31.10.2022
Umsatz-Ranking
1. Teil: „Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland“
Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland
Autor: Johann Scheuerer, Konstantin Pfliegl



Shutterstock / roibu
Welche Firmen haben im Jahr 2021 die meisten Geschäfte mit ITK-Produkten und ITK-Dienstleistungen in Deutschland gemacht? Antwort auf diese Frage gibt die Top 100 von com! professional.
So also sieht der ITK-Sektor aus, wenn man sich die von den einschlägigen Unternehmen im Jahr 2021 erwirtschafteten Umsätze anschaut: In den Top 100 dominieren zwei große Gruppen – zum einen Unternehmen mit Schwerpunkt IT-Beratung/IT-Services, zum anderen die Anbieter von IT-Infrastrukturen (Server, Notebooks, Monitore, Netzwerk-Software und Ähnliches). Erstere sind mit 42 Unternehmen in der Top-100-Liste vertreten, letztere mit 36 Firmen. Zusammen machen sie damit gut drei Viertel des Rankings aus.
Eine auch noch ganz gut wahrnehmbare Gruppe sind mit neun Unternehmen die Anbieter von Business-Anwendungen. Der verbleibende kleine Rest verteilt sich mit jeweils fünf oder weniger Platzierungen in den Top 100 auf die großen TK-Konzerne, auf Personaldienstleister und Digitalagenturen.
Die Spanne zwischen den größten und den kleinsten Umsätzen in den Top 100 reicht dabei von mehrfachen „Milliardären“ wie der Deutschen Telekom, Vodafone und Google bis zu einigen Konzernen, die es mit rund 120 Millionen Euro in Deutschland erwirtschafteten Umsätzen gerade noch in den 100er-Club geschafft haben wie Xerox, Adobe und Software AG. Das Gros der Unternehmen bewegt sich mit seinen Umsätzen zwischen rund 300 Millionen und 900 Millionen Euro.
Summiert man die Zahlen auf, ergibt sich für den globalen Umsatz der Top-100-Unternehmen die imposante Marke von 2.047.149 Millionen Euro und für den Umsatz in Deutschland von 163.463 Millionen. Das sind im Schnitt pro Unternehmen 20.500 Millionen beziehungsweise 1600 Millionen.
2. Teil: „Top 10 und Top 20“
Top 10 und Top 20
Schaut man sich die Platzierungen in den Top 10 und den Top 20 an, so zeigen sich einige bemerkenswerte Auffälligkeiten: Von fünf vertretenen TK-Konzernen belegen mit Deutscher Telekom, Vodafone, Telefónica und United Internet gleich vier einen Platz in den Top 10, und mit Freenet auf Platz 19 schafft es das fünfte Exemplar dieser Gattung immerhin auch noch in die Top 20. Hier schlagen allerdings die massenhaften Telefon-, Mobilfunk- und Internetverträge mit privaten Konsumenten zu Buche, die sich von den im engeren Sinn IT-Geschäften dieser Konzerne nicht abtrennen ließen.
Hier scheint sich ein Effekt bemerkbar zu machen, der schon im kalifornischen Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts aufgetreten ist, als nicht die Goldschürfer selbst den ganz großen Reibach machten, sondern die Lieferanten von Ausrüstung, Verpflegung, Logistik und Unterkünften.
Heißt übersetzt auf den ITK-Markt: Von den 36 Anbietern von ITK-Infrastruktur, die in den Top 100 vertreten sind, haben es vier in die Top 10 geschafft, vier weitere in die Top 20. Von den 42 IT-Beratungen und IT-Dienstleistern ist dagegen niemand in den Top 10. Nur fünf sind unter den Top 20 zu finden, auf Platz 20 der Konzern T-Systems.
ITK-Branche als Job-Schwergewicht
Der Umsatz ist sicher zu Recht das entscheidende Kriterium für das Top-100-Ranking, aber auch nicht alles. Viel sagt über ein Unternehmen auch die Mitarbeiterzahl aus. 21 Firmen auf unserer Liste melden über 100.000 Beschäftigte im Gesamtkonzern. Drei Kategorien sind dabei besonders vertreten: die Telekommunikationskonzerne wie Deutsche Telekom und Vodafone, die klassischen IT-Konzerne wie IBM, Dell, Apple und Microsoft, aber auch IT-Dienstleister wie DXC und Tata. Der indische Konzern Tata ist mit über 500.000 Mitarbeitern nominell mit weitem Abstand bei der Mitarbeiterzahl an der Spitze. Der Vorsprung erklärt sich aber zum Teil mit ITK-fremden Sektoren in diesem Konzern. Auf Deutschland bezogen ergibt sich ein ähnliches Bild, wenn auch natürlich um Größenordnungen niedriger. Fünf Firmen haben über 10.000 Beschäftigte, und zwar Deutsche Telekom, Vodafone, SAP, Infineon und Canon. Weitere elf Unternehmen bringen es auf über 5000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: Telefónica, United Internet, IBM, Bechtle, Computacenter, T-Systems, Atos, Datev, msg group, Ferchau und Rhode & Schwarz.
