Test
02.05.2015
Synology, QNAP & Co.
1. Teil: „5 NAS-Server für vier Festplatten im Test“

5 NAS-Server für vier Festplatten im Test

4-Bay-NAS-Laufwerke im Test4-Bay-NAS-Laufwerke im Test4-Bay-NAS-Laufwerke im Test
Ein NAS für vier Festplatten gibt es ab 240 Euro. Im com!-Vergleichstest waren fast alle Modele schneller als 100 MByte/s, doch das QNAP-NAS ist der Konkurrenz klar voraus.
NAS-Laufwerke für kleine oder mittelgroße Unternehmen müssen nicht zwangsläufig Rackmount-Abmessungen haben, denn im kompakten Desktop-Format leisten sie ebenso gute Dienste. Übermäßig viele Festplatten-Einschübe sind dabei ebenfalls kein Muss: Wie der Vergleichstest von com! professional zeigt, überzeugen auch 4-Bay-Netzwerkspeicher durch eine professionelle Ausstattung und eine hohe Netzwerk-Performance.
Bilderstrecke
Ein NAS für vier Festplatten gibt es ab 240 Euro. Sie sind fast alle schneller als 100 MByte/s. com! professional hatte fünf Geräte von D-Link, QNAP, Seagate, Synology und WD im Test.
Diese NAS-Laufwerke mit vier Einschüben für 3.5-Zoll-Festplatten traten gegeneinander an: D-Link ShareCenter DNS-340L, QNAP TVS-463, Seagate NAS Pro 4-bay, Synology DiskStation DS415+ und WD My Cloud DL4100.
Die Festplattenkonfiguration, mit denen die Netzwerkspeicher bei uns eintrafen, war unerheblich. Sie spielte für den Test keine Rolle. Damit alle NAS-Geräte unter den gleichen Bedingungen in den Benchmark-Parcours starten konnten, haben wir sie mit einem einheitlichen Set an 3,5-Zoll-Laufwerken bestückt.
Passenderweise werden alle Geräte auch als Leergehäuse angeboten. Die Preisspanne zwischen dem günstigsten und dem teuersten Gerät ist dabei allerdings erheblich. Das QNAP TVS-463 ist mit 810 Euro das mit Abstand teuerste NAS im Test, während das D-Link ShareCenter DNS-340L lediglich 240 Euro kostet. Für die fünf Testgeräte ergibt das ohne Festplatten einen Durchschnittspreis von rund 500 Euro.

Über 120 MBit/s im Gigabit-LAN

Ausgerüstet mit den Test-Festplatten erreichten fast alle NAS-Laufwerke Datentransferraten von über 100 MByte/s, teilweise waren sie sogar schneller als 120 MByte/s. Das liegt in erster Linie an den leistungsstarken Prozessoren, die in den Geräten verbaut sind.
Während die beiden Geräte von Synology und QNAP mit schnellen Vierkern-CPUs ausgerüstet ins Rennen gingen, übernahm bei Seagate und WD jeweils ein Doppelkern-SoC (Software on a Chip) die Rechenarbeit für das Software-RAID. Einzig das D-Link ShareCenter DNS-340L setzt auf eine Single-Core-CPU und war deshalb um einiges langsamer als die vier Mitstreiter.
2. Teil: „Ausstattung und Leistung der NAS-Server“

Ausstattung und Leistung der NAS-Server

  • Preistipp: Das stromsparendste NAS, das D-Link ShareCenter DNS-340L, ist mit 240 Euro sehr günstig.
Maximal 100 Wertungspunkte waren für die 4-Bay-NAS-Geräte in den drei Kategorien Ausstattung, Funktionen und Leistung zu erreichen.
In die Bewertung der Ausstattung flossen unter anderem die vom Netzwerkspeicher unterstützten Laufwerktypen und RAID-Modi, Features wie Hot-Swap und HDD-Verschlüsselung sowie der Schnittstellenumfang mit ein.
In der Kategorie Funktionen sollten die Geräte zeigen, dass sie im Idealfall mehr beherrschen als das Netzwerkdienst-Standardprogramm rund um SMB, NFS, HTTP und FTP. Extrapunkte gab es unter anderem für Features wie IPv6, VLAN, VPN und Active Directory sowie für die Unterstützung von Cloud-Diensten.
Tabelle:

Die Kategorie Leistung rückte den Datendurchsatz, die Lautstärke und den Stromverbrauch der Netzwerkspeicher in den Mittelpunkt. Dabei wurde der Geräuschpegel der NAS-Laufwerke aus rund einem Meter Entfernung mit dem Schallpegelmessgerät Voltcraft SL-451 gemessen.
Die Leistungsaufnahme im Leerlauf, unter Last, im Sleep-Modus und bei ausgeschaltetem Gerät protokollierte das Digital-Multimeter Voltcraft VC-940.
3. Teil: „Testergebnis der 4-Bay-NAS-Laufwerke “

Testergebnis der 4-Bay-NAS-Laufwerke

  • Testsieger: Das QNAP-NAS TVS-463 punktete mit der höchsten Leistung.
Mit der Benchmark-Software Intel NAS Performance Toolkit (NASPT) wurde getestet, wie schnell die NAS-Laufwerke in der Praxis sind. In der aktuellen Version 1.7.1 umfasst das Tool zwölf Benchmarks mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die typische Einsatzszenarien aus dem NAS-Alltag nachbilden.
Aufgrund dieser Vielfalt war das NASPT in der Lage, realistische Ergebnisse etwa zur sequenziellen Datenübertragungsrate und zur Kopiergeschwindigkeit zu liefern.
Das Festplatten-Set, mit dem wir alle NAS-Geräte für die Tests ausgerüstet haben (4-mal Western Digital WD1003FBYX, 3,5 Zoll, 1 TByte, 7200 U/min), wurde als RAID 5 kon­figuriert.

Fazit

Den Testsieg holte sich das QNAP TVS-463 klar mit 94 Punkten. Es überzeugte die Tester als rundum gelungenes, wenngleich teures Profi-NAS. QNAPs Netzwerkspeicher wies nicht nur die umfassendste Ausstattung des Testfelds auf, sondern der Netzwerkspeicher erreichte darüber hinaus auch noch die höchsten Transferraten.
Dem QNAP-NAS dicht auf den Fersen sind die zweitplatzierte Synology DiskStation DS415+ und das Seagate NAS Pro 4-bay auf Platz drei, die im Netzwerk beide nur unwesentlich langsamer waren als der Testsieger.
Bilderstrecke
Ein NAS für vier Festplatten gibt es ab 240 Euro. Sie sind fast alle schneller als 100 MByte/s. com! professional hatte fünf Geräte von D-Link, QNAP, Seagate, Synology und WD im Test.
Tabelle:

Die Synology DiskStation DS415+ hatte wie das QNAP TVS-463 ein hervorragendes Webinterface im Windows-Stil auf der Haben-Seite und war obendrein das leiseste NAS im Test. Für das Seagate NAS Pro 4 sprach der mit 430 Euro nie­drige Preis und der gegenüber dem Synology-Gerät noch etwas einfachere Festplatteneinbau.
Mit dem LAN-Tempo des Spitzentrios konnte das Western-Digital-NAS WD My Cloud DL4100 nicht ganz mithalten, obwohl es auf die gleiche CPU-RAM-Kombination setzt wie das Seagate-NAS. Dafür verfügt My Cloud DL4100 als einziger Netzwerkspeicher im Test über zwei Netzteilanschlüsse und bietet damit mehr Sicherheit bei der Stromversorgung. Zudem gibt es drei statt der sonst üblichen zwei Jahre Garantie.
Mit 240 Euro ist das D-Link ShareCenter DNS-340L der Preistipp von com! professional. In Sachen Performance lag das kleine 4-Bay-NAS zwar eindeutig an letzter Stelle, war aber keineswegs langsam und arbeitete außerdem am stromsparendsten. Die Anwender müssen allerdings mit einem nicht sehr übersichtlichen und optisch veralteten Webinterface vorliebnehmen.

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