28.08.2019
In Berlin und Frankfurt
Microsoft startet neuen Anlauf für eine Cloud aus Deutschland
Autor: dpa
Malgorzata Smigielska / shutterstock.com
Microsoft eröffnet zwei neue Cloud-Regionen in Deutschland. Kunden können ab sofort ihre Daten in Rechenzentrum mit den Standorten Berlin und Frankfurt ablegen. Zu den ersten Kunden zählen SAP, die Telekom und die Deutsche Bank.
Microsoft organisiert sein Cloud-Geschäft international neu und nimmt in Deutschland mit der Eröffnung zweier neuer Rechenzentrums-Regionen einen neuen Anlauf für ein regional verfügbares Angebot. Kunden stehe künftig wieder Cloud-Infrastruktur aus einer bestimmten Region für ihre sensiblen Daten zur Verfügung, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Mit Frankfurt und Berlin kommen hierzulande zwei neue lokale Regionen hinzu, erklärte Microsoft-Manager Markus Nitschke. Der Bedarf sei durch regulatorische Grundlagen sowie die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erheblich gestiegen. Ab sofort steht den Kunden in den neuen Regionen Microsofts Azure-Plattform zur Verfügung. Dynamics 365 und Office 365 folgen laut Microsoft voraussichtlich im ersten Quartal 2020.
Zu den ersten Kunden zählen die Deutsche Bank sowie SAP und die Deutsche Telekom. Ähnlich wie bei dem vergangenen September eingestellten Angebot einer "Deutschen Cloud" können Kunden sensible Daten nun wieder in Rechenzentren innerhalb der Grenzen von Deutschland sichern. Anders als zuvor gebe es jedoch keine Restriktionen mehr bei der Nutzung bestimmter Daten, erläuterte Microsoft-Manager Oliver Gürtler. Auch der Datenaustausch mit Kunden sei zuvor nicht möglich gewesen. Bei einer internationalen Expansion eines Unternehmens sei das Teilen von Daten zuvor nicht möglich gewesen.
Neues Angebot richtet sich vor allem an Mittelstand
Deutschland gehöre in Sachen Cloud-Nutzung zu den am schnellsten wachsenden Regionen, hieß es. Mit dem neuen Angebot will Microsoft hierzulande vor allem den Mittelstand adressieren. Hier habe sich der Cloud-Markt durch die digitale Transformation "extrem weiterentwickelt", sagte Nitschke.
Im September 2018 hatte Microsoft den Vertrieb seiner "Deutschen Cloud" überraschend eingestellt, das das Unternehmen gemeinsam mit der Deutschen Telekom als Treuhänder in Reaktion auf die NSA-Affäre angeboten hatte. So sollte ein Zugriff auf Daten etwa seitens ausländischer Regierungen unmöglich gemacht werden. Wie Microsoft damals erklärte, sei für viele Kunden der restriktive Umgang mit ihren Daten in der Cloud nicht praktikabel gewesen.
Personen
Nfon CCO Gernot Hofstetter tritt zurück
Gernot Hofstetter war sechs Jahre beim Münchner Cloud-PBX-Anbieter Nfon, zuletzt als Chief Commercial Officer. Nun hat er das Unternehmen verlassen und ist zum Start-up Stealth Mode gewechselt.
>>
Cloud Infrastructure
Oracle mit neuen KI-Funktionen für Sales, Marketing und Kundenservice
Neue KI-Funktionen in Oracle Cloud CX sollen Marketingspezialisten, Verkäufern und Servicemitarbeitern helfen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, die Produktivität zu steigern und die Geschäftszyklen zu beschleunigen.
>>
Personalie
CEO Frank Roebers verlässt Synaxon
Er war 32 Jahre bei der Verbundgruppe und hat sie maßgeblich geprägt. Nun tritt der CEO von Synaxon Ende des Jahres zurück – und gründet ein eigenes Unternehmen.
>>
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>