Windows 8
12.12.2012
Stark verbessert
1. Teil: „Der Boot-Manager von Windows 8“

Der Boot-Manager von Windows 8

Der Boot-Manager von Windows 8Der Boot-Manager von Windows 8Der Boot-Manager von Windows 8
Windows 8 hat als erstes Windows einen grafischen Boot-Manager. Mehrere Zusatzfunktionen machen ihn zu einem praktischen Mini-Betriebssystem.
Der Boot-Manager von Windows 8 bootet nicht nur das Betriebssystem , sondern hat noch einige andere nützliche Funktionen. So lässt sich eine Eingabeaufforderung aufrufen und das System reparieren oder in den Ursprungszustand zurücksetzen. Auch können Sie den Startvorgang protokollieren. Das alles macht den Boot-Manager zu einem eigenen kleinen Betriebssystem.
  • Betriebssystem auswählen: Diesen Bildschirm sehen Sie bei jedem Systemstart, wenn Sie mehr als ein Betriebssystem installiert haben
2. Teil: „Der Boot-Manager“

Der Boot-Manager

Wenn Sie ausschließlich Windows 8 auf Ihrem Rechner installiert haben, dann bekommen Sie den Boot-Manager normalerweise überhaupt nicht zu Gesicht. Ein Umweg macht es dennoch möglich, auf die Funktionen des Boot-Managers zuzugreifen.
  • Charms-Menü: Wenn Sie den PC bei gedrückter Umschalttaste neu starten, dann gelangen Sie in den Boot-Manager
Dazu gehen Sie im Startmenü von Windows 8 - das ist die Ansicht mit den Kacheln - in das Charms-Menü. Das Charms-Menü wiederum erreichen Sie, indem Sie den Mauszeiger in die rechte untere Ecke bewegen. Wechseln Sie dann in die „Einstellungen“ und klicken Sie auf „Ein/Aus“. Halten Sie die Umschalttaste gedrückt und klicken Sie auf „Neu starten“. Nach einigen Sekunden gelangen Sie in den Boot-Manager.
Wenn Sie mehrere Betriebssysteme verwenden, dann begegnen Sie dem Boot-Manager ohnehin bei jedem Systemstart.

Grafische Bedienoberfläche

Die auffälligste Neuerung ist die grafische Bedienoberfläche des Boot-Managers. Alle seine Vorgänger kamen nur als Textmenü daher.
Sie sehen den grafischen Boot-Manager allerdings nur, wenn Sie Windows 8 als Standard-Betriebssystem eingestellt haben. Andernfalls startet der Boot-Manager im Textmodus, wie Sie ihn von Windows 7 kennen. Diesen Textmodus benötigen Sie auch, wenn Sie XP oder Linux booten wollen.

Neues Boot-Verhalten

Das gewohnte Boot-Verhalten sieht so aus: Sie schalten den PC ein, der Boot-Manager erscheint und Sie wählen ein Betriebssystem aus, das daraufhin startet.
Wenn Sie Windows 8 als Standardsystem eingerichtet haben und ein anderes Betriebssystem hochfahren, dann erleben Sie eine Überraschung: Der PC startet neu. Beim anschließenden Booten erscheint der Boot-Manager allerdings nicht mehr und das gewünschte Betriebssystem startet.
Das liegt daran, dass auch bereits Teile von Windows 8 geladen werden, während der Boot-Manager lädt, quasi in vorauseilendem Gehorsam. Falls Sie sich dann doch für ein anderes System entscheiden, muss alles wieder bereinigt werden. Dazu dient der Neustart.

