29.11.2017
Uber vs. Waymo
Prozessbeginn nach Uber-Enthüllungen verschoben
Autor: dpa
shutterstock.com/ everything possible
Der Auftakt der Gerichtsverhandlung zwischen der Google-Schwesterfirma Waymo und Uber ist verschoben worden. Der zuständige Richter hat nach der jüngsten Uber-Enthüllung Zweifel, ob der Fahrdienst-Vermittler alle relevanten Informationen herausrücken werde.
Der Prozess um Roboterwagen-Technologie zwischen der Google-Schwesterfirma Waymo und dem Start-up Uber ist nach neuen Vorwürfen gegen den Fahrdienst-Vermittler verschoben worden. Ein früherer Mitarbeiter erklärte, dass Uber versucht habe, in Geheimdienstmanier Informationen über Konkurrenten zu erbeuten und dabei möglichst keine dokumentierten Spuren zu hinterlassen.
Waymo wirft Uber vor, gestohlene Roboterwagen-Technologie eingesetzt zu haben. Der Prozess zu der Klage von Februar sollte eigentlich kommende Woche beginnen. Doch der zuständige Richter hat nach der jüngsten Enthüllung Zweifel, ob Uber alle relevanten Informationen herausrückte. "Ich kann den Worten der Uber-Anwälte in diesem Fall nicht mehr vertrauen", sagte Richter William Alsup bei einer Anhörung am Dienstag unter anderem der "New York Times" zufolge.
Geheime Abteilung bei Uber
Bei der Anhörung trat ein früherer Uber-Jurist auf, der über eine geheime Abteilung des Fahrdienst-Vermittlers berichtete. Ihre Aufgabe sei gewesen, die Konkurrenz auszuspähen und auch Mitarbeiter abzuwerben, um an Firmengeheimnisse zu kommen.
Die elektronische Kommunikation in dieser Gruppe lief außerhalb der Server von Uber und löschte sich zum Teil selbst. Damit habe Uber verhindern wollen, dass es belastende Unterlagen gebe, die bei Klagen gegen das Unternehmen verwendet werden könnten. Dass es bei Uber eine Art internen Geheimdienst gegeben hatte, war bereits bekannt. Das Ausmaß der Aktion ist aber neu.
Der frühere Uber-Jurist schränkte zugleich ein, dass die Aktivitäten auf Konkurrenten außerhalb der USA gezielt hätten und nach seinem Wissen nicht gegen Waymo oder andere amerikanische Unternehmen gerichtet gewesen seien.
Richter Alsup zeigte sich dennoch besorgt, dass durch die geheime Kommunikation viele Informationen für den Prozess nicht vorlägen. Wenn nur die Hälfte der Vorwürfe stimme, sei es unfair, Waymo in einen Prozess zu schicken.
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