Termine
30.08.2023
IFA Vorschau
1. Teil: „Messe in turbulenten Zeiten“

Messe in turbulenten Zeiten

IFA EingangsbereichIFA EingangsbereichIFA Eingangsbereich
IFA
Die IFA geht 2023 mit einem neuen Veranstalter an den Start. Ohne Corona-Restriktionen rechnet dieser mit mehr Besuchern und Ausstellern, doch einige große Namen fehlen.
Die 100 ist fast geschafft: Ein Jahr vor dem großen Jubiläum 2024 muss die IFA aber noch einmal turbulente Zeiten durchstehen, wenn sie vom 1. bis 5. September unter dem Funkturm in Berlin stattfindet. Denn die schwierige Wirtschaftslage wirkt sich auch auf die Elektronikmesse aus, die offenbar um jeden Aussteller kämpfen muss. Das gilt gerade für die Unternehmen aus der ITK-Welt, denn nach dem Verzicht der Telekom im vergangenen Jahr ist auch 2023 wieder keiner der deutschen Netzbetreiber vertreten.
Auch die früher üblichen Smartphone-Premieren bleiben diesmal wohl weitgehend aus: Samsung ist zwar wieder als eine der Zugnummern der Messe im CityCube mit einer eigenen Halle vertreten, hat sein sommerliches Neuheiten-Feuerwerk bei Smartphones aber bereits auf einem Unpacked-Event im Juli abgefeuert. Auf der IFA stehen bei den Koreanern deshalb mehr die Braune und Weiße Ware sowie die Vernetzung im Mittelpunkt. Fast alle anderen Smartphone-Hersteller sparen sich die Reise nach Berlin gleich ganz.
Einer der wenigen, die wie schon früher die IFA noch als große Bühne nutzen, ist Honor. Die Chinesen wollen dort dieses Jahr die Europa-Premiere ihres neuen Foldables Magic V2 in einer Keynote des CEO George Zhao am ersten Messetag feiern.
Man darf auch wegen des Ausbleibens ­einiger großer Namen gespannt sein, was die Besucherzahlen betrifft. Im vergangenen Jahr kamen mit 161.000 Besuchern und 1.100 Ausstellern zwar deutlich weniger als im letzten Jahr vor der Pandemie (2019). Doch angesichts der Verkürzung um einen Tag und noch bestehender Reisebeschränkungen vor allem aus Asien konnte der Veranstalter damit 2022 zufrieden sein. Dieses Jahr gibt es keine Corona-bedingten Restriktionen mehr, was sich in einer hohen Zahl chinesischer Hersteller, für die die IFA den Zugang zu internationalen Märkten öffnen soll, niederschlägt.
2. Teil: „Zwei Drittel Fachbesucher

Zwei Drittel Fachbesucher

Diese Hersteller treffen laut den Veranstaltern auf immer mehr Fachbesucher, obwohl die IFA im Gegensatz zur CES oder dem Mobile World Congress auch weiterhin „normale“ Besucher zulässt. Laut der gfu waren im vergangenen Jahr zwei Drittel Fachbesucher, 57 Prozent kamen zudem aus dem Ausland. Der neue Messechef Oliver Merlin rechnet für dieses Jahr insgesamt mit etwa 180.000 Besuchern und 1.500 bis 2.000 Ausstellern.
  • Ausstellerübersicht (Auswahl)
    Quelle:
    Telecom Handel
Für Fachbesucher bietet auch die 23er-IFA einiges: Sie können an geführten Touren teilnehmen, haben eine „Fast Lane“ aufs Gelände, bekommen in der eigenen Lounge ein kostenloses Frühstück und können erstmals die neue IFA-App zum Vernetzen verwenden. Händler finden zudem wieder den Reseller Park in Halle 25 mit über 100 Ausstellern, unter anderem aus den Bereichen ITK, Smart Home und erstmals Refurbishment. Als neuen Bereich der Messe mit einem ­eigenen Vortragsprogramm gibt es das „Sustain­ability Village“, in dem sich alles um Nachhaltigkeit dreht.
Der Weg von einer Publikumsmesse zu ­einer Plattform für Fachbesucher und Händler geht auch unter der neuen Leitung weiter, die nach erheblichen Turbulenzen eingesetzt wurde. Am 18. November 2022 hatte der britische Veranstalter Clarion Events Ltd. mit der gfu ein Joint Venture gegründet, das künftig für die Organisation der Messe verantwortlich ist. Diese neue IFA Management GmbH wird von dem Briten Oliver Merlin geleitet. Die Messe Berlin stellt dem Unternehmen das Gelände unter dem Funkturm lediglich noch als Vermieter zur Verfügung.
Damit bleibt die IFA auch für weitere zehn Jahre in der Bundeshauptstadt, nachdem zwischenzeitlich sogar über eine Verlegung diskutiert wurde. Für negative Schlagzeilen sorgte auch die Kündigung und Freistellung der langjährigen Messechefs Jens Heithecker und Dirk Koslowski, die inzwischen allerdings wieder für die Messe aktiv sind: Koslowski als Execu­tive Director der IFA Management, Heithecker als Chief Strategy Officer bei Clarion Events.

mehr zum Thema