18.03.2014
Deutliches Dementi
Angeblicher Bitcoinerfinder streitet alles ab
Autor: Tanja Gabler
Foto: Shutterstock.com/Julia Zakharova
Das Rätselraten geht weiter: Vor zwei Wochen wurde Satoshi Nakamoto aufgespürt, der den Bitcoin erfunden haben soll, jetzt dementiert der Physiker, mit der virtuelle Währung etwas zu tun zu haben.
"Ich habe Bitcoin nicht geschaffen, erfunden oder damit gearbeitet", schreibt Satoshi Nakamoto in einem Brief an einen Journalisten bei Reuters. Er weist den Newsweek-Bericht, der ihn als Erfinder der virtuellen Währung identifiziert hat, zurück. Von Bitcoins habe er erst in diesem Jahr durch seinen Sohn gehört.
Vor zwei Wochen hatte das US-Magazin Newsweek berichtet, dass Nakamoto als Bitcoin-Erfinder enttarnt sei. Der 64-Jährige US-Amerikaner lebt in Temple City in Kalifornien, hat für Geheimdienste gearbeitet und liebt Modelleisenbahnen. Als die Journalistin McGrath Goodman an seiner Tür geklingelt hatte, habe Nakamoto die Polizei gerufen und nur wenig auf ihre Fragen zu den Bitcoins gesagt. "Ich habe damit nichts mehr zu tun und kann darüber nicht sprechen." Die Währung hätten andere übernommen, er habe keine Verbindung mehr.
Nakamoto betonte in seinem Dementi, dass er nie zugestimmt habe, mit der Reporterin zu sprechen. Seit zehn Jahren sei es ihm nicht mehr gelungen, eine Anstellung als Ingenieur oder Entwickler zu finden. Er erhole sich von einer Prostata-Operation und einem Schlaganfall. Der Newsweek-Bericht habe seine berufliche Zukunft zerstört und seiner Familie Schaden zugefügt und endet mit den Sätzen: "Ich habe mir rechtlichen Beistand gesucht. Dies ist unsere letzte Stellungnahme zu diesem Thema. Ich bitte Sie, unsere Privatsphäre nun zu respektieren."
Ob Bitcoins als Internet-Währung eine Zukunft haben, ist höchst umstritten - und zwar jenseits der Spekulationen um ihren Gründer. Wähernd einige Spezialisten wie Barry Silbert, Gründer und CEO vom Investitionsfonds SecondMarket, betonen, Bitcoins seien "wie Gold - mit dem Vorteil, dass sie auch noch nützlich sind: Wir können mit ihnen bezahlen", sehen andere nach der Insolvenz der Handelsplattform Mt.Gox keine Zukunft mehr für sie.
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