Hardware
06.12.2022
Marktübersicht

Thin Clients weiter hoch im Kurs

Shutterstock / improvize
Thin-Client-Lösungen überzeugen durch niedrige Gesamtbetriebs­kosten und stellen alle für den jeweiligen Arbeitsplatz erforderlichen Anwendungen passgenau bereit.
Thin Clients erfreuen sich im Unternehmensumfeld immer größerer Beliebtheit. Die Hauptvorteile dieses Rechnerformats gegenüber klassischen Desktop-PCs sind neben dem Kostenfaktor nicht zuletzt die leichtere Wartung und die effizientere Verwaltung.
Da Thin Clients Daten und Anwendungen von einem zentralen Server beziehen, kommen sie im Vergleich zu Fat Clients, die über eigene Software und eigenen Speicher verfügen, mit schlankerer Hardware aus. Thin-Client-User haben darüber hinaus von jedem Standort aus Zugriff auf ihre persönliche Büro-Umgebung, was diese Art  Endgeräte auch ideal für hybrides Arbeiten macht.

Vollwertige Alternative zum Desktop-PC

Schnelle Exemplare unter den Thin Clients bringen auch rechenintensive Apps ohne Probleme flüssig zum Laufen und stehen einem Desktop-PC beziehungsweise Fat Client damit in nichts nach. Zudem sind moderne Thin Clients deutlich performanter als noch vor einigen Jahren. Reichte früher ein Dual-Core-Prozessor für die meisten Anwendungen völlig aus, so stehen heute mehr und mehr Thin Clients mit Quad-Core-CPU auf der Wunschliste der Unternehmen.
Die Nachfrage nach mehr Rechenpower speist sich vor allem aus dem Homeoffice-Trend. Sollen echtzeitkritische Szenarien wie beispielsweise der Videokonferenz-Chat mit Microsoft Teams nicht ins Stocken geraten, dann muss der Thin Client entsprechend viel Performance mitbringen. Dabei schadet es natürlich nicht, wenn er noch über zusätzliche Leistungsreserven verfügt, um auch für zukünftige Einsatzszenarien gut gerüstet zu sein.

Auch als Laptop und AIO-PC erhältlich

Zu den größten Anbietern auf dem Thin-Client-Markt gehören Dell, Fujitsu, HP, IGEL, Lenovo, LG, NComputing und Rangee. Ihre Thin-Client-Lösungen reichen vom Mini-PC, Laptop und All-in-One-PC bis hin zum USB-Stick, der einen beliebigen Rechner in einen Thin Client verwandelt. Eine Variante des Thin Clients ist der Zero Client. Er verfügt über kein Betriebssystem, sondern nur über eine Firmware, bezieht also neben den Anwendungen auch das Betriebssystem vom Server.

10ZiG: Leistung für jeden Anspruch

  • Thin Clients von 10ZiG: Kompatibel zu den VDI-Lösungen von VMware, Citrix und Microsoft.
    Quelle:
    10ZiG
Die als Mini-PCs konzipierten Thin Clients von 10ZiG sind kompatibel zu den VDI-Lösungen von VMware, Citrix und Microsoft und können Beschleunigungsprotokolle wie PCoIP, Blast Extreme, HDX, HDX Premium, HDX 3D Pro sowie RDP nutzen. Angeboten werden die Geräte je nach Konfiguration und Modell mit Betriebssystemen wie dem Network Operating System (NOS) für Zero Clients beiehungsweise PEAKos (Linux), Windows Embedded 7/8 sowie Windows 10 IoT.
Unter der 4400-Serie führt 10ZiG seine Thin-Client-Einsteigermodelle. Sie laufen mit einem Dual-Core-Prozessor von Intel und verfügen über ausreichend Rechenleistung, um zwei Monitore gleichzeitig anzusteuern und mehrere Anwendungen parallel auszuführen. Die Thin-Client-Mittelklasse bilden die Serien 4500, 5800q und 5900q, wobei die beiden letzteren durch ihre Quad-Core-CPUs vor allem Power-User ansprechen. Die Geräte der 7800q-Serie sind die Speerspitze im 10ZiG-Portfolio und eignen sich auch für sehr anspruchsvolle Videoanwendungen.

