Synology
12.11.2015
Neue Features
1. Teil: „Das bringt der Synology DiskStation Manager 6.0“

Das bringt der Synology DiskStation Manager 6.0

Synology DiskStation Manager 6.0Synology DiskStation Manager 6.0Synology DiskStation Manager 6.0
Synology
Klein, aber fein: Das sind die besten Neuerungen des neuen Synology NAS-Betriebssystems DSM 6.0. com! hat die erste Beta-Version der DSM bereits genauer unter die Lupe genommen.
  • Das Hauptmenü: Auf den ersten Blick ist beim DSM 6.0 alles beim Alten geblieben.
Die erste Beta-Version des neuen Synology NAS-Betriebssystems DiskStation Manager 6.0, kurz DSM 6.0, steht seit einigen Wochen zum Download bereit. Wir haben die neue NAS-Firmware bereits auf einer älteren Synology DS1511+ angetestet. Für Heimanwender halten sich die Neuerungen zwar in Grenzen, doch einige der neuen Features haben es wirklich in sich.
Auf den ersten Blick sieht nach dem Update vieles aus wie zuvor. Im Großen und Ganzen bietet DSM 6.0 dasselbe Look and Feel wie zuvor und auch die Hauptmenüfunktionen sind beim Alten geblieben. Lediglich der blaue Hintergrund ist rein optisch etwas dunkler geraten. Im Paketassistenten warten nach dem Firmware-Upgrade allerdings gleich einige Anwendungen auf Updates.
  • Cloud Sync: Unterordner externer Clouds lassen sich nun einzeln auswählen.

Neue Cloud-Sync-Funktionen

Vor allem Cloud Sync hat ein paar interessante Neuerungen erfahren. Der Synchronisationsdienst eignet sich für eine "Brandsicherung" wichtiger lokaler Verzeichnisse, damit diese ständig in einer externen Cloud gesichert sind. Beim DMS 6.0 lassen sich dabei auch mehrere lokale NAS-Ordner mit einem Cloud-Anbieter synchronisieren.
Außerdem muss man nicht mehr ständig mit dem Root-Verzeichnis des Cloud-Anbieters synchronisieren: Die Unterverzeichnisse der externen Wolke lassen sich nun ebenfalls auf dem NAS anwählen.

Cloud Station ShareSync

  • Neues Paket: Cloud Station ShareSync nutzt ein zweites NAS für Backups.
Im Paketzentrum trifft man außerdem auf einen interessanten Dienst namens Cloud Station ShareSync. Damit fungiert ein zweites NAS quasi als Backup-Server: Daten werden in Echtzeit synchronisiert und eine gesicherte Version wird immer auf dem zweiten NAS angelegt. Beim Einrichten fragt der Dienst nach einer IP eines Remote-Geräts respektive eines zweiten Synology-NAS.
Ein Host-Synology kann offenbar auch Daten sammeln und an alle verbundenen Geräte verteilen. Da wir zum Testzeitpunkt allerdings nur ein NAS mit DSM 6.0 Beta zur Verfügung hatten, konnten wir ShareSync noch nicht komplett austesten, aber das Paket klingt schon mal sehr interessant.
2. Teil: „Video Station und Offline-Transkodierung“

Video Station und Offline-Transkodierung

  • Offline-Transkodierung: Videos lassen sich jederzeit im passenden Format aufs Smartphone herunterladen.
Überarbeitet wurde auch die Video Station. Wie es scheint, will Synology seinen DLNA- und AirPlay-fähigen Videoabspieldienst noch plattformunabhängiger gestalten. So wurden vor allem die mobilen Apps aktualisiert und an der Performance geschraubt. Sogar eine Windows-10-App und eine App für die Apple Watch sind mittlerweile am Start.
Auftrumpfen will der NAS-Hersteller auch mit der Offline-Transkodierung. Ist man unterwegs, kann man zum Beispiel ein Video direkt im passenden Format auf dem Smartphone abspeichern, um die Inhalte unterwegs, etwa während des Flugs, anzuschauen.
Gelungen ist auch die automatische Cover-Suche von Serien und Filmen. Synology zapft dazu die Datenbanken des Internet-Filmportals IMDb an. Dazu müssen allerdings Dateibenennungen im richtigen Format vorliegen und je nach den vorhandenen Daten kann das Umbenennen mit sehr viel Arbeit verbunden sein. Hilfestellung bieten dabei automatisierende Tools wie FileBot.
Das Indexieren von Inhalten in DLNA-konforme Verzeichnisse dauert nach wie vor lange. Was aber gut gefällt: Dank der optimierten Oberfläche und der vielen Apps kann man nun praktisch von überall her streamen.
Auf jeden Fall macht das Ganze bis jetzt einen sehr soliden Eindruck. Die neue Video-Station-Applikation lohnt sich vor allem für Anwender ohne Media Center oder Netzwerkplayer, um so gut wie alle Formate so einfach wie möglich mit mehreren Endgeräten abspielen zu können.
3. Teil: „Neuer Datensicherungsassistent für Backups“

Neuer Datensicherungsassistent für Backups

  • Mehr Dateiversionen: Dank besserem Kompressionsverfahren sind nun maximal 65.000 Backup-Versionen möglich.
Die Backup- und Replikations-Features findet man nun direkt im neuen Datensicherungsassistenten, den man als Paket zunächst aktualisieren muss. Dabei hat Synology mit einem neuen Block-Level-Verfahren das Datenvolumen für mehrere Versionsverläufe reduziert. Außerdem: Statt 1.000 sind nun maximal 65.000 Backup-Versionen möglich.
Mit der Explorer-Ansicht des neuen Datensicherungsassistenten wird das Time-Backup-Paket zum Zurückspielen älterer Dateiversionen eigentlich hinfällig. Zudem kann man von dort auch direkt in eine Cloud sichern.
  • Einfache Versionsverläufe: Der neue Datensicherungs-Explorer im Datensicherungsassistenten.
Es gäbe noch einige zusätzliche Features zu prüfen: etwa die Google-Docs-ähnliche Tabellenanwendung, die eher geschäftlichen Zwecken zugedacht ist. Kleinere und nicht datenschutzbedenkliche Tabellenumfragen wird manch einer wohl weiterhin bequemer über den Google-Dienst verrichten wollen.
Zudem ist die neue Mailserver-Lösung "MailStation Plus" bislang erst auf wenigen NAS-Modellen installierbar und stand uns zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung.

Fazit

DSM 6.0 ist bis jetzt ein weniger großes Update als DSM 5.0. Backup- und Cloud-Nutzer dürfen sich aber schon auf das nächste Synology-Update freuen. Ebenfalls eine Freude ist die neue Video Station. Wir sind gespannt, ob Synology in einer nächsten Beta noch weitere Features enthüllt.
Wichtige Anmerkung: DSM 6.0 befindet sich nach wie vor in der Beta-Phase. Wir empfehlen, das neue Betriebssystem nicht auf einem Produktivgerät zu installieren. Zwar verhält sich die Beta 1 bislang sehr stabil, aber wir können nicht einschätzen, wie sich das neue OS auf verschiedenen Modellen verhält. Wer es ausprobieren möchte, lädt die Firmware am besten manuell über diesen Link herunter.

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