27.03.2020
Corona-Krise
Hannover Messe und Twenty2X fallen aus
Autor: dpa
RomeoLu / shutterstock.com
Sowohl die Hannover Messe, als auch der CeBIT-Nachfolger Twenty2X fallen dieses Jahr aus. Ursprünglich wollte die Deutsche Messe AG die beiden Veranstaltungen aufgrund der Corona-Krise verschieben. Eine Absage sei inzwischen "leider alternativlos".
Die Hannover Messe als größte Industriemesse der Welt sowie der CeBIT-Nachfolger Twenty2X fallen dieses Jahr wegen des Coronavirus aus. Einreisebeschränkungen, Kontaktverbote und eine Verfügung der Region Hannover machten die Ausrichtung unmöglich, teilte die Deutsche Messe am Donnerstag mit. Vor drei Wochen waren die ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplanten Messen bereits auf den Sommer verschoben worden. Nun finden beide Veranstaltungen erst 2021 wieder statt.
"Unsere Aussteller und Partner sowie das gesamte Team haben mit allen Kräften für die Durchführung gekämpft", sagte Messe-Chef Jochen Köckler. "Heute müssen wir aber einsehen, dass die Ausrichtung der weltweit wichtigsten Industriemesse in diesem Jahr nicht möglich sein wird."
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte, die Absage sei "leider alternativlos". Angesichts der Corona-Krise sei es "mehr als unwahrscheinlich" gewesen, dass insbesondere Aussteller aus den besonders von dem Virus betroffenen Ländern Italien, USA und China in diesem Sommer nach Hannover gekommen wären.
Auch CeBIT-Nachfolger Twenty2X fällt aus
Auch die IT-Messe Twenty2X in Hannover, die dieses Jahr ihre Premiere feiern sollte, wurde abgesagt. Sie war zunächst von März auf Ende Juni verschoben worden, dieser Termin ließ sich jetzt aber nicht mehr halten. Die Premiere findet nun erst am 9. bis 11. März 2021 statt.
Nach Angaben der Veranstalter fällt die Hannover Messe zum ersten Mal in ihrer 73-jährigen Geschichte aus. Als Ersatz für die Zeit bis zur nächsten Auflage vom 12. bis 16. April 2021 soll ein digitales Programm dienen. Unter anderem sind Livestreams mit Interviews, Podiumsdiskussionen und Präsentationen geplant. "Der Bedarf an Orientierung und Austausch ist besonders in Krisenzeiten wichtig", sagte Köckler. "Deshalb arbeiten wir gerade mit Hochdruck an einer digitalen Informations- und Netzwerkplattform der Hannover Messe, die wir schon in Kürze für unsere Kunden öffnen werden."
Corona-Krise trifft deutsche Industrie hart
Die Coronavirus-Krise trifft die deutsche Industrie heftig. Die Umsätze gehen in vielen Bereichen spürbar zurück, zu den Folgen zählen Lieferengpässe, Produktionsstopps und Kurzarbeit. "Die Maschinenbauindustrie muss sich jetzt darauf konzentrieren, die Folgen der Pandemie in den eigenen Betrieben abzufedern, um anschließend wieder durchstarten zu können", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Thilo Brodtmann.
Ein herber Schlag ist die Absage der Messe zudem für Hoteliers und Gastronomen in Niedersachsen. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Dehoga, Rainer Balke, hatte schon nach der Verschiebung von einem "Super-Gau" für die regionale Branche gesprochen.
Zur Hannover Messe hatten sich auch IT-Konzerne wie Google Amazon Huawei, SAP und Microsoft angemeldet. Partnerland sollte in diesem Jahr Indonesien sein, dessen Präsident Joko Widodo zur Zeit der Ausstellung Deutschland besuchen wollte.
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