21.10.2014
Speicherzentrale im Netz
1. Teil: „8 NAS-Server für den Business-Einsatz im Test“
8 NAS-Server für den Business-Einsatz im Test
Autor: Manuel Masiero
Moderne Business-NAS-Server sind schnell, flexibel erweiterbar und kosten ab 260 Euro. Im Test von com! professional treten acht NAS-Systeme mit je vier Laufwerksschächten gegeneinander an.
Ein zentraler Speicher für das Firmennetzwerk muss keine laute Rackmount-Höllenmaschine sein, die nur im 19-Zoll-Serverschrank Platz findet, Unmengen von Strom verschlingt und nach einem Profi-Administrator verlangt. Kompakte NAS-Server, die von ihren Maßen her nicht größer sind als ein gewöhnliches Desktop-PC- oder HTPC-Gehäuse, erfüllen diese Aufgabe mittlerweile oft ebenso gut, wenn nicht sogar besser.
Gemeint sind Business-NAS-Geräte wie die acht in unserem Vergleichstest: Sie verfügen über jeweils vier Laufwerkeinschübe, arbeiten aufgrund ihrer energieeffizienten Prozessoren fast durchgängig sehr stromsparend und leise und erreichen im lokalen Netzwerk mehrheitlich einen hohen Datendurchsatz über Gigabit-Ethernet.
Die besten Geräte verfügen zudem über ein Webinterface, dessen Design und Aufbau sich am Windows-Desktop orientiert, und lassen sich damit sehr komfortabel einrichten und verwalten.
Acht NAS-Server im Test
com! professional hat die folgenden acht Business-NAS-Server getestet: Asustor AS-304T, Buffalo TeraStation TS5400D, D-Link Share Center Quattro II DNS-345, Netgear ReadyNAS 314, QNAP TS-451, Synology DiskStation DS414, Thecus N4800Eco und WD My Cloud EX4.
Bis auf die Buffalo TeraStation TS5400D sind alle Geräte Leergehäuse, müssen also vor Inbetriebnahme erst noch mit Festplatten bestückt werden. Während das Buffalo-Gerät, weil bereits mit Festplatten versehen, mit 670 Euro den höchsten Preis hat, kosten die übrigen NAS-Server zwischen 260 und 650 Euro. Preislich und von ihrer Ausstattung her schlagen die Testkandidaten eine Brücke zwischen SOHO-Netzwerkspeichern und professionellen Geräten, die über deutlich mehr Laufwerkeinschübe verfügen.
2. Teil: „Apps bringen neue NAS-Funktionen auf Knopfdruck“
Apps bringen neue NAS-Funktionen auf Knopfdruck
Abgesehen vom Buffalo-NAS ist bei allen Geräten im Test eine Art App-Store integriert, aus dem der Anwender teilweise aus Dutzenden von Erweiterungspaketen auswählen kann. Nach deren Installation unterstützt das NAS dann zum Beispiel einen neuen Cloud-Dienst, läuft als Video-Server oder kann eine Antiviren-Lösung nutzen.
Für jedes Gerät im Test stehen außerdem Apps für Smartphones und Tablets bereit, etwa um von unterwegs auf Daten zuzugreifen oder den Netzwerkspeicher zu verwalten.
Drei Wertungskategorien
Die NAS-Geräte mussten sich in den drei Wertungskategorien Ausstattung, Funktionen und Leistung beweisen. In die Bewertung der Ausstattung flossen unter anderem die vom NAS unterstützten Massenspeicher, die RAID-Modi, Features wie Hot-Swap sowie der Schnittstellenumfang mit ein. In der Kategorie Funktionen konnten die NAS-Geräte zum Beispiel Punkte sammeln, wenn sie Features wie IPv6 und VPN unterstützen oder mit Cloud-Diensten zusammenarbeiten.
In der Kategorie Leistung mussten die Business-NAS-Server mit der jeweils aktuellsten Firmware zeigen, wie sie sich bei Datendurchsatz, Lautstärkeentwicklung und Stromverbrauch schlagen. Die Lautstärkemessung wurde aus einem Meter Entfernung mit dem Schallpegelmessgerät PCE Instruments PCE-322A durchgeführt, den Durchschnitts-Stromverbrauch haben wir mit dem Digital-Multimeter Voltcraft VC-940 gemessen.
3. Teil: „Netzwerkleistung der NAS-Geräte praxisnah getestet“
Netzwerkleistung der NAS-Geräte praxisnah getestet
Fazit des NAS-Tests
Mit der höchsten Schreib-Lese-Leistung erreichte das Thecus N4800Eco die Note „Sehr gut“ und fuhr damit den Testsieg ein. Zwar erhielten auch das QNAP TS-451 und die Synology DiskStation DS414 diese Note, kamen aber auf eine minimal niedrigere Gesamtpunktzahl. Letztlich nehmen sich diese drei NAS-Geräte nur wenig, der Abstand zum Testsieger betrug lediglich einen beziehungsweise drei Punkte.
Wem ein komfortables Webinterface wichtiger ist als die höchste Netzwerkleistung, der sollte ohnehin besser zum QNAP TS-451 oder der Synology DiskStation DS414 greifen. Beide bringen ein deutlich intuitiveres Webinterface mit und erlauben es zum Beispiel, Apps direkt aufzuspielen. Beim Thecus muss man die Erweiterungen erst herunterladen und dem NAS dann den Speicherort mitteilen, um sie installieren zu können. An der hervorragenden Netzwerk-Performance des Thecus N4800Eco gibt es allerdings nichts zu rütteln.
Das Asustor AS-304T überzeugte ebenfalls mit einem gelungenen Webinterface im Windows-Stil, war aber spürbar langsamer unterwegs als das Führungstrio.
Das D-Link ShareCenter Quattro II DNS-345 zeigt, dass ein guter Business-NAS-Server nicht viel kosten muss. Dieses Gerät war zum Testzeitpunkt bereits für 260 Euro zu haben. Aufgrund seines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses ist das ShareCenter Quattro II DNS-345 deshalb auch unser Preistipp.
Bei der Netzwerkleistung muss man dafür allerdings Kompromisse eingehen. Im D-Link-NAS sitzt wie im WD My Cloud EX4 nur ein Single-Core-Prozessor. Gegenüber der Konkurrenz mit Dual-Core-CPU benötigte das D-Link-Gerät deutlich länger, um die Rechenarbeiten des gewählten Software-RAID zu erledigen. So war es nur ungefähr halb so schnell wie der Testsieger und seine beiden direkten Verfolger.
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