreich (25 Prozent) ist das Vertrauen jedoch signifikant niedriger – hier bevorzugen die Konsumenten kleinere oder lokal agierende Marken.
Walter Freese, bei Kantar TNS in Deutschland verantwortlich für Connected Life, kommentierte die Ergebnisse: „Vertrauen ist sehr volatil. Marken in Schwellenländern erhalten derzeit ein höheres Verbrauchervertrauen als Marken in Industrieländern. Um Vertrauen aufzubauen und zu bewahren, müssen Marken den Kunden an die erste Stelle setzten." Und weiter: "Das bedeutet, seine Motivationen zu verstehen, die richtigen Momente zu kennen um mit Kunden in Kontakt zu treten, die Zeit der Kunden als wertvoll zu respektieren und transparenter im Umgang und mit der Sammlung von persönlichen Daten zu sein. Das ist etwas, dass viele Marketingfachleute heute vergessen haben."
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