Dell OptiPlex 3000: Sicherheit im Mittelpunkt

Mit dem OptiPlex 3000 stellt Dell seinen neuesten Thin Client vor. Der 18,2 x 17,8 x 3,6 Zentimeter kleine OptiPlex ist für Front- und Back-Office-Teams jeglicher Größe maßgeschneidert und setzt dazu auf Quad-Core-Prozessoren aus Intels N-Serie. Flankiert werden die CPUs von bis zu 16 GByte RAM und 32 GByte eMMC-Flash, das sich bei Bedarf um einen 256 GByte großen SSD-Speicher erweitern lässt. Zur Ausstattung gehören auch schnelles WiFi 6E sowie die Unterstützung von bis zu drei Displays mit 4K-Auflösung für leichteres Multitasking.
  • Dell Optiplex 3000: Kompatibel zu vielen Betriebssystemen wie Dell ThinOS, Ubuntu und Windows 10 IoT.
    Quelle:
    Dell
Der OptiPlex 300 Thin Client ist zu einer Vielzahl von Betriebssystemen kompatibel, darunter Dell ThinOS, Ubuntu Linux und Windows 10 IoT Enterprise. Dells hauseigenes Betriebssystem ThinOS gilt laut Hersteller als das derzeit sicherste Thin-Client-Betriebssystem auf dem Markt. Ergänzt wird es um die Wyse Management Suite und den Dell Hybrid Client. Bei Letzterem handelt es sich um eine Client-Computing-Software für den nahtlosen Zugriff auf Anwendungen und Daten, die in der Cloud, im Rechenzentrum oder lokal gespeichert sein können.

Fujitsu FUTRO S7011: Startklar über USB-C

  • Fujitsu FUTRO S7011: Der lüfterlose Mini-PC positioniert sich mit seinem Gehäusevolumen von nur knapp 0,9 Litern gegen andere ultrakompakte Geräte wie den Dell OptiPlex 3000.
    Quelle:
    Fujitsu
In seiner FUTRO-Reihe führt Fujitsu eine umfangreiche Auswahl von Thin Clients, die neben Thin-Client-Laptops auch Clients im klassischen Mini-PC-Format umfassen. Zu ihnen gehört auch der lüfterlose FUTRO S7011, der sich mit seinem Gehäusevolumen von nur knapp 0,9 Litern gegen andere ultrakompakte Geräte wie den Dell OptiPlex 3000 oder den Rangee RT-601 positioniert.
Im Mini-Chassis des Fujitsu FUTRO S7011 finden der Dual-Core-Prozessor AMD Ryzen Embedded R1505G und bis zu 16 GByte RAM Platz. Dazu kommen ein großes Angebot an optionalen Schnittstellen und die Möglichkeit, die komplette Peripherie und Stromversorgung über ein einziges USB-C-Kabel anzuschließen. Fujitsu stattet den FUTRO S7011 wahlweise mit Embedded Linux (eLux) RP 6 oder Windows 10 IoT Enterprise aus und gibt Administratoren die Management-Software Scout Enterprise Management 15 an die Hand.

HP Elite mt645 G7: Mobiles Kraftpaket

Der Elite mt645 G7 punktet mit der Optik eines 14 Zoll großen Premium-Laptops und ist einer der derzeit leistungsstärksten Thin Clients. Befeuert von einer CPU aus AMDs Ryzen-5000-Serie, einer bis zu 256 GByte großen NVMe-SSD und bis zu 16 GByte RAM setzt das HP-Notebook in der höchsten Ausbaustufe auf den Sechskerner Ryzen 5 5625U.
Mit seiner HD-Webcam, Stereo-Lautsprechern und einem Dual-Array-Mikrofon eignet sich der HP Elite mt645 G7 ideal für Videokonferenzen. Neben dem standard­mäßig integrierten RJ45-Port klinkt sich der Thin-Client-Laptop optional über WiFi 6E und LTE-Mobilfunk in Netzwerke ein. An Sicherheits-Features stehen ein Fingerabdrucksensor, eine IR-Webcam, ein Smartcard-Leser sowie der Blickschutz HP Sure View zur Auswahl. Letzterer verändert den Blickwinkel des 1920 x 1080 Pixel auflösenden Displays so, dass der Bildschirminhalt von der Seite aus betrachtet nicht mehr ablesbar ist. Neugierige Blicke werden damit abgewehrt.
  • HP Elite mt645 G7: Leistungsstarker Thin Client mit der Optik eines 14 Zoll großen Laptops.
    Quelle:
    HP
Die Geräteverwaltungs-Software für die Thin Clients von HP ist der Cloud Endpoint Manager. Die erlaubt Administratoren eine Überwachung der Thin-Client-Flotte in Echtzeit und umfasst ein richtliniengesteuertes Management.

