17.02.2016
Gerüchte um Mega-Merger
Fujitsu, Toshiba und Vaio schließen Allianz
Autor: Stefan Bordel
Akura Yochi / Shutterstock.com
Gemeinsam aus der Krise: Die japanischen Hersteller Fujitsu, Toshiba und Vaio arbeiten offenbar an einem Zusammenschluss um dem kriselnden PC-Markt zu begegnen.
Die japanischen Hardware-Hersteller Fujitsu, Toshiba und Vaio wollen künftig offenbar gemeinsame Wege gehen. Wie Hidemi Moue, CEO von Japan Industrial Partners Inc. und Inhaber von Vaio, im Gespräch mit dem Nachrichten-Portal Bloomberg Business erläutert, werde bereits gegen Ende März eine Einigung erwartet, die den Mega-Merger besiegelt.
Der Zusammenschluss soll den Herstellern bei der Rückeroberung des japanischen Heimatmarkts helfen, der aktuell von dem Joint Venture zwischen dem chinesischen IT-Giganten Lenovo und der japanischen NEC Corporation dominiert wird. Laut Moue profitieren die Hersteller vor allem durch günstigere Entwicklungs-, Produktions- und Marketing-Kosten von dem Deal. Daneben helfen die Kosteneinsparungen natürlich auch, um sich generell auf dem kriselnden PC-Markt zu behaupten.
Für den japanischen Markt mache ein Zusammenschluss durchaus Sinn, kommentiert Damian Thong, Analyst bei der Macquarie Group Ltd., den Deal. Daneben habe der Versuch, drei japanische PC-Hersteller zu vereinen, vielleicht auch außerhalb des Landes eine kleine Chance auf Erfolg.
Mögliche Rettung für Toshiba
Besonders für Toshiba könnte der Deal einen Ausweg aus der - teils selbst verschuldeten - Krise bedeuten. Im vergangenen Jahr deckten japanische Regierungsbehörden auf, dass das Traditionsunternehmen über Jahre hinweg zu hohe Gewinne ausgewiesen hatte. In der Folge musste das Unternehmen seine Gewinne für die Geschäftsjahre 2008 bis 2014 um rund 920 Millionen Euro nach unten korrigieren. Strafzahlungen in Höhe von über 50 Millionen Euro, Massenentlassungen, starke Börseneinbrüche und die Aufgabe des TV-Geschäfts sind die Folgen.
Toshiba-Unternehmenssprecher Hirokazu Tsukimoto schließt eine Partnerschaft im PC-Geschäft nicht aus, betont aber, dass derzeit noch nichts entschieden sei. Fujitsu wollte den Zusammenschluss nicht kommentieren.
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