30.10.2020
Cyber-Diebstahl
Blockchain-Hacker stehlen über 13,6 Milliarden Dollar
Autor: Frank Kemper
Zephyr_p / shutterstock.com
Bereits 330 Cyber-Raubzüge hat ein US-Netzwerkanbieter in diesem Jahr verzeichnet. Die dabei erbeuteten Werte sind enorm. Häufigstes Angriffsziel sind sogenannte EOS DApps, dafür verursachten gehackte Crypto-Wallets die größten Schäden.
Glaubt man den Zahlen des US-amerikanischen Netzwerk-Dienstleisters Atlas VPN, dann sind Crypto-Währungen auf Basis der Blockchain-Technologie noch immer eine ziemlich unsichere Sache. Nach Daten, die vom Atlas VPN-Team analysiert und jetzt veröffentlicht wurden, haben Hacker bei Angriffen auf Blockchain-basierte Abrechnungssysteme seit Jahresbeginn 13,6 Milliarden Dollar (etwa 11,7 Milliarden Euro) erbeutet. 330 Raubzüge konnte das Unternehmen aufzeichnen, es können jedoch noch mehr werden.
Unsichere Beschleunigungsprogramme
Als Haupt-Angriffsziel identifizierten die Experten sogenannte EOS DApps, das sind Applikationen, die die Abwicklung von Transaktionen über die EOS Blockchain beschleunigen sollen - und offenbar Sicherheitslücken aufweisen. 36 Prozent der Hacker-Angriffe liefen über diesen Weg. Der dabei entstandene Schaden ist mit 28,28 Millionen Dollar zwar erheblich, aber dennoch vergleichsweise niedrig.
Teurer wurden die Angriffe auf Kryptowährungsbörsen, hier kamen bei insgesamt 87 dokumentierten Raubzügen Schäden in Höhe von knapp fünf Milliarden Dollar zusammen.
200 Millionen Dollar pro Hack
Mit rund 200 Millionen Dollar pro Hack erwiesen sich die Angriffe auf Krypto-Wallets für die Täter am profitabelsten. Jeder der 36 dokumentierten Einbrüche brachte den Tätern im Schnitt Cybergeld im Wert von 199.932.146,7 Dollar ein.
Bei all den Horrorzahlen darf allerdings nicht übersehen werden, dass hinter den erbeuteten Summen nicht zwingend Dollar-Einlagen in dieser Höhe stehen. Cyber-Währungen unterliegen auch ohne Hacks zum Teil enormen Kursschwankungen. Und: Im vorigen Jahr war die Situation noch schlimmer - im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der erfolgreichen Hacks um zwei Drittel zurückgegangen.
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