NAS
03.02.2014
Windows und Linux vom NAS
1. Teil: „Multi-Boot vom NAS-Server“

Multi-Boot vom NAS-Server

Windows, Ubuntu und viele Live-Systeme lassen sich auch vom NAS booten. Das bedeutet: Ihr PC bräuchte eigentlich gar keine Festplatte mehr. Der Artikel beschreibt die neue Technik.Windows, Ubuntu und viele Live-Systeme lassen sich auch vom NAS booten. Das bedeutet: Ihr PC bräuchte eigentlich gar keine Festplatte mehr. Der Artikel beschreibt die neue Technik.Windows, Ubuntu und viele Live-Systeme lassen sich auch vom NAS booten. Das bedeutet: Ihr PC bräuchte eigentlich gar keine Festplatte mehr. Der Artikel beschreibt die neue Technik.
Windows, Ubuntu und viele Live-Systeme lassen sich auch vom NAS booten. Das bedeutet: Ihr PC bräuchte eigentlich gar keine Festplatte mehr. Der Artikel beschreibt die neue Technik.
Statt wie üblich von der Festplatte, einer CD/DVD oder einem USB-Stick können Sie Ihren PC auch vom NAS booten. Das funktioniert sogar, wenn ein PC gar keine Festplatte hat. Alle Daten des Betriebssystems kommen nämlich über das Netzwerkkabel und werden im RAM abgelegt.
Der Artikel beschreibt, wie Sie Ihren NAS-Server so einrichten, dass er als Netzwerk-Server für Betriebssysteme dient. Als Beispiel-NAS dient eine Synology Diskstation DS213+. Alle nötigen Programme gibt es kostenlos im Internet.
Bilderstrecke
Windows, Ubuntu und viele Live-Systeme lassen sich auch vom NAS booten. Das bedeutet: Ihr PC bräuchte eigentlich gar keine Festplatte mehr. Der Artikel beschreibt die neue Technik.

Voraussetzungen

In fünf kurzen Fragen und Antworten beschreiben wir zunächst, was Sie über das Booten vom NAS wissen müssen. Danach lesen Sie, wie Sie Ihren NAS-Server Schritt für Schritt einrichten. Die sieben Abschnitte im Anschluss daran erklären dann, wie Sie Windows PE, Ubuntu und andere Systeme auf Ihrem NAS einrichten.
2. Teil: „Fünf Fragen und Antworten zu Multi-Boot vom NAS“

Fünf Fragen und Antworten zu Multi-Boot vom NAS

1. Wie funktioniert das Booten vom NAS?

Das Booten vom NAS basiert auf einer Technik namens Preboot Execution Environment (PXE). Sie dient dazu, Betriebssysteme über das Netzwerk zu installieren, und wird in Unternehmen schon länger als ein Jahrzehnt genutzt.
  • Multi-Boot vom NAS: Solch ein Boot-Menü sehen Sie, wenn Sie Ihren PC vom NAS booten
PXE funktioniert so: Wenn ein PXE-fähiger Computer startet, dann sucht er zunächst nach einem DHCP-Server (Dynamic Host Control Protocol). Findet er einen DHCP-Server, dann lässt er sich eine IP-Adresse zuweisen. Mit dieser IP-Adresse kann er im Netzwerk kommunizieren und eine Verbindung zu einem TFTP-Server aufbauen (Trivial File Transfer Protocol).
Von dem TFTP-Server lädt der Computer einen Bootloader herunter, der ein Boot-Menü anzeigt. Aus diesem Menü wählen Sie dann ein Betriebssystem aus, das auf Ihrem PC ausgeführt wird.

2. Und wozu brauche ich das?

Mit PXE können Sie Ihren PC jederzeit mit einem anderen Betriebssystem über das Netzwerk booten. Statt also immer etwa einen USB-Stick mit Parted Magic dabeizuhaben, können Sie das Rettungssystem auf dem NAS ablegen und von dort booten. Oder Sie suchen jederzeit mit dem Avira Rescue System nach Viren.
Dabei ist es völlig egal, was mit der Festplatte Ihres PCs ist. Sie könnte auch kaputt oder gar nicht vorhanden sein.

