06.10.2016
Application Performance Management
1. Teil: „13 APM-Anbieter im Test“
13 APM-Anbieter im Test
Autor: Michael Kurzidim
MP_P / Shutterstock.com
Langsame Apps sind Anwendern ein Gräuel. Aber Performance-Optimierung ist ein schwieriges Geschäft. Flaschenhälse lauern überall. Forrester hat 13 Anbieter auf den Prüfstand gestellt.
Application-Performance-Manager (APM) müssen an vielen Schrauben drehen, damit die Business-Applikationen optimal laufen. Denn Flaschenhälse gibt es viele: die Datenbank, das Netzwerk, Infrastruktur-Komponenten wie Server und Storage und der Sourcecode der Applikation. Performance-Sieger im Forrester-Ranking ist, dank einer der Konkurrenz überlegenen Strategie, der APM-Optimierer Dynatrace. Das derzeit überzeugendste Lösungsangebot hat AppDynamics.
Sehr gut im Leaders-Quadranten positioniert haben sich HPE, CA Technologies und IBM. So gerade noch ins Verfolgerfeld der "Strong Performer" gerettet hat sich Microsoft. Der Grund: Microsoft konzentriert sich stark auf die eigenen Lösungen und die Azure-Cloud.
Die 13 APM-Anbieter im Überblick
Dynatrace misst Transaktionsdetails über alle Infrastrukturkomponenten hinweg: on-premise, in der Cloud, virtuell, bis hin zu Microservice-Komponenten. Die Forrester-Analysten kürten den Anbieter zur Nummer eins.
Dem Spitzenreiter dicht auf den Fersen ist der APM-Vendor Appdynamics. Geht die Performance in die Knie, dann schießt AppDynamics einen "Snapshot" für die spätere Analyse. Die kombinierte Analyse der Flaschenhälse schließt Applikationsdaten, Logfiles, Infrastruktur-Daten (Server, Speicher, Netzwerk-Traffic) mit ein und kalkuliert den erwartbaren, zukünftigen Kapazitätsbedarf. Reaktionen auf bestimmte Events, die dann automatisch ausgeführt werden, hält der Nutzer in sogenannten "Run Books" fest.
Das Performance-Monitoring von Cloud-Anwendungen bezeichnet Forrester als solide. In Zukunft steht bei AppDynamics das Management sowohl ausführungskritischer als auch geschäftskritischer Applikationen im Fokus.
2. Teil: „Die Verfolger HPE, Riverbe, CA und Microsoft“
Die Verfolger HPE, Riverbe, CA und Microsoft
Die älteren Lösungen kontrollieren Infrastruktur-Komponenten in Rechenzentren und Applikationen, aber auch Virtuelle Maschinen und Microservices. Am 7. September hat HPE angekündigt, seine Software-Division an Micro Fokus verkaufen zu wollen. Die Zukunft steht also unter einem unsicheren Stern.
Riverbed ist bekannt geworden durch seine patentierten Algorithmen für die Performance-Optimierung in Wide Area Networks (WAN). Stand heute offeriert Riverbed ein vollständiges Performance-Monitoring-Paket über Endanwender, Applikationen, Netzwerke und Infrastrukturkomponenten hinweg.
Eine Kombination aus seinem "Mobile Application Instrumentation Telemetry Interface" (für mobile Apps) und JavaScript (für mobile Browser) gestattet laut Forrester eine Komplett-Analyse von mobilen Geräten, Crashes, Fehlern, Anwender-Attributen, Netzwerk-Topologien und Performance. Die Akquise der Enduser-Spezialistin Aternity lässt erwarten, dass Riverbed seine Stärken in der Anwenderanalyse weiter ausbaut.
Microsoft verzahnt seine APM-Lösung mit Azure
Microsofts APM-Lösung heißt Visual Studio Application Insights. Die 2014 akquirierte HockeyApp besorgt das Monitoring von mobilen Apps und Anwendern. Microsoft hat sein APM-Portfolio allerdings eng mit der Azure-Cloud verbandelt und spielt seine Stärken in Microsoft-Umgebungen aus. Der sehr gute Daten-Export erlaubt es aber, auch 3rd-Party-Tools zu integrieren.
CA Technologies misst die Transaktionen von Endanwendern via "JavaScript Injection", analysiert Netzwerk-Pakete (Deep Packet Analysis) und kontrolliert Microservices und Container. Beeindruckend sei laut Forrester die Vielzahl der Datenquellen. CA Technologies offeriert mehr als 140 Out-of-the-Box-Module für das Monitoring von Infrastruktur-Komponenten. Das neue Modul App Experience Analytics spielt seine Stärken in der präskripitiven Analytic zukünftiger Ressourcenbedarfe und beim Fokus auf Geschäftsergebnisse (Business Outcomes) aus.
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