Einstellungen

Die zentralen Einstellungen lassen sich direkt in der grafischen Bedienoberfläche des Boot-Managers vornehmen. Er begrüßt Sie mit „Betriebssystem auswählen“.
  • Optionen: Hier lässt sich einstellen, wie lange der Boot-Manager auf Ihre Auswahl wartet und welches Betriebssystem dann automatisch startet. Weitere Funktionen erreichen Sie über den dritten Button
Klicken Sie auf „Standardeinstellungen ändern oder andere Optionen auswählen“. Sie gelangen so zu den „Optionen“. Ein Klick auf „Timer ändern“ legt die Zeitspanne fest, nach der automatisch das Standard-Betriebssystem geladen wird. Zur Auswahl stehen 5 Sekunden, 30 Sekunden und 5 Minuten.
Mit „Standardbetriebssystem auswählen“ legen Sie fest, welches Betriebssystem nach Ablauf der Zeitspanne automatisch startet.

Windows XP wiederbeleben

Wenn Sie Windows 8 auf einem Rechner mit Windows XP installieren, dann stellen Sie fest, dass der Boot-Manager XP ignoriert. XP ist in der Auswahl der Betriebssysteme nicht enthalten. Gleiches gilt für Linux. Der Eintrag ist zwar angelegt, aber nicht sichtbar.
Um dies zu ändern, drücken Sie [Windows Pause]. Sie gelangen zu den Systemeigenschaften. Wechseln Sie dort in den Reiter „Erweitert“ und klicken Sie bei „Starten und Wiederherstellen“ auf „Einstellungen…“. Stellen Sie als „Standardbetriebssystem“ die Option „Frühere Windows-Versionen“ ein. Hier lässt sich übrigens auch die Zeitspanne bis zum Start des Standardsystems auf die Sekunde genau festlegen.
Beim nächsten Start erscheint XP wieder im Boot-Menü. Allerdings sieht dieses jetzt wieder aus wie das von Windows 7.
3. Teil: „Eingebaute Tools“

Eingebaute Tools

  • Erweiterte Optionen: Hier lässt sich das System reparieren und wiederherstellen. Außerdem können Sie die Starteinstellungen ändern und eine Eingabeaufforderung starten
Neben dem Booten von Betriebssystemen kümmert sich der Boot-Manager von Windows 8 auch um die Systemreparatur, startet eine Eingabeaufforderung und ermöglicht verschiedene Startoptionen.
Um zu den erweiterten Funktionen zu gelangen, klicken Sie im Startbildschirm des Boot-Managers auf „Standardeinstellungen ändern oder andere Optionen auswählen“. In den „Optionen“ wählen Sie dann den Eintrag „Weitere Optionen auswählen“. Dort wiederum gehen Sie zu „Problembehandlung“.

PC auffrischen

Wenn Windows 8 streikt und nicht mehr zuverlässig läuft, dann lässt es sich mit „PC auffrischen“ in den Auslieferungszustand zurücksetzen — mit einem Unterschied: Ihre persönlichen Dateien wie Fotos, Musik, Videos und Dokumente bleiben erhalten. Allerdings werden alle Programme gelöscht, die Sie nicht über den Windows Store installiert haben.

Originaleinstellung wiederherstellen

Die Option „Originaleinstellung wiederherstellen“ setzt Windows 8 auf den Werkszustand zurück. Dabei werden alle Daten gelöscht. Sie haben danach gewissermaßen ein frisch installiertes Windows 8. Diese Option ist etwa dann sinnvoll, wenn Sie Ihren PC verkaufen wollen. Alle übrigen Funktionen erreichen Sie über „Erweiterte Optionen“.

System wiederherstellen

Hinter „System wiederherstellen“ verbirgt sich die bekannte Systemwiederherstellung. Damit setzen Sie Windows auf den Zustand zurück, den es hatte, als der Wiederherstellungspunkt angelegt wurde. Wenn Sie auf „System wiederherstellen“ klicken, erfolgt ein Neustart. Dann fragt Windows Ihre Anmeldedaten ab. Es folgen Dialogfelder, in denen Sie den Wiederherstellungspunkt auswählen und die Systemwiederherstellung durchführen.

