06.09.2016
Akuter Entwicklermangel
OpenOffice steht vor dem Aus
Autor: Simon Gröflin



kojihirano / Shutterstock.com
Während LibreOffice alle paar Wochen ein Update bekommt, zieht der Chef-Entwickler von OpenOffice bereits ein mögliches Ende der alternativen Bürosuite in Betracht.
OpenOffice galt einst als die beste Alternative zu Microsoft Office. Während das Programm sein letztes Update im September 2015 erhielt, gibt es beim abgespalteten Projekt LibreOffice alle paar Wochen Software-Updates mit Bugfixes und neuen Funktionen. In einer Mailing-Liste unter dem Titel "Was, wenn das Ende von OpenOffice in Betracht gezogen würde?" hat Dennis Hamilton, Chef des Apache Openoffice Project Management Committee (PMC), nun einen Diskussions-Thread eröffnet.
Ars Technica berichtet. Bis jetzt seien keine Entscheidungen gefallen, jedoch müsse die Stilllegung des ganzen Projekts ernsthaft in Erwägung gezogen werden, so Hamilton. Zudem stellen sich auch Fragen hinsichtlich Sicherheit und Qualität. Beispielsweise informierte OpenOffice.org seine User im Juli über eine schwere Sicherheitslücke und hat seither keinen Fix dazu veröffentlicht. Wie Hamilton zu Protokoll gibt, übe die Apache Software Foundation seither Druck auf ihn aus und fordere, statt wie bisher quartalsweise, monatlich neue Berichte zur Behebung von Sicherheitslücken auszugeben.
Seiner Auffassung nach gäbe es zu wenige freie Entwickler mit der nötigen Kapazität, das halbe Dutzend freiwilliger Programmierer bei OpenOffice weiterhin zu unterstützen, wie Noch geben aber längst nicht alle Projektbeteiligten die Hoffnung auf. Ein Volontär namens Philip Rhodes schreibt Hamilton im Thread, dass man eher darüber diskutieren möge, wie man mehr freiwillige Entwickler finden könne, statt bereits die Auflösung des Projekts zu planen.
OpenOffice vs LibreOffice
Zu einem Open-Source-Projekt wurde OpenOffice um das Jahr 2000 herum, nachdem Sun Microsystems StarOffice gekauft und davon den Code bereitgestellt hatte. Die Code-Abspaltung für LibreOffice erfolgte, nachdem Sun 2010 von Oracle aufgekauft wurde und viele Entwickler abwanderten. Seither wird OpenOffice.org von der Apache Software Foundation weiterentwickelt. Der Fork LibreOffice von The Document Foundation entwickelte sich indessen schnell zum Liebling der Nutzer und ersetzte auch in zahllosen Linux-Distributionen die Basis OpenOffice.
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