IGEL: Das IGEL OS als Kernprodukt

  • Thin Clients von IGEL: Das aktuelle Top­-Modell UD7 ist ein High-Performance-Endpoint für grafikintensive Aufgaben
    Quelle:
    IGEL
IGEL positioniert sich mittlerweile nicht mehr nur als reiner Anbieter von Thin Clients, sondern vor allem als Hersteller von IGEL OS. Das für VDI, DaaS und Cloud-Workspaces entwickelte Endpoint-Betriebssystem bildet plattformunabhängig eine zentrale Steuerungsplattform für nahezu jedes x86/64-Gerät, einschließlich Thin Clients, PCs und Laptops. Auf dem Thin-Client-Markt ist IGEL OS sehr gefragt, was sich unter anderem am „IGEL Ready“-Partnerprogramm zeigt, an dem mehr als 130 Anbieter wie HP, Lenovo, und NComputing teilnehmen. Entsprechende Endgeräte sind von IGEL zertifiziert und mit IGEL OS kompatibel.
Eigene Thin Clients vertreibt IGEL weiterhin. Das aktuelle Topmodell heißt UD7 und ist ein High-Performance-Endpoint für grafikintensive Aufgaben wie CAD/CAM, Grafikdesign und Videoproduktionen. Die dafür erforderliche Rechenpower bezieht der Mini-Rechner von der Embedded-Variante des Ryzen 5 2500U, dem AMD-Vierkerner Ryzen Embedded V1605B und dessen integrierter Grafikeinheit Radeon Vega 8.
Der IGEL UD7 unterstützt bis zu vier 4K-Bildschirme bei 60 Hz und bietet optional WiFi 5, Bluetooth 5.0 sowie einen Gigabit-Ethernet-Glasfaseranschluss für besonders schnelle Netzwerkverbindungen.

Lenovo ThinkCentre M75q: Schneller 1-Liter-PC

Zur großen Produktpalette von Lenovo gehören auch zahlreiche Thin Clients. Neben mobilen Lösungen wie den mit Intel- und AMD-CPUs ausgestatteten Laptop-Reihen E14, E15, L14 und L15 sind auch Desktop-Modelle wie das ThinkCentre M75q mit von der Partie. Mit seinem 1-Liter-Gehäusevolumen passt das ThinkCentre M75q auf je­den Schreibtisch, zieht leistungsmäßig aber mit den „Großen“ gleich und findet Anschluss an bis zu drei Displays.
  • Lenovo ThinkCentre M75q: Mit einem Liter Gehäusevolumen findet das Gerät überall Platz und ermöglicht den Anschluss von bis zu drei Displays.
    Quelle:
    Lenovo
In der Top-Konfiguration rechnet der Thin Client von Lenovo mit dem schnellen AMD-Achtkerner Ryzen 7 PRO 5750G und wird dabei von bis zu 64 GByte RAM unterstützt. Zusätzlich kann man das ThinkCentre M75q mit einer M.2-SSD ausstatten sowie einer 2,5-Zoll-Festplatte. Im Unternehmensnetzwerk kommuniziert das Think­Centre M75q über Gigabit Ethernet und WiFi 6 und wird dabei von Lenovos End-to-End-Sicherheitslösung Think­Shield vor unbefugtem Zugriff geschützt.

