Software
06.06.2023
Shopware 5 EOL

Shopware 5 wird nach dem offiziellen End-of-Life zum Community-Projekt

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Shopware
Im Juli ist es soweit: Shopware 5 erreicht endgültig das End-of-Life, die Software wird nicht mehr weiterentwickelt. Sicherheitsupdates soll es noch bis 2024 von Shopware geben, danach übernimmt ein kommerzieller Anbieter oder die Community.
Die langjährige und immer noch weitverbreitete Version 5 des Open-Source-Shopsystems Shopware 5 wird noch bis Juli 2023 mit Bugfixes gepflegt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Hersteller nur noch Sicherheitsupdates veröffentlichen und der End-of-Life-Support endet im Juli 2024 vollständig. Ab dann übernimmt entweder die Community, oder ein kommerzieller Anbieter namens Savefive die Ermittlung und Beseitigung von Sicherheitslücken. 

Die beste Lösung

Sowohl aus Sicherheits- als auch aus Performancegründen ist es grundsätzlich empfehlenswert, sofort die Softwareversion zu wechseln, sobald ein Anbieter den Long-Term-Support beendet hat. In der Regel wird ein solches End-of-Life (EOL) Monate, wenn nicht sogar Jahre, vor dem Ende angekündigt, damit NutzerInnen eine Migration planen und einleiten können. 
Manchmal erreicht ShopbetreiberInnen die Nachricht wider Erwarten doch zu spät, oder es stehen Hindernisse im Weg einer Migration.
Deshalb soll es bei Shopware weitere Lösungen für HändlerInnen geben, die weiterhin Version 5 nutzen werden. 

Shopware 5 als Community-Projekt

Der komplette Quellcode von Shopware 5 ist der Community auf Github zur Verfügung gestellt worden. Damit besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Community in Eigenregie Sicherheitslücken schließt, Verbesserungen oder Features entwickelt.
Entwickler, die etwas zu Shopware 5 beitragen möchten, können ihre Pull-Requests direkt auf Github stellen und so die Community unterstützen.

Weitere fünf Jahre Support durch Sicherheitsupdates mit dem Savefive-Plug-in 

Händlerinnen, die noch nicht auf die aktuellste Version von Shopware wechseln können oder wollen, haben ab August 2024 zusätzlich die Möglichkeit, einen Servicevertrag mit dem kommerziellen Anbieter Savefive abzuschließen, wie Shopware vor einem Jahr ankündigte.
Safefive will folgende Dienstleistungen bieten: 
  • Entwicklung von Sicherheitsupdates
  • Auslieferung der Sicherheitsupdates über ein kostenloses Shopware-5-Plug-in
  • Aktive Suche nach Sicherheitslücken  
  • Bug-Bounty-Programm vergibt Prämien an Entwickler für die Meldung von Sicherheitslücken mit bis zu 10.000 Euro Höhe
  • Informationen über aktuelle Sicherheitsprobleme und ein Newsletter über Updates zu PCI/DSS-Änderungen
Für kleine Shops beläuft sich die monatliche Gebühr auf 60 Euro, beziehungsweise die Jahresgebühr auf 612 Euro, größere Shops zahlen je nach Umsatzhöhe und Laufzeit des Servicevertrages bei Savefive höhere Gebühren. Der kommerzielle Anbieter möchte durch diese Kostenstruktur auch kleineren HändlerInnen einen Support ermöglichen.
Aus der Community gab es in den Shopware-Foren kritische Stimmen, die befürchteten, dass Kennzahlen über das Plugin an Savefive übertragen werden. Das Plugin von Savefive überträgt laut eigener Auskunft aber keine Daten aus dem Shop zum Anbieter. (Da es sich um ein kostenloses Open-Source-Plugin handeln soll, könnten EntwicklerInnen überprüfen, was das Plugin genau macht.)
Die monatlichen Gebühren des kommerziellen Anbieters sind zwar grundsätzlich umsatzabhängig, die Einstufung geschieht aber laut Anbieter ausschließlich aufgrund der Selbsteinschätzung der HändlerInnen bei Vertragsabschluss. Savefive behält sich aber vertraglich das Recht zu, im Verdachtsfall einen unabhängigen Buchprüfer hinzuzuziehen, um die Selbsteinschätzung zu prüfen.

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