Automatische Reparatur

  • Eingabeaufforderung: Diese Eingabeaufforderung läuft im Mini-Betriebssystem des Boot-Managers. Wenn der PC nicht mehr startet, lassen sich damit wichtige Daten auf einen USB-Stick kopieren
Wenn Sie „Automatische Reparatur“ wählen, dann prüft Windows 8 ähnlich wie der Vorgänger das Betriebssystem nach einem Neustart automatisch auf mögliche Fehler. Anschließend erhalten Sie Lösungsvorschläge.

Eingabeaufforderung

„Eingabeaufforderung“ startet nach einem Neustart des PCs eine Kommandozeile. Zunächst müssen Sie sich einloggen, dann lädt die Eingabeaufforderung, ohne dass Windows 8 startet.
Das ist praktisch, wenn das Betriebssystem nicht mehr bootet. In der Kommandozeile lassen sich Dateien finden, kopieren, löschen und ersetzen. Ein Netzwerk wird nicht erkannt, dafür aber ein USB-Stick.

Starteinstellungen

  • Starteinstellungen: Diese Einstellungen waren früher mit der Funktionstaste [F8] erreichbar. Sie sind nun ein Menüpunkt des Boot-Managers
Windows 8 hat ein ungewöhnliches Problem: Es bootet zu schnell, um während des Startvorgangs eine Aktion durchzuführen. Sie gelangen also nicht mehr mit der Funktionstaste [F8] zu den Starteinstellungen. Stattdessen sind diese zu einem eigenen Menüpunkt innerhalb des Boot-Managers geworden.
Wenn Sie „Starteinstellungen“ anklicken, erfolgt zunächst ein Neustart. Danach sehen Sie zehn durchnummerierte Starteinstellungen. Sie lassen sich jeweils über die entsprechende Nummern- oder Funktionstaste aktivieren.
Damit lässt sich Windows 8 im abgesicherten Modus starten. Auf Wunsch protokolliert das Betriebssystem den Startvorgang. Oder Sie unterbinden die Funktion, dass Windows bei einem Systemfehler automatisch neu startet.
4. Teil: „Easy BCD“

Easy BCD

  • So geht’s: Das Tool Easy BCD konfiguriert den Boot-Manager von Windows in einer grafischen Bedienoberfläche bequem per Mausklick
Easy BCD 2.2 nimmt zusätzliche Feineinstellungen komfortabel in einer grafischen Bedienoberfläche vor. Nach dem Start des Tools klicken Sie auf „Momentane Einstellungen“ um den Istzustand zu sehen.

Sicherheitskopie erstellen

Bevor Sie Änderungen am Boot-Menü vornehmen, erstellen Sie am besten eine Sicherheitskopie der Einstellungen. Dazu klicken Sie auf den Button „BCD Backup/Reparatur“. Anschließend wählen Sie den Pfad aus und klicken auf „Sichere Backup“.
Um das Boot-Menü später wieder zurückzuspielen, wählen Sie „Backup wiederherstellen“ und geben die entsprechende BCD-Datei an.
Wenn der Boot-Manager einmal streikt, dann aktivieren Sie die Option „BCD Konfiguration zurücksetzen“ und klicken auf „Aktion ausführen“.

Boot-Menü bearbeiten

  • Easy BCD 2.2: Das Startmenü lässt sich auf Wunsch überspringen
Das Boot-Menü lässt sich zwar auch direkt im Boot-Manager bearbeiten, aber mit Easy BCD haben Sie mehr Möglichkeiten. Damit legen Sie etwa sekundengenau die Wartezeit des Boot-Managers fest.
Klicken Sie zunächst auf den Button „Start-Menü bearbeiten“. Bei „Eintrag“ legen Sie per Häkchen fest, welches Betriebssystem automatisch starten soll.
Der Punkt „Wartezeit vor Start (Sek.)“ bestimmt, wie lange der Boot-Manager auf Ihre Auswahl wartet.
Alternativ haben Sie die Wahl, das Startmenü komplett zu überspringen oder den Boot-Manager so lange anzuhalten, bis Sie ein Betriebssystem ausgewählt haben.

mehr zum Thema