3. Was benötige ich, um vom NAS zu booten?

Zunächst muss Ihr PC vom LAN booten können. Das können heutzutage praktisch alle Rechner. Hinweise, wie Sie Ihren PC vom LAN starten, finden Sie im Abschnitt „Tipps: Booten über das Netzwerk“.
  • Windows vom NAS: Dieses Windows PE wurde vom NAS-Server gebootet
Dann benötigen Sie einen NAS-Server, der einen DHCP- und einen TFTP-Dienst anbietet. Neuere NAS-Server von Synology zum Beispiel können das, wenn auf ihnen DSM 4.2 installiert ist. NAS-Server von Qnap können es spätestens ab QTS 3.8.
In diesem Artikel beschreiben wir sämtliche Schritte am Beispiel einer Synology Diskstation DS213+. Sie sollten analog auch auf anderen NAS-Servern funktionieren.

4. Funktioniert das auch über WLAN?

Nein, die hier gezeigte Lösung funktioniert nur über LAN-Kabel.

5. Welche Systeme kann ich vom NAS booten?

Prinzipiell können Sie die meisten Live-Systeme vom NAS starten, die im RAM laufen. Ein vollinstalliertes Windows 7 lässt sich nicht vom NAS booten, dafür aber Windows PE. Dieses Mini-Windows können Sie leicht selbst aus einer Setup-DVD oder einer ISO-Datei herstellen.
Viele Live-CDs mit Linux lassen sich ebenfalls booten. Wir beschreiben in diesem Artikel eine Auswahl bootfähiger Linux-Systeme.
3. Teil: „NAS-Server vorbereiten: Ordner, Master Boot Server und Router

NAS-Server vorbereiten: Ordner, Master Boot Server und Router

Bevor Sie ein Betriebssystem von einer Synology Diskstation booten können, richten Sie den DHCP- und den TFTP-Server ein. Diese Schritte brauchen Sie nur einmal durchzuführen.

NAS-Server aktualisieren

  • NAS-Server aktualisieren: Sie benötigen mindestens DSM 4.2, um von einer Synology Diskstation zu booten
Sie benötigen mindestens Version 4.2 von Diskstation Manager (DSM) auf Ihrer Diskstation, um die hier beschriebenen Einstellungen vorzunehmen.
Die Konfigurationsoberfläche im Browser zeigt Ihnen, welche Version Sie haben: Klicken Sie auf „Systemsteuerung, DSM Aktualisierung“. Prüfen Sie den Punkt „Installierte DSM-Version“.

Ordnerstruktur anlegen

Nachdem Sie sichergestellt haben, dass Sie mindestens DSM 4.2 auf Ihrem NAS-Server installiert haben, legen Sie mehrere Ordner auf dem NAS an. Halten Sie sich dabei unbedingt an die Schreibweise, wie sie  hier im Artikel angegeben ist. Sonst kommt es zu Fehlern beim Booten der Linux-Systeme, die bei unterschiedlicher Groß- und Kleinschreibung empfindlich reagieren.
Klicken Sie in der Verwaltungsoberfläche auf „File Station“ und dann auf „Erstellen, Neuen gemeinsamen Ordner erstellen“. Tragen Sie ins Feld hinter „Name“ die Zeichenfolge TFTP ein und bestätigen Sie mit „OK“.
Setzen Sie im folgenden Dialog unter „Privilegieneinstellung“ Häkchen unter „Lesen/Schreiben“ für die Benutzer „admin“ und „guest“. Bestätigen Sie auch hier mit „OK“.
  • Master Boot Server installieren: Entpacken Sie das ZIP-Archiv mit dem Master Boot Server in den Ordner „TFTP\Boot“ auf Ihrem NAS-Server
Wählen Sie dann in der „File Station“ den neuen gemeinsamen Ordner „TFTP“ mit der Maus aus und klicken Sie auf „Erstellen, Ordner erstellen“. Nennen Sie diesen neuen Ordner Boot. In ihn kopieren Sie jetzt den Master Boot Server.