LG 34CN650W-AP: Ultrawide-Display mit Webcam

Mit dem 34CN650W-AP zeigt LG, dass Thin Clients nicht nur im Gewand kleiner, unscheinbarer Mini-PCs daherkommen müssen. Beim 34CN650W-AP handelt es sich um einen 34 Zoll großen Ultrawide-Monitor, dessen IPS-Display 2560 x 1440 Pixel darstellt. Über USB-C und den DisplayPort-Ausgang lassen sich zusätzlich zwei Bildschirme am LG anschließen und jeweils mit einer Auflösung von bis zu 4K UHD betreiben. Mit der im Gehäuse versenk­baren Full-HD-Webcam und Stereo-Lautsprechern bringt das Gerät auch das Rüstzeug für Videokonferenzen mit.
  • LG 34CN650W-AP: 34 Zoll großer Ultrawide-Monitor mit eingebautem Thin Client.
    Quelle:
    LG
Den PC-Part übernimmt bei LGs Thin-Client-Display die Vierkern-CPU Intel Celeron J4105, die ohne aktiven Lüfter auskommt. Ihr stehen 8 GByte RAM und eine 128 GByte große M.2-SSD zur Seite. Anschluss ans Unternehmensnetzwerk findet der von Windows 10 IoT Enterprise angetriebene 34CN650W-AP über seinen Gigabit-Ethernet-Port und WiFi 4. Zur zentralen Verwaltung der Thin Clients wird die Cloud-Software LG Device Manager eingesetzt.

NComputing EX500: Flexibler VDI-Endpunkt

Der US-amerikanische Anbieter NComputing ist nach eigenen Angaben das weltweit am schnellsten wachsende Unternehmen auf dem Gebiet der Desktop-Virtualisierung mit derzeit 20 Millionen Nutzern in 140 Ländern. Der Kundenstamm ist entsprechend breit aufgestellt und reicht von KMUs über das Gesundheitswesen bis hin zu Behörden und Freiberuflern.
Vielseitig aufgestellt ist auch der NComputing EX500. Der Hersteller hat seinen auf Intels Quadcore-CPU Celeron J3455 basierenden Thin Client für die Virtualisierungs-Plattformen von Citrix und Microsoft sowie für seine VDI-Eigenentwicklungen Verde VDI und vSpace Pro optimiert. Durch seinen schnellen Intel-Prozessor eignet sich der EX500 gut für anspruchsvolle Multimedia-Anwendungen und kann über seine beiden HDMI-Ports einen Dual-Display-Betrieb mit 4K-Auflösung fahren.
  • NComputing EX500: Durch seinen schnellen Intel-Prozessor eignet sich das Gerät gut für anspruchsvolle Multimedia-Anwendungen.
    Quelle:
    NComputing
Zur Verwaltung seiner Thin Clients hat NComputing den Endpunkt-Manager PMC entwickelt. Bereitgestellt wird er als virtuelle Appliance, die unter anderem mit VMware ESXi, Citrix XenServer und Microsoft Hyper-V kompatibel ist.

Rangee RT-601: Neues Thin-Client-Flaggschiff

Das Aachener Unternehmen Rangee hat sich auf Thin-Client- und Zero-Client-Lösungen spezialisiert und bietet eine breite Auswahl an stationären und mobilen Endgeräten an. Sie decken vom klassischen Mini-PC über All-in-One-Systeme bis hin zu Laptops und PC-Sticks alle wichtigen Einsatzbereiche ab. Eine Besonderheit ist der modulare Firmware-Aufbau der Endgeräte, durch den sie zeitnah und komfortabel auf den neuesten Software-Stand gebracht werden können.
  • Thin Clients und Zero-Clients von Rangee: Sie decken vom klassischen Mini-PC über All-in-One-Systeme bis hin zu Laptops und PC-Sticks alle wichtigen Einsatzbereiche ab.
    Quelle:
    Rangee
Mit dem kompakten RT-601 stellt Rangee seinen neuesten Thin Client vor, der gleichzeitig auch zum neuen Standard-Thin-Client des Herstellers avanciert. Bei der Produktentwicklung wurde speziell auf die Aspekte Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sowie Funktionalität und Leistung Wert gelegt. So lässt sich beispielsweise für ein späteres Upgrade das Mainboard austauschen und das Gerät anschließend praktisch nahtlos weiterverwenden. Zudem kann der lüfterlose und damit lautlose RT-601 Anwendungen wie Meetings, Telefonie und Webbrowser lokal betreiben und so eine optimale Benutzererfahrung ermöglichen.
Der Rangee RT-601 steht mit dem Intel-Vierkerner Celeron J6412 auf einer starken Leistungsbasis, lässt sich mit bis zu 32 GByte RAM ausrüsten und liefert über HDMI sowie DisplayPort jeweils ein 4K-Bild mit 60 Hz. Zusätzlich zu allen gängigen Schnittstellen verfügt der Thin Client über ein serielles Interface, das zum Anschluss von Waagen, Kassenschubladen und anderen seriellen Geräten genutzt werden kann.
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