23.10.2015
Medientage München 2015
1. Teil: „Wie das Internet der Dinge die Medien revolutioniert“
Wie das Internet der Dinge die Medien revolutioniert
Autor: Till Dziallas
Shutterstock/weedezign
Digitalisierung ist das große Thema auf den Medientagen in München. Wie die allgegenwärtige Vernetzung Angebote, Formate, Mediennutzung und Werbung grundlegend verändert, wurde am ersten Tag diskutiert.
Wie sich mit der zunehmenden Verbreitung des Internet of Things (IoT) die Mediennutzung fundamental verändert, illustrierte Alexander Mogg vom Beratungsunternehmen Deloitte auf den Medientagen in München. So werden heute bereits 2,2 Milliarden Smartphones weltweit genutzt, jeden Tag werden es Millionen mehr. Im nächsten Jahr wird es außerdem schätzungsweise 210 Millionen Connected Cars geben und im Jahr 2020 rund 600 Millionen Smart Wearables.
Direkte Beziehung zum Endkunden
Für Werbetreibende ergeben sich durch die veränderte Mediennutzung laut Mogg zahlreiche Vorteile: Direkte Beziehungen zum Endkunden, Verlängerung der Markenrelevanz beim Kunden, Flexibilisierung der Wertschöpfungskette sowie ein besseres Verständnis darüber, wer was, wann, wo und wie nutzt mittels Datenanalyse.
Erste Geschäftsmodelle würden bereits das Potenzial dieser allgegenwärtigen Vernetzung zeigen. Als Beispiele nannte Mogg unter anderem Uber und Spotify. Der Fahrdienst-Vermittler Uber ermöglicht es, mit nur zwei Klicks ein Taxi zu bestellen. Uber ist darüber hinaus offen für zahlreiche Partnermodelle, etwa mit Hotelketten.
Als weiteres Beispiel nannte Mogg den Streaming-Anbieter Spotify, "der als einziger Musikdienst Nutzerdaten systematisch an die Labels zurückspielt". Diese gewännen dadurch Einblicke darüber, welche Lieder wann und wo wie oft gehört oder abgebrochen wurden. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend könnten Musikmanager beispielsweise Tourprogramme von Musikern konzipieren und festlegen, welche Künstler wann und wo auftreten.
2. Teil: „"Unzählige Möglichkeiten für die Vermarktung"“
"Unzählige Möglichkeiten für die Vermarktung"
Wo liegt das Geld in dieser vernetzten Medienwelt? Wie lassen sich durch personalisierte Medienangebote zusätzliche Erlöse generieren? Darüber diskutierte Klaus Böhm (Deloitte) mit Wolfram Winter (Sky), Markan Karajica (ProSiebenSat.1), Jörg Meyer (Zattoo) und Jens Redmer (Google).
"Wir stehen noch ganz am Anfang"
Jörg Meyer stellte eine veränderte Mediennutzung fest, seitdem immer mehr Menschen auch über ihr Smartphone fernsehen. Das Internet-TV ersetze dabei nicht das herkömmliche, sondern ergänze es: "Menschen nehmen ihr Smartphone mit ins Bett uns schauen dort Serien zu Ende, die sie im Wohnzimmer am Fernseher anzusehen begonnen haben." Auch Meyer betonte, dass Werbung besser auf den Verbraucher zugeschnitten werden müsse: "Es geht darum, weniger Werbung, dafür aber passendere Werbung auszuspielen. Da stehen wir noch ganz am Anfang".
Auch im Bereich der Suchmaschinen müsse Werbung inhaltlich zu dem passen, wonach der Kunde sucht, und im Idealfall die besten Suchergebnisse liefern, ergänzte Jens Redmer. "Wenn man dem Nutzer keine relevanten Inhalte bietet, ist das Produkt nicht interessant."
Bildrecherche
Nützliches Add-on gegen Fake-Bilder
Derzeit werden wieder viele Falschnachrichten verbreitet. Ein Add-on für Firefox, Chrome und Safari hilft, den Missbrauch alter Bilder aufzudecken.
>>
Brookings Institution
Russland nutzt TikTok für seine Propaganda
Russland nahestehende Content-Ersteller haben im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen ihre Aktivitäten auf TikTok verstärkt, so eine Studie der gemeinnützigen Denkfabrik Brookings Institution.
>>
Motor der Digitalisierung
Virtuelle Doppelgänger
Digitale Zwillinge optimieren Prozesse, minimieren Ausfallzeiten und reduzieren Kosten. Es ist aber nicht trivial, sie in der Praxis aufzubauen.
>>
GigaTV Home Sound
Vodafone bringt eine TV-Box mit integrierten Lautsprechern
Bisher gab es bei Vodafone getrennte TV-Boxen für Kabel- und IPTV-Kunden. Die neue Generation von GigaTV bietet beide Zugänge, dazu kommt eine Version mit integrierten Lautsprechern.
>>