Noch eine Beobachtung am Rande: Von den Top-100-Unternehmen hat rund ein Drittel seinen Hauptsitz in Deutschland beziehungsweise im DACH-Raum.
3. Teil: „Auswahl und Einteilung der Firmen“
Auswahl und Einteilung der Firmen
Für die Recherchen zu der Top-100-Liste wurden zunächst Firmen mit Hauptsitz in Deutschland ausgewählt. Hinzu kamen Konzerne mit Sitz im Ausland, vor allem in den USA, die einen nennenswerten Umsatz auch hierzulande erzielen. Ausgangspunkt war unsere erste Top-100-Liste vom Vorjahr, in der zwar auch schon Umsätze erfasst worden waren, die aber noch nicht nach diesen Werten sortiert war. Damit sollte nicht zuletzt den aufgeführten Unternehmen die Chance gegeben werden, Schätzungen der Redaktion zu korrigieren. Aus der Vorjahresliste nicht mehr herangezogen wurden Konzerne wie Panasonic und Samsung, weil dort der ITK-Umsatzanteil von den Geschäften mit Elektronik- und Consumer-Artikeln nicht zu trennen war.
Jedes in die Top 100 aufgenommene Unternehmen wurde dabei einer von sechs Kategorien zugeordnet: IT-Beratung & IT-Services, IT-Infrastruktur, Telekommunikation & Internet, Business-Software, Personaldienstleistungen und Digitalagenturen. Bei Organisationen, die mit ihrer Geschäftstätigkeit in mehrere Kategorien fallen, haben wir uns in der Regel für den Bereich entschieden, in dem der meiste Umsatz gemacht wird. Was das im Einzelfall heißt, ist jeweils in einer Fußnote dokumentiert.
Von harten Zahlen bis weichen Schätzungen
In einer idealen Welt würden oder müssten Unternehmen zeitnah Zahlen wie Umsatz und Mitarbeiter für die Gesamtorganisation und ihre regionalen Gliederungen veröffentlichen. Von so viel Transparenz sind wir weit entfernt. Für das Ranking mit den 100 umsatzstärksten ITK-Unternehmen in Deutschland mussten deshalb sehr verschiedene Quellen zusammengesucht und ausgewertet werden: Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und -berichte, Angaben auf den Unternehmens-Websites, Interviews in com! professional oder anderen Medien, Unternehmens-Rankings wie die Lünendonk-Listen und Ähnliches mehr. Zudem hatten die Firmen unseres Rankings die Gelegenheit, in einer Online-Datenbank eigene Zahlen zu melden, falls gewünscht auch vertraulich. Und sie konnten Schätzungen von com! professional aus dem Ranking des Vorjahrs korrigieren, was nur in ganz wenigen Fällen als notwendig erachtet wurde.
Insgesamt gab es nur relativ wenige Firmen, für die vollständig offizielle Zahlen verfügbar waren – für Umsatz und Mitarbeiter Deutschland und global. So zeigt hinter vielen Einträgen das Asterisk-Zeichen * an, dass diese Zahl auf einer Schätzung durch die Redaktion basiert.
Um die Schätzungen so nahe wie möglich an die realen Zahlen anzunähern, wurde wie erwähnt eine Vielzahl Quellen herangezogen. Gute Dienste leistete zum Beispiel das Unternehmensregister aus dem Bundesanzeiger-Verlag, das „veröffentlichungspflichtige Daten über Unternehmen zentral zusammenführt“, auch wenn die Zahlen dort nicht immer die aktuellsten waren oder verschiedene Zeiträume abdeckten. Hinzu kommt: Wie ehrlich oder trickreich die Firmen bei ihren Angaben sind, wenn sie das Unternehmensregister befüllen, kann nicht gesagt werden.
Mindestens so wichtig wie das Unternehmensregister sind naturgemäß die Geschäftsberichte der Unternehmen selbst. Aber auch hier treten diverse Probleme auf. So decken die Berichte teils ganz unterschiedliche Zeiträume ab, je nachdem, wann die Geschäftsjahre jeweils beginnen. Und oft nennen diese Reports keine Zahlen einzelner Regionen wie Deutschland. So galt als Maxime beim Erstellen des Rankings: Alles an Zahlen, was die Geschäftstätigkeit bis Ende 2021 betrifft, wird berücksichtigt.
4. Teil: „Fazit & Ausblick“
Fazit & Ausblick
100 ITK-Firmen, 100 Umsätze – die Top 100 der stärksten ITK-Firmen in Deutschland machen die Bedeutung der Branche für die Wirtschaft hierzulande sichtbar. Von international tätigen Großkonzernen bis zu erfolgreichen Mittelständlern ist alles vertreten. Die Zahlen für Umsätze und Mitarbeiter zeichnen eindrucksvoll ein Bild der ITK-Branche hierzulande. Spannend wird es sein, zu beobachten, wie sich die Daten für die einzelnen Unternehmen in den nächsten Jahren entwickeln und welche Veränderungen sich in den Platzierungen ergeben.
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