05.01.2016
Zu wenig Umsatz
Logitech verkauft Lifesize-Mehrheit
Autor: Waltraud Ritzer
Lifesize
Logitech verkauft 62,5 Prozent seiner Lifesize-Anteile an drei Risikokapitalfirmen für 17,5 Millionen US-Dollar. Vor sechs Jahren hatte der Zubehöranbieter noch 405 Millionen US-Dollar für den Videokonferenzanbieter bezahlt.
Nun also doch: Immer wieder kursierten Gerüchte, der PC-Zubehöranbieter Logitech wolle sich von seiner Tochter Lifesize trennen – nun verkauft der Zubehör-Hersteller tatsächlich die Mehrheit des Videokonferenzanbieters an drei Risikokapitalfirmen. Redpoint Ventures, Sutter Hill Ventures und Meritech Capital Partners zahlen insgesamt 17,5 Millionen US-Dollar für 62,5 Prozent der Aktien. Die restlichen Anteile hält nach wie vor Logitech.
Blickt man zurück, so war die Akquisition von Lifesize für Logitech ein teures Vergnügen: Vor etwa sechs Jahren hatte der Zubehör-Hersteller den Videokonferenzanbieter für 405 Millionen US-Dollar übernommen. Hohe Erwartungen an den Markt für Videokonferenzen und signifikante Wachstumsmöglichkeiten gaben damals den Ausschlag für den Kauf.
Allerdings erfüllten sich die Erwartungen nicht – laut IDC ging der Markt für Videokonferenzen von 2013 auf 2014 sogar um knapp sieben Prozent zurück. Zudem dominieren die Platzhirsche Cisco (41 Prozent), Polycom (24 Prozent) und Huawei (16 Prozent) dieses Geschäft. Viele Unternehmen nutzen darüber hinaus günstigere Standardprodukte, oftmals aus der Cloud - und verzichten auf proprietäre Systeme und teure Konferenzräume.
In diesem schwierigen Umfeld konnte Lifesize seinen Umsatz nur wenig von 90 Millionen US-Dollar im Jahr 2009 auf 109 Millionen US-Dollar im Geschäftsjahr 2014/2015 steigern. Zu wenig für Logitech, das Unternehmen hatte zudem im vergangenen Frühjahr angekündigt, sich auf das Konsumentengeschäft zu konzentrieren.
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