08.05.2019
Initiativen scheitern
Blockchain-Projekte sind oft zu umfangreich und zu ehrgeizig
Autor: Alexandra Lindner
Myimagine / shutterstock.com
Ein großer Teil der aktuellen Blockchain-Initiativen wird bis 2023 im Sande verlaufen. Es fehlt vor allem an praktischen Erfahrungswerten mit der Datenkette. Außerdem sind Pilotprojekte häufig zu ehrgeizig angelegt und führen deshalb nicht ans gewünschte Ziel.
Rund 90 Prozent aller Blockchain-Initiativen wird es bis 2023 nicht mehr geben. Das prognostiziert nun das Analystenhaus Gartner. Während in Deutschland zahlreiche Firmen beim Thema Blockchain eher noch zurückhaltend agieren, liegt die Technologie rund um die Datenkette weltweit voll im Trend.
Das Problem ist allerdings, dass es kaum praktische Anwendungsfälle gibt. Geforscht und ausprobiert wird jedoch vieles. Besonders für Lieferketten scheint der Einsatz der Blockchan durchaus sinnvoll. Gartner ist sich allerdings sicher, dass binnen der nächsten vier Jahre 90 Prozent der Initiativen in diesem Segment ein Ende finden werden.
Aber nicht nur der Mangel an Use-Cases ist ein Hemmnis. Laut einer Umfrage der Analysten erachten nur 19 Prozent der Befragten die Blockchain als sehr wichtige Technologie für ihr Unternehmen. Davon wiederum haben nicht einmal die Hälfte (9 Prozent) bereits in entsprechende Initiativen investiert.
Oft gehe es aber auch hier nicht über die Pilotprojekte hinaus, so Alex Pradhan, Senior Principal Research Analyst bei Gartner. "Der Grund ist, dass viele nicht die technische Reife besitzen. Auch fehlen Standards und das Verständnis darüber, wie die Blockchain Lieferketten tatsächlich verbessern könnte - oder sollte." Zudem sei der Projektumfang oft zu ehrgeizig bemessen.
Kein vollständig entwickeltes Ökosystem an Anbietern
Aufgrund der Tatsache, dass die Blockchain-Technologie noch verhältnismäßig jung ist, konnte sich das Ökosystem an Anbietern noch nicht vollständig entwickeln, so der Bericht weiter. Hinzu kommt, dass es für Lieferketten schlicht und ergreifend keine Standardlösung gibt, da jede individuell anders gestaltet ist. Die Unternehmen sind also gezwungen, nach dem Trial-and-Error-Verfahren vorzugehen, um die für sie passende Lösung zu finden.
Gartner rät dazu, keine allzu schnelle Einbindung der Blockchain in Angriff zu nehmen. Zunächst sollte klargestellt werden, wobei es sich um Kernkompetenzen und andererseits um Hyperkompetenzen der Datenkette handelt. Statt groß angelegten Initiativen und Pilotprojekten raten die Analysten dazu, kleine Experimente zu forcieren. Diese seien weniger kostenintensiv und vor allem weniger risikobehaftet.
Die Ergebnisse stammen aus einer Umfrage mit 303 Teilnehmern weltweit, die zwischen November 2017 und Februar 2018 durchgeführt wurde.
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