Master Boot Server entpacken

Der Master Boot Server 1.0 ist ein Softwarepaket, das auf Syslinux basiert. Syslinux ist ein winziges Linux-System, das einen Bootloader enthält, der das Boot-Menü zeigt. Wir haben das Softwarepaket Master Boot Server genannt, weil es die Hauptkomponente ist, die zunächst geladen wird und über die Sie dann weitere Systeme starten.
Entpacken Sie das ZIP-Archiv in den Ordner „TFTP\Boot“ auf Ihrem NAS-Server. Nach dem Entpacken muss dieser Ordner die Unterordner „images“, „ISOs“ und „pxelinux.cfg“ sowie mehrere Einzeldateien enthalten.

Router konfigurieren

Damit Sie einen PC über das Netzwerk booten können, müssen Sie den DHCP-Server im NAS-Server aktivieren. Nur dieser stellt IP-Adressen und den benötigten Bootloader zur Verfügung.
Die meisten Anwender haben DHCP auch im DSL-Router aktiviert. Das ist jedoch kein Problem: Teilen Sie den IP-Adressbereich auf, damit sich die beiden DHCP-Server nicht in die Quere kommen.
  • Router konfigurieren: Richten Sie Ihren DSL-Router so ein, dass er nur noch IP-Adressen von zum Beispiel „(…) 10“ bis „(…) 200“ vergibt. Dann gibt es keine Probleme mit dem DHCP-Server im NAS
Bei einer Fritzbox zum Beispiel rufen Sie im Konfigurationsmenü „Heimnetz, Netzwerk, Netzwerkeinstellungen“ auf und klicken auf „IPv4-Adressen“. Wenn Sie etwa den IP-Adressbereich „192.168.178.1“ bis „192.168.178.255“ nutzen, dann tragen Sie hinter „von“ 192.168.178.10 und hinter „bis“ 192.168.178.200 ein.
Ihr DSL-Router vergibt dann nur noch IP-Adressen zwischen „192.168.178.10“ und „192.168.178.200“. Der IP-Adressbereich von „192.168.178.201“ bis „192.168.178.255“ wird dadurch frei für den DHCP-Server im NAS. Diesen konfigurieren Sie in den nächsten Schritten.
4. Teil: „NAS-Server vorbereiten: DHCP-Server, TFTP und NFS-Server“

NAS-Server vorbereiten: DHCP-Server, TFTP und NFS-Server

DHCP-Server installieren

  • TFTP-Ordner auswählen: Markieren Sie den „Boot“-Ordner und bestätigen Sie mit „Auswählen“
Öffnen Sie wieder die Verwaltungsoberfläche Ihres NAS-Servers und installieren Sie dort den DHCP-Server. Bei einem Synology-NAS klicken Sie auf „Paket-Zentrum, Dienstprogramme“. Klicken Sie dann im Feld „DHCP Server“ auf „Installieren“.
Die Software wird heruntergeladen und installiert. Schließen Sie dann alle Fenster, die sich in der Verwaltungsoberfläche automatisch geöffnet haben. Insbesondere konfigurieren Sie jetzt nicht den DHCP-Server. Das erledigen Sie erst, nachdem Sie den TFTP-Server aktiviert und anschließend konfiguriert haben.

TFTP aktivieren und konfigurieren

Klicken Sie in der Verwaltungsoberfläche Ihres NAS-Servers auf „Systemsteuerung“ und dann auf „FTP“. Wechseln Sie zum Reiter „TFTP / PXE“ und setzen Sie dort ein Häkchen vor „TFTP-Dienst aktivieren“. Klicken Sie dann rechts hinter „TFTP Root-Ordner“ auf „Auswählen“.
  • TFTP konfigurieren: Am Beispiel einer Synology Diskstation mit DSM 4.2 oder aktueller sehen Sie auf diesem Bild, wie Sie sowohl den TFTP- als auch den DHCP-Server konfigurieren. Beides brauchen Sie, um vom NAS zu booten
Wählen Sie den Ordner „Boot“ unterhalb des Ordners „TFTP“ aus. Bestätigen Sie mit „Auswählen“, schließen Sie das Fenster „Systemsteuerung – FTP“ aber noch nicht.

