14.11.2022
Bitkom-Umfrage
Viele User nutzen nur ein Passwort für unterschiedliche Online-Dienste
Autor: Stephan von Voithenberg
Natasa Adzic/Shutterstock
35 Prozent der Internet-Nutzer setzen bei verschiedenen Online-Diensten auf dasselbe Passwort. Der Wert liegt damit sogar höher als im Vorjahr.
Cyber-Kriminalität ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Ein Grund: der leichtfertige oder falsche Umgang vieler Internet-Nutzer mit ihren Passwörtern.
So nutzt laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage mehr ein Drittel (35 Prozent) der rund 1.000 befragten Personen im Alter ab 16 Jahren dasselbe Passwort für verschiedene Online-Dienste. Das sind sogar mehr als vor einem Jahr, als der Anteil noch bei 29 Prozent lag.
„Bequemlichkeit kann auch in der digitalen Welt gefährlich sein. Wenn ein Online-Dienst gehackt wird und die Zugangsdaten der Nutzenden in falsche Hände gelangen, können Cyber-Kriminelle sich Zugang zu verschiedenen Diensten verschaffen, wenn dort dasselbe Passwort verwendet wird“, sagt Simran Mann, IT-Sicherheitsexpertin beim Digitalverband Bitkom. „Für jedes Online-Angebot sollte ein eigenes, sicheres Passwort erstellt werden.“
Immerhin: Grundsätzlich ist das Wissen über die Bedeutung von sicheren Passwörtern inzwischen weit verbreitet. So geben 83 Prozent an, bei der Passwort-Erstellung auf einen Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu achten. Das sind mehr als im Vorjahr mit 75 Prozent. 31 Prozent ändern Passwörter regelmäßig (2021: 38 Prozent). Ein Fünftel (20 Prozent) nutzt einen Passwortgenerator oder einen Passwortmanager zur Erstellung und Verwaltung von Passwörtern (2021: 18 Prozent), doppelt so viele (43 Prozent) schreiben sich Passwörter auf Zettel auf. 23 Prozent geben zudem an, dass sie sich häufig neue Passwörter erstellen müssen, weil sie die alten vergessen haben. Und 11 Prozent haben unterschiedlich starke Passwörter für verschiedene Online-Dienste (2021: 7 Prozent).
„Der Mail-Account braucht sicherlich einen besseren Schutz als der Zugang zu einem privaten Hobby-Diskussionsforum“, so Mann. „Wo immer es möglich ist, sollten Nutzer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, um den Schutz durch Passwörter zu verstärken.“
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