24.08.2020
Nach Epic-Vorstoß
Immer mehr Unternehmen fordern Rabatt von Apple
Autor: Frank Kemper
360b / shutterstock.com
Der Widerstand gegen die "Apple-Tax" wächst. Nachdem bekannt wurde, dass Apple Amazon Rabatte für In-App-Verkäufe von Prime-Video-Kunden gewährt, wollen andere Medienhäuser wissen, wie sie auch an diese Konditionen kommen.
Mehrere große US-Medienunternehmen haben sich der Liste der Unternehmen und App-Entwickler angeschlossen, die Apples App Store Bedingungen als unfair und potenziell wettbewerbswidrig kritisieren. Wie das US-Nachrichtenportal "The Verge" berichtet, hat der Branchenverband Digital Content Next jetzt einen Brief an Apple-CEO Tim Cook geschickt. Dem Verband gehören neben der "New York Times" und der "Washington Post" unter anderem auch Vox Media an, die Muttergesellschaft von "The Verge".
In dem Brief wird der Apple-Chef gefragt, was notwendig wäre, um einen ähnlichen Deal auszuhandeln, wie er Amazon 2016 für seine Prime Video App gewährt hat. Im Kern geht es um die 30-prozentige Provision, die Apple auf alle In-App-Verkäufe erhebt, die über seine Plattform laufen. Gegen diese Praxis hatte sich vergangene Woche der Spieleentwickler Epic Games aufgelehnt, was zu einem Ausschluss seines Erfolgsspieles "Fortnite" aus dem Apple App-Store geführt hatte.
"Wir würden gerne wissen, welche Bedingungen unsere Mitglieder - Unternehmen für hochwertige digitale Inhalte - erfüllen müssten, um sich für die Vereinbarung zu qualifizieren, die Amazon für seine Amazon Prime Video-App im Apple App Store erhält", heißt es in dem Brief, der von Jason Kint, CEO von Digital Content Next, verfasst wurde. Diese Vereinbarung war im Rahmen einer Anhörung vor dem Kongress in Washington bekannt geworden, zu der Cook und andere Apple-Manager Ende Juli erschienen waren.
15 statt 30 Prozent Abzug für Amazon
Demnach begnügt sich Apple bei Amazon mit 15 Prozent Provision auf Abo-Verlängerungen in der iOS-App, während es bei anderen digitalen Inhalten 30 Prozent sind. Cook hatte in der Anhörung beteuert, ein solcher Deal stünde allen Content-Lieferanten offen, die "die Voraussetzungen erfüllen", ohne näher zu erläutern, worin diese Voraussetzungen bestehen.
Die sogenannte "Apple-Tax" ist mittlerweile nicht nur Gegenstand von kartellrechtlichen Ermittlungen der EU. Auch Epic Games hatte nach der Verbannung von "Fortnite" Klage gegen Apple eingereicht.
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