DHCP-Server konfigurieren

Setzen Sie nun ein Häkchen vor „DHCP-Dienst auf diesem Server für PXE einrichten“. Klicken Sie dann rechts neben „Bootloader“ auf „Auswählen“ und markieren Sie die Datei „pxelinux.0“ im Ordner „TFTP/Boot“ auf Ihrem NAS-Server. Bestätigen Sie mit „Auswählen“.
Füllen Sie anschließend die Felder darunter aus. Hinter „DNS-Server“ tragen Sie die IP-Adresse Ihres DSL-Routers ein, zum Beispiel 192.168.178.1. Die „Start-IP-Adresse“ ist die erste IP-Adresse, die vom DHCP-Server auf dem NAS vergeben werden darf. Im Abschnitt „Router konfigurieren“ hatten wir hierfür 192.168.178.201 vorgesehen. Als „End-IP-Adresse“ bietet sich 192.168.178.210 an. Sie haben dann zehn IP-Adressen zur Verfügung, die vom DHCP-Server auf dem NAS vergeben werden dürfen.
  • Bootloader auswählen: Wählen Sie hier die Datei „pxelinux.0“ aus. Sie enthält den Bootloader
Als „Netzmaske“ tragen Sie 255.255.255.0 ein und als „Gateway“ wieder die IP-Adresse Ihres DSL-Routers, also zum Beispiel 192.168.178.1. Speichern Sie zuletzt alle Änderungen mit einem Klick auf „Übernehmen“.

NFS-Server aktivieren

Manche der Betriebssysteme wie Ubuntu, die Sie über das Netzwerk booten können, benötigen die Technik NFS. Die Abkürzung steht für Network File System. Ein Dateizugriff über eine NFS-Verbindung ist so ähnlich wie ein Zugriff auf eine Datei auf der lokalen Festplatte.
  • NFS-Regel erstellen: Tragen Sie ins Feld „Hostname oder IP“ ein * ein, damit Systeme wie Ubuntu vom NAS booten
Auf einer Diskstation aktivieren Sie NFS über „Systemsteuerung, Win/Mac/NFS“. Wechseln Sie zu „NFS-Dienst“ und setzen Sie ein Häkchen vor „NFS aktivieren“. Speichern Sie mit „Übernehmen, Ja“.

NFS-Regel erstellen

Richten Sie jetzt noch eine NFS-Regel ein. Rufen Sie dazu „Systemsteuerung, Gemeinsamer Ordner“ auf und markieren Sie den Ordner „TFTP“ mit der Maus. Klicken Sie auf „Berechtigungen, NFS-Berechtigungen“ und dann auf „Erstellen“. Tragen Sie hinter „Hostname oder IP“ ein Sternchen * ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“.
5. Teil: „Windows PE vom NAS booten

Windows PE vom NAS booten

  • Winbuilder: Das Tool erstellt aus einer original Setup-DVD oder einer ISO-Datei ein Windows PE. Tippen Sie dazu den Befehl install win7pe ein
Windows PE ist eine abgespeckte Version von Windows 7, die auch über das Netzwerk bootet. Eine vollständige Windows-Installation lässt sich nicht über das Netzwerk booten. Ein eigenes Windows PE erstellen Sie aus einer ISO-Datei mit Windows 7 und dem Programm Winbuilder 2013.09.01.

Windows-Setup entpacken

Laden Sie zunächst eine ISO-Datei von Microsoft herunter, die alle Setup-Dateien von Windows 7 enthält. Eine Übersicht mit allen Download-Links haben wir in unseren Tipps & Tricks zusammengestellt.
Entpacken Sie den kompletten Inhalt der ISO-Datei anschließend mit einem Tool Ihrer Wahl in den Ordner C:\Ausgepackt. Ein geeigneter ISO-Entpacker ist zum Beispiel 7-Zip.

Winbuilder entpacken

Entpacken Sie das ZIP-Archiv mit dem kostenlosen Winbuilder 2013.09.01 in einen beliebigen Ordner auf Ihrer Festplatte.

