23.04.2024
Trendwende
Konsumenten sehen Silberstreif am Horizont
Autor: Boris Boden
Shutterstock / Garfieldbigberm
Erstmals seit Beginn der Lebenshaltungskostenkrise gibt es Anzeichen für einen Wendepunkt in der Mentalität der Verbraucher. Das zeigen Daten des Behavior Change Report der Consumer Panel Services GfK.
Seit vielen Monaten bestimmen Krisen wie die Conona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Inflation die Stimmung der Verbraucher. Doch jetzt deutet sich eine Trendwende mit vorsichtigem Optimismus an, wenn es nach den Ergebnissen des Behaviour Change Report geht, die die Consumer Panel Services GfK (CPS GfK) für 21 europäische Länder mit Stand Ende November 2023 ermittelt hat.
Zum ersten Mal seit Beginn der Lebenshaltungskostenkrise scheinen die Käufer einen Silberstreif am Horizont zu sehen. Insgesamt haben weniger Haushalte in ganz Europa finanzielle Probleme. Dennoch geben noch 35 Prozent an (Frühjahr 2022: 37 Prozent), in einem Budgetengpass zu stecken, allen voran Spanien mit 51 Prozent. Den deutschen Haushalten geht es dabei im europäischen Vergleich gut – ein vergleichsweiser kleiner Teil von 26 Prozent gibt an, unter finanziellen Einschränkungen zu leiden.
Trotzdem haben viele weiter wirtschaftliche Sorgen, das Thema steht nach der Zuwanderung, der Klimakrise und der körperlichen Gesundheit für 32 Prozent weit oben in der Liste, während Sorgen um die Energieversorgung wieder deutlich abgenommen haben.
Die Abnahme der finanziellen Sorgen der Bundesbürger wirkt sich auch auf ihr Konsumverhalten aus. Im Hinblick auf alltägliche Haushaltsprodukte rechnen 39 Prozent der Befragten damit, dass steigende Preise sich auf ihr Einkaufsverhalten auswirken. Im Frühjahr 2022 waren dies noch 50 Prozent. Weitere 40 Prozent machen sich laut den aktuellen Zahlen zwar Gedanken um steigende Preise, denken aber nicht, dass sie deshalb ihr Verhalten anpassen werden. 21 Prozent machen sich keine Gedanken bezüglich der Preise.
Viele ärgern sich über dieses Thema: Immerhin knapp 45 Prozent nehmen die Erhöhungen der Preise als gewollt oder gesteuert wahr. Weitere 19 Prozent empfinden sie als unverschämt, während 29 Prozent der Befragten Verständnis dafür zeigen, dass Unternehmen ihre steigenden laufenden Kosten über Preiserhöhungen an den Endverbraucher weitergeben müssen.
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