Virtual Reality
26.10.2022
Bitkom-Studie

48 Prozent der deutschen Unternehmen wollen nicht ins Metaverse investieren

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Shutterstock/Athitat Shinagowin
Die Wirtschaft in Deutschland steht der Vision eines "Metaverse" skeptisch gegenüber. In einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom erklärte jedes zweite Unternehmen keine Investitionen in die virtuellen Welten zu planen.
Das Metaverse ruft nach wie vor Skepsis hervor: Eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigt, dass jedes zweite Unternehmen (48 Prozent), keine Investitionen in die virtuellen Welten plant. Nur jedes zehnte Unternehmen will noch in diesem Jahr oder 2023 Geld in Metaverse-Projekte stecken. 41 Prozent der Firmen kündigten an, dass sie 2024 oder in den nächsten fünf Jahren in diesen Bereich investieren werden.

Das Metaverse bezeichnet zum einen eine digitale und interaktive Umgebung, die mit einer Virtual-Reality-Brille betreten werden kann. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen. Zum Metaverse werden aber auch Anwendungen gerechnet, bei denen digitale Informationen im realen Sichtfeld der Anwenderinnen und Anwender angezeigt werden.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder verwies auf zahlreiche Verbindungen zwischen realer und virtueller Welt. "Mit echtem Geld werden virtuelle Güter gekauft, digitale Zwillinge und Avatare bilden reale Maschinen und Personen ab." Die Umfrage des Bitkom zeigt, dass nur jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) dem Thema generell interessiert und aufgeschlossen gegenüber steht. 29 Prozent äußerten sich jedoch kritisch und ablehnend. Ein Drittel (34 Prozent) ist noch unentschieden. 26 Prozent der befragten Unternehmen sehen im "Metaverse" eine Chance, jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) befürchtet dagegen ein Risiko für die eigene Firma.

Kurzfristiger Hype?

Die Skepsis der Unternehmen in Deutschland könnte nach Einschätzung von Experten auch damit zu tun haben, dass die am Markt dominierenden Virtual-Reality-Brillen des Facebook-Konzern Meta hierzulande gar nicht verkauft werden. Grund ist ein Streit mit dem Kartellamt. Der Meta-Konzern hat zwar den umstrittenen Zwang eines Facebook-Logins für die Nutzung seiner Virtual-Reality-Brille Meta Quest 2 im August aufgehoben. Die VR-Brillen von Meta, darunter auch die neue VR-Brille Quest Pro, werden aber weiterhin in Deutschland nicht angeboten. Rohleder sagte, auch der hohe Preis für VR-Brillen sei zumindest für private Verbraucher ein Hindernis.

In der Bitkom-Umfrage ist eine knappe Mehrheit (58 Prozent) der befragten Unternehmen der Meinung, das Metaverse werde das Internet deutlich verändern und biete eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten. 42 Prozent halten es dagegen für einen kurzfristigen Hype, der die Erwartungen nicht erfüllen und bald wieder verschwinden werde.

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