ISO-Datei mit Win PE erstellen

Rufen Sie den Ordner auf, in den Sie Winbuilder entpackt haben, und klicken Sie doppelt auf „winbuilder.exe“. Das Programm hat keine grafische Oberfläche, sondern nur ein Feld, um Kommandozeilenbefehle einzugeben.
  • Boot-Menü bearbeiten: Diese vier Zeilen fügen dem Boot-Menü Windows PE hinzu
Tippen Sie als ersten Befehl install win7pe ein. Sobald Sie die Meldung „[COMPLETED] ’Win7PE‘ was installed“ sehen, geben Sie den Befehl source ein. Ein neues Fenster öffnet sich. Navigieren Sie zum Ordner „C:\Ausgepackt“ und klicken Sie auf „Öffnen“. Tippen Sie nun den Befehl build ein, um Ihre ISO-Datei mit Win PE zu erstellen.
Je nachdem wie schnell Ihr Rechner ist, dauert der Vorgang jetzt ein paar Minuten. Wenn die Meldung „[COMPLETED] Project build was concluded in (…)“ erscheint, dann liegt die fertige ISO-Datei“ im Unterordner „output“ im Winbuilder-Verzeichnis. Sie hat den Namen „bootdisk.iso“. Kopieren Sie „bootdisk.iso“ in den Ordner „TFTP\Boot\ISOs“ auf Ihrem NAS.

Boot-Menü bearbeiten

Nachdem Sie nun alles vorbereitet haben, bearbeiten Sie noch das Boot-Menü. Öffnen Sie dazu die Konfigurationsdatei „default“ in einem Texteditor. Sie finden sie auf Ihrem NAS-Server im Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“.Für Windows PE sind alle notwendigen Einträge bereits in der Datei enthalten, allerdings mit Rautezeichen auskommentiert.
Entfernen Sie das Zeichen „#“ vor folgenden Zeilen:
Code-Beispiel
1
2
LABEL Winbuilder WinPE
LINUX /memdisk
 
Code per E-Mail versenden

Speichern Sie die Änderung dann ab.

Windows PE booten

Starten Sie jetzt Ihren PC neu und booten Sie ihn über das Netzwerk. Wenn Sie die richtige Starteinstellung nicht finden, lesen Sie im Abschnitt „Tipps: Booten über das Netzwerk“ nach.
Zunächst holt sich Ihr PC eine IP-Adresse vom NAS und lädt dann den Master Boot Server herunter. Dieser zeigt Ihnen das Boot-Menü an, aus dem Sie „Winbuilder WinPE“ auswählen. Ihr Rechner bootet nun Windows PE vom NAS.
6. Teil: „Setup-DVDs vom NAS booten“

Setup-DVDs vom NAS booten

Windows lässt sich auch über das Netzwerk installieren. Die Setup-Dateien booten allerdings nicht vom NAS. Sie benötigen dazu ein Windows PE.

Windows-Setup aufs NAS kopieren

  • Windows vom NAS aus installieren: Wenn Sie die Setup-Dateien auf dem NAS ablegen, dann können Sie Windows über das Netz installieren
Wenn Sie eine original Setup-DVD für Windows 7 haben, dann kopieren Sie den kompletten Inhalt dieser Scheibe auf Ihr NAS. Erstellen Sie dazu im Ordner „TFTP“ auf Ihrem NAS den neuen Unterordner Winsetup. Kopieren Sie den Inhalt der DVD in diesen Ordner.
Wenn Sie keine Setup-DVD für Windows haben, laden Sie eine ISO-Datei von Microsoft herunter. Die Links zu den ISO-Dateien finden Sie in unseren Tipps & Tricks. Entpacken Sie den Inhalt der ISO-Datei dann in das Verzeichnis Winsetup im Ordner „TFTP“ auf Ihrem NAS-Server.

Win PE booten

Starten Sie den PC, auf dem Sie Windows vom NAS installieren wollen, und booten Sie zunächst das zuvor erstellte Windows PE vom NAS-Server (siehe „Windows PE vom NAS booten“).

Setup einbinden und starten

Sobald Windows PE gestartet ist, drücken Sie [Windows R] und geben cmd ein. Tippen Sie dann diesen Befehl ein:
Code-Beispiel
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2
net use w: \\<IP-Adresse>\TFTP\Winsetup /u:admin Passwort
 
Code per E-Mail versenden

Ersetzen Sie <IP-Adresse> durch die Adresse Ihres NAS-Servers und Passwort durch das Admin-Passwort, das Sie für Ihr NAS verwenden. Geben Sie dann w: sowie setup ein, um das Windows-Setup zu starten.
7. Teil: „Ubuntu vom NAS booten“

Ubuntu vom NAS booten

Ubuntu startet als Live-System vom NAS. Wenn Sie wollen, können Sie Ubuntu dann auch auf dem PC installieren.

