Hardware
01.12.2023
Für Huddle Rooms

Voll im Bilde - die Videobar Jabra Panacast 50 im Test

Jabra Panacast 50Jabra Panacast 50Jabra Panacast 50
Jabra
Mit der Panacast 50 hat Jabra eine XL-Videobar im Programm, die auch größere Meetingräume fit für Videokonferenzen machen soll. Wir haben das 1.279 Euro teure Gerät getestet.
Mittendrin, statt nur dabei – die Erfüllung dieses alten Werbespruchs des Deutschen Sport Fernsehens aus den 1990er Jahren wünscht sich so mancher für seine täglichen Videokonferenzen. Alleine, die Realität sieht oft anders aus: schlechte Kameras, die mit hellen Hintergrundbeleuchtungen nicht zurecht kommen und Mikrofone, die nicht nur die eigene Stimme, sondern auch das Tastaturgeklapper und andere Störgeräusche mit übertragen. Was schon im Homeoffice Meetings zur Qual macht, sollte im professionellen Umfeld, also beispielsweise in Huddle Rooms im Unternehmen, nicht stattfinden.
Jabra verspricht mit der Videobar Panacast 50 nichts weniger als „Meetings. Neu definiert.“ Im Test muss das Gerät unter Beweis stellen, ob es dem gerecht werden kann.
Die Installation gestaltet sich auch für Laien denkbar einfach: Ist die Videobar aus der Verpackung befreit, müssen nur noch die Stromversorgung sowie eine HDMI-Verbindung zum TV hergestellt werden. In Microsoft Teams wird das System sofort als neue Kamera/Mikrofon erkannt und kann direkt genutzt werden. Für den schnellen Einstieg mag das ausreichen, die wirklich wichtigen Features eröffnen sich dem Nutzer aber erst in der Smartphone- oder Desktop-App. Hier lassen sich sehr viele individuelle Einstellungen vornehmen, mitunter waren einzelne Funktionen aber nicht unter dem Menüpunkt zu finden, unter dem wir intuitiv gesucht hatten.
In dieser Preisklasse gehört der intelligente Regieassistent unbedingt zur Featureliste, und auch bei der Panacast 50 haben die Entwickler diese praktische Funktion integriert: So zoomt das Kamerabild auf Wunsch auf die Person, die gerade spricht und folgt dieser auch selbständig, wenn sie sich durch den Raum bewegt. Dabei kann eingestellt werden, ob der Sprung zu einem anderen Speaker mit einem harten Schnitt erfolgt, oder ob das Bild sanft wechselt. Das klappte im Test in 90 Prozent der Fälle reibungslos, doch mitunter hinkte die Kamera wenige Sekunden hinterher und wechselte erst dann die Ansicht. Im täglichen Betrieb dürfte das aber kaum stören.
Der Bereich, den die Kamera erfassen soll, kann manuell abgegrenzt werden – und das ist auch sinnvoll, da die insgesamt drei Kameras 180 Grad Sichtfeld abdecken. So lässt sich beispielsweise der Bereich der verglasten Türe des Meetingraums ausgrenzen, damit dort vorbeilaufende Personen die Kameras nicht irritieren. Auch Inhalte auf einem Flipchart kann die Panacast 50 erkennen und live einblenden, ohne, dass jeweils manuell hingezoomt werden muss.

Drei Kameras - ein Bild

Die Panacast 50 errechnet aus dem Input der drei Kameras ein einziges Bild, es wird also nicht zwischen den drei einzelnen Aufnahmen hin und her gesprungen.
Die Kameras bieten eine Auflösung von 4k, die Bildwiederholrate liegt bei 30 Frames pro Sekunde – hier hätten wir uns flüssigere 60 fps gewünscht. HDR ist mit an Bord, sodass auch bei schwierigen Beleuchtungsbedingungen das Bild stets sehr gut aussieht.
Die Entwickler haben acht Mikrofone integriert, und diese leisten hervorragende Arbeit. Stimmen werden sehr natürlich aufgenommen, Störgeräusche dagegen gut ausgefiltert. Die Vollduplex-Technologie sorgt für nahtlosen Wechsel zwischen den Sprechern auf beiden Seiten, Echos oder Tonaussetzer hatten wir zu keinem Zeitpunkt. Die Wiedergabe wiederum erfolgt über zwei 50-mm-Tieftöner und zwei 20-mm-Hochtöner.
Jabra hat mit der Panacast 50 eine sehr gute Lösung für mittlere bis große Meetingräume im Programm, die vor allem mit der nahezu fehlerfreien intelligenten Regiefunktion überzeugen kann. Gerade bei Meetings mit mehreren Personen im Raum spielt das System seine Stärken aus.

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