14.02.2018
Bitkom-Prognose
ITK-Branche schafft 42.000 neue Jobs
Autor: dpa, Alexandra Lindner
cifotart / shutterstock.com
Der Arbeitsmarkt im ITK-Bereich wächst so stark wie nie. Allein 2018 sollen 42.000 neue Stellen entstehen. Der Bitkom fordert indes ein Digitalministerium, um aktuelle Digitalisierungsprojekte besser koordinieren zu können.
Jobmotor Digitalisierung: Die Digitalwirtschaft schafft immer mehr Arbeitsplätze in Deutschland. Im vergangenen Jahr habe man 45.000 zusätzliche Jobs in der IT und Telekommunikationsbranche verzeichnet, sagte Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom, am Mittwoch in Berlin. Das sei der historisch stärkste Beschäftigungszuwachs innerhalb eines Jahres. Auch für das laufende Jahr sieht der Verband optimistisch in die Zukunft: 2018 würden 42.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
55.000 Stellen für IT-Spezialisten unbesetzt. Politik und Wirtschaft seien hier gemeinsam gefordert, sagte Berg. "Wir müssen unser Bildungssystem so weiterentwickeln, dass in Zukunft genügend IT-Experten zur Verfügung stehen und insbesondere die Rolle von Frauen in der IT gestärkt wird." Außerdem sollte die Zuwanderung ausländischer Spezialisten in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. "Wir haben einfach zu wenig Fachkräfte."
In den vergangenen fünf Jahren seien in der ITK-Branche 150.000 zusätzliche Jobs entstanden, sagte Berg. Gleichzeitig seien in Deutschland Bei den Umsätzen flacht das Wachstum in diesem Jahr vermutlich ein wenig ab. Im Jahr 2017 stieg der Branchenumsatz noch um 2,2 Prozent auf 161,3 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr soll der Umsatz nur noch um 1,7 Prozent auf 164 Milliarden Euro zulegen. Grund für die Abflachung seien leichte Rückgänge bei der Verbraucherelektronik, auch weil in diesem Jahr kein Generationswechsel bei den Spielekonsolen anstehe.
Geringes Wachstum in der TK-Branche
Zudem erwartet der Bitkom etwa für den Telekommunikationsbereich nur ein geringes Wachstum. Die Umsätze sollen demnach um gerade einmal 0,4 Prozent auf 65,9 Milliarden Euro steigen. Während das Geschäft mit TK-Endgeräten wie Smartphones relativ positiv zu bewerten ist, sind vor allem die Umsätze mit Sprachdiensten rückläufig. Sowohl beim Festnetz (-8,5 Prozent) als auch bei der mobilen Telefonie (-8,3 Prozent) ist ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Zugelegt hat hingegen das Geschäft mit mobilen Datendiensten (6,0 Prozent). "Die Netzbetreiber stehen vor der Herausforderung, bei stagnierenden Umsätzen Milliardenbeträge in den Ausbau der 5G- und Gigabit-Netze investieren zu müssen", so Berg.
Ganz anders sieht es hingegen im Bereich der Informationstechnik aus. Hier ist laut Bitkom in 2018 das stärkste Wachstum zu erwarten. Zugpferd ist aller Voraussicht nach das Software-Segment. Dieses soll im kommenden Jahr um 63 Prozent auf 24,4 Milliarden Euro steigen. Aber auch die Umsätze mit IT-Dienstleistungen nehmen laut dem Digitalverband um rund 2,6 Prozent auf 40 Milliarden Euro zu. Als Grund gibt Berg vor allem die immer noch anhaltende digitale Transformation an. Während sich Cloud-Computing in den meisten Unternehmen bereits als Basis für weitere Digitalisierungsschritte etabliert habe, sei besonders der Markt für Big Data und das IoT noch sehr groß. "Unternehmen und öffentliche Verwaltung müssen hier gezielt investieren", sagt Berg.
Da dies jedoch nicht immer ganz einfach ist, fordert der Bitkom-Präsident die Politiker von Union und SPD auf, im Rahmen einer Regierungsbildung doch noch die Stelle eines Staatsministers im Bundeskanzleramt zu schaffen, der die digitalen Themen koordiniert. So gebe es beispielsweise zwischen der Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Wissenschaftsministerium und der Förderung von Mittelstands- und Start-up-Unternehmen im Bundeswirtschaftsministerium keine richtige Verbindung.
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