Ubuntu aufs NAS kopieren

Laden Sie zunächst eine ISO-Datei mit Ubuntu 13.04 herunter. Öffnen Sie die ISO-Datei mit einem Packer Ihrer Wahl und entpacken Sie den Inhalt in den neuen Unterordner ubuntu13.04 im Ordner „TFTP\Boot\images“ auf Ihrem NAS-Server.

Boot-Menü bearbeiten

Öffnen Sie anschließend die Datei „default“ im Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“ auf Ihrem NAS-Server mit einem Texteditor. Entfernen Sie dann die Rautezeichen vor den folgenden vier Zeilen:
Code-Beispiel
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2
LABEL Ubuntu
Menu label Ubuntu 13.04 32 bit
 
Code per E-Mail versenden

Tragen Sie hinter nfsroot= die IP-Adresse Ihres NAS-Servers ein und passen Sie gegebenenfalls die Pfade an. Speichern Sie die Änderungen.

Ubuntu booten

Booten Sie den PC neu und wählen Sie den Start vom LAN aus. Wählen Sie dann aus dem Boot-Menü den Eintrag „Ubuntu 13.04 32 bit“ aus, um Ubuntu zu booten.
8. Teil: „Avira vom NAS booten“

Avira vom NAS booten

  • Avira vom NAS booten: Legen Sie das Antivirensystem auf Ihrem NAS ab und suchen Sie dann damit auf jedem PC im LAN nach Viren
Wenn Sie das kostenlose Avira Rescue System auf Ihrem NAS einrichten, dann können Sie jederzeit Ihren PC über das Netzwerk booten und nach Viren absuchen.

Avira aufs NAS kopieren

Erstellen Sie zunächst im Ordner „TFTP\Boot\images“ auf dem NAS einen neuen Unterordner namens Avira. Entpacken Sie dann die ISO-Datei mit dem Avira Rescue System in diesen Ordner.

Boot-Menü bearbeiten

Öffnen Sie jetzt die Datei „default“ im Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“ auf Ihrem NAS. Fügen Sie ans Ende die folgenden vier Zeilen hinzu:
Code-Beispiel
1
2
LABEL Avira
MENU LABEL Avira Rescue System
 
Code per E-Mail versenden

Ersetzen Sie die IP-Adresse hinter nfsroot= durch die IP-Adresse Ihres NAS-Servers und speichern Sie die Änderungen ab.
Starten Sie dann den PC neu, booten Sie vom NAS und wählen Sie „Avira Rescue System“ aus dem Boot-Menü aus. Sobald das System gestartet ist, rufen Sie „Start Wizard“ auf und suchen dann nach Viren.
9. Teil: „Parted Magic vom NAS booten“

Parted Magic vom NAS booten

  • Parted Magic vom NAS booten: Starten Sie Parted Magic über das Netzwerk und partitionieren Sie die Festplatte Ihres Rechners
Auch das Partitionierungs- und Rettungssystem Parted Magic 2013_08_09 lässt sich vom NAS starten. Es gibt sogar eine spezielle PXE-Version von Parted Magic, die für das Booten über das Netz optimiert wurde. Die letzte kostenlose PXE-Version finden Sie hier.

Parted Magic aufs NAS kopieren

Entpacken Sie die ZIP-Datei mit Parted Magic PXE in das Verzeichnis pmagic im Ordner „TFTP\Boot\images“.

Boot-Menü bearbeiten

Öffnen Sie die Datei „default“ im Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“ und fügen die folgenden Zeilen hinzu:
Code-Beispiel
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LABEL Parted Magic
MENU LABEL Parted Magic PXE
 
Code per E-Mail versenden

Speichern Sie die Änderungen und starten Sie dann den PC neu. Booten Sie vom LAN und wählen Sie aus dem Boot-Menü den Eintrag „Parted Magic PXE“ aus.
10. Teil: „Clonezilla vom NAS booten“

Clonezilla vom NAS booten

Clonezilla ist ein Live-System, mit dem Sie Abbilder der Festplatte in Ihrem PC erstellen und speichern.

Clonezilla aufs NAS kopieren

Entpacken Sie die ISO-Datei in das Verzeichnis clonezilla im Ordner „TFTP\Boot\images“ auf Ihrem NAS.

Boot-Menü bearbeiten

Öffnen Sie die Datei „default“ im Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“ und fügen Sie folgende Zeilen ans Ende an:
Code-Beispiel
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2
LABEL Clonezilla
MENU LABEL Clonezilla
 
Code per E-Mail versenden

Ersetzen Sie <IP-Adresse> durch die IP-Adresse Ihres NAS-Servers und speichern Sie die Änderungen ab.
Schließen Sie danach eine externe Festplatte an den PC an, die ausreichend Platz für ein Systemabbild bietet, und starten Sie den Rechner neu.
11. Teil: „Tails vom NAS booten

Tails vom NAS booten

  • Tails vom NAS booten: Tails startet automatisch das Tor-Netzwerk, das beim Surfen im Internet alle Verbindungen anonymisiert
Tails ist ein Live-System, mit dem Sie anonym im Internet surfen. Tails lässt sich auch vom NAS starten. Bei den Tests in der Redaktion funktionierte Tails vom NAS aber nicht immer zuverlässig.

Tails aufs NAS kopieren

Entpacken Sie den Inhalt der ISO-Datei in das Verzeichnis tails im Ordner „TFTP\Boot\images“.

Boot-Menü bearbeiten

Rufen Sie anschließend den Ordner „TFTP\Boot\pxelinux.cfg“ auf Ihrem NAS auf und öffnen Sie die Datei „de fault“ in einem Texteditor. Fügen Sie ans Ende der Datei die folgenden Zeilen hinzu:
Code-Beispiel
1
2
LABEL Tails
MENU LABELTails
 
Code per E-Mail versenden


Ersetzen Sie <IP-Adresse> durch die IP-Adresse Ihres NAS-Servers und speichern Sie die Änderungen ab. Starten Sie dann den PC neu, booten Sie vom LAN und wählen Sie „Tails“ aus.
12. Teil: „Tipps: Booten über das Netzwerk

Tipps: Booten über das Netzwerk

Normalerweise bootet Ihr PC nach dem Einschalten von der Festplatte. So booten Sie vom NAS.
Drücken Sie während des PC-Starts [F8] oder [F12], um das Boot-Menü aufzurufen. Wählen Sie dann „LAN“ oder einen ähnlich lautenden Begriff aus, um über das Netzwerk zu booten.
  • Booten über das Netzwerk: Meist gelangen Sie mit den Tasten [F8] oder [F12] in das Boot-Menü Ihres PCs. Wählen Sie dort „LAN“ als Boot-Medium aus
Wenn diese Funktion nicht vorhanden ist, dann öffnen Sie das BIOS. Auf den meisten PCs erledigen Sie das direkt nach dem PC-Start mit der Taste [Entf].
Wechseln Sie in den Bereich „Boot“. Aktivieren Sie dort „LAN“ oder „Network Boot“. Einstellungen im BIOS ändern Sie in der Regel mit den Tasten [Bild aufwärts] und [Bild abwärts]. Zum Navigieren verwenden Sie die Pfeiltasten.
In einem Award-BIOS aktivieren Sie außerdem noch folgende Menüpunkte: Rufen Sie „Integrated Peripherals“ auf und wechseln Sie dann zu „Onboard PCI Device“. Setzen Sie die drei Punkte „Onboard LAN Controller“, „LAN Boot ROM“ und „Enhance Performance“ auf „Enabled“. Bei Intel-Mainboards setzen Sie unter „Boot“ den Punkt „PXE Boot to LAN“ auf „Enabled“. Speichern Sie alle Änderungen anschließend mit „Exit Saving Changes“.
Übrigens: Wenn Sie einen UEFI-PC haben, dann aktivieren Sie den Kompatibilitätsmodus im BIOS. Sonst booten die Live-Systeme nicht vom NAS.

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