E-Commerce
13.03.2023
Prognose

Die 7 größten Trends im B2B-Commerce in 2023

TrendsTrendsTrends
Shutterstock/Rawpixel.com
Der B2B-Commerce ist im Wandel. Intershop hat in einer Studie die wichtigsten Veränderungen und Trends analysiert - mit spannenden Ergebnissen.
Der B2B-Commerce hat sich in den letzten Jahren sukzessive verändert - vor allem die Corona-Krise war dabei ein entscheidender Hebel, die die Digitalisierung der Branche drastisch beschleunigt hat.
Wie Intershop in einem aktuellen Trend-Report darlegt, hat der globale B2B-Commerce mittlerweile ein Volumen von fast 8 Billionen US-Dollar erreicht. Und laut einer Prognose von Statista ist aufgrund jährlicher Wachstumsraten von 18,7 Prozent bis zum Jahr 2026 mit einem Anstieg auf 18,57 Billionen US-Dollar zu rechnen.
Dieser massive Boom hat folgende 7 Trends hervorgebracht:

1. KI-gestützte Suche und Empfehlungen

B2B-Kunden möchten Produkte auf personalisierte und intelligente Weise finden können. B2B-Anbieter verfügen ihrerseits über große Produktsortimente, die zu umfangreichen Suchergebnissen führen können.
Außerdem haben B2B-Kunden sehr spezielle Anforderungen, wobei das gesuchte Produkt häufig nicht einfach durch ein anderes ersetzt werden kann. Vor allem Millennials und Digital Natives erwarten diese KI-gestützten, personalisierten Funktionen bereits als festen Bestandteil jeder E-Commerce-Transaktion. Eine weitere Einsatzmöglichkeit von KI in Suchmaschinen ist die Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP). Eine engere Annäherung an die Denkweise des Kunden ermöglicht komplexere Suchanfragen und ein besseres Verständnis der jeweiligen Absicht.
Für 2023 gilt also: Personalisierung und KI-gestützte Suchfunktionen sind kein Plus, sondern ein Muss.

2. Digitale Self-Services

Ein weiterer entscheidender Zukunftsfaktor im Bereich B2B-Commerce ist laut Intershop der Trend zu digitalen Self-Services und deren Umsetzung in Kundenportalen. Neben vielen Funktionalitäten, die B2B-Prozesse erleichtern, vereinfachen und für alle Beteiligten effizienter und profitabler gestalten, sollten vollwertige Self-Services dem Kunden rund um die Uhr folgende Möglichkeiten bieten: Verwaltung der eigenen Daten, Zugang zu Produkt- und Serviceinformationen, Verwaltung von Serviceverträgen, Verwaltung von Workflows und Kostenstellenbudgets, einfache Nachbestellung und Angebotserstellung und Zugang zu E-Learning-Angeboten.

3. Visualisierung (Virtual Commerce)

Die Tatsache, dass Bilder verkaufsfördernd sind, nichts Neues und schon seit Langem bekannt. Doch in Zeiten des B2B-Commerce fehlt Online-Käufern die physische Erfahrung mit einem Produkt, bevor
sie sich zum Kauf entscheiden. Hier kommt Virtual Commerce ins Spiel: Aktuell bietet es zum Beispiel die Möglichkeit, sich Produkte in einer virtuellen Umgebung anzusehen, Kleidung virtuell anzuprobieren
oder zu visualisieren, wie gut sich eine Maschine in eine Montagelinie einfügt oder welche Ersatzteile sich zur Nachrüstung bzw. Reparatur einer vorhandenen Ausrüstung eignen. Insgesamt gilt Virtual Commerce als Möglichkeit, das Einkauferlebnis für Kunden zu verbessern und es interaktiver und emotionaler zu gestalten. Es ist damit zu rechnen, dass solche Funktionen mit zunehmender Weiterentwicklung bzw. Verbreitung der VR- und AR-Technologie in den kommenden Jahren immer populärer werden.

4. Progressive Web Apps

Progressive Web Apps (PWAs) sind ein rasch wachsender Trend und aufgrund des damit verbundenen Wettbewerbsvorteils unter globalen Unternehmen zunehmend gefragt.  PWAs eignen sich für den mobilen B2B- Commerce, denn sie kombinieren die Vorzüge einer für mobile Endgeräte optimierten klassischen E-Commerce-Website - responsiv und per Browser aufrufbar - mit den Vorteilen einer vollwertigen nativen App.

5. Packaged Business Capabilities für Composable Commerce

B2B-Unternehmen entwickeln sich heutzutage ständig weiter. Auch die Art und Weise, wie sie mit anderen Unter- nehmen, Käufern, Firmen und Partnern in Kontakt treten und interagieren, verändert sich. Deshalb kommt hybriden Vertriebsmodellen eine entscheidende Bedeutung zu. Sie bieten Unternehmen flexible
Möglichkeiten, um Bestandskunden zu binden, Neukunden zu gewinnen, neue Einnahmequellen zu erschließen, sich an neue Bedürfnisse der Käufer anzupassen, auf die Dynamik des Marktes zu reagieren und von den Vorteilen neuer Technologien zu profitieren.
Eine mögliche Lösung zur Umsetzung ist der sogenannte Composable Commerce, ein neues Konzept zum Aufbau und Management von E-Commerce-Systemen, bei dem Flexibilität und Modularität im Mittelpunkt stehen.

6. Nachhaltigkeit im E-Fulfillment

Ein effizientes und nachhaltiges E-Fulfillment für viele E-Commerce-Marken und -Unternehmen, ebenso wie
für große Marktplätze wie Amazon oder Alibaba, immer wichtiger. Im Vergleich zum klassischen Fulfillment im stationären Einzelhandel bezieht sich E-Fulfillment auf die internetbasierte Verarbeitung und schließt den Transport der Bestellung zum Kunden ein. Es geht also um die gesamte Abwicklung bzw. die Architektur, die ein B2B-Unternehmen zur Abarbeitung eines Kaufauftrags benötigt. Zu einem nachhaltigen E-Fulfillment gehört mehr als nur das Angebot umweltfreundlicher Lieferoptionen. Es geht vielmehr darum, wie der gesamte Bestellprozess aufgestellt ist, denn ein schonender Umgang mit Ressourcen hat eine weitaus größere Auswirkung auf den CO₂-Fußabdruck als nur die Auslieferung der Ware mit Elektrofahrzeugen.

7. Autonomous Commerce

Die Funktionsweise von Autonomous Commerce lässt sich mit der des autonomen Fahrens vergleichen: Automatisierte Prozesse übernehmen Routineaufgaben von Händlern bzw. Käufern, wobei kaum ein menschliches Eingreifen erforderlich ist. So erfolgt zum Beispiel die Kategorisierung neuer Produkte automatisch. Die damit verbundene Verarbeitungsleistung, Flexibilität und autonome Effizienz bietet viele Vorteile für globale Unternehmen, die im B2B-Commerce tätig sind. Der wohl wichtigste Vorteil ist die Fähigkeit, die Absatzmöglichkeiten auszuweiten, ohne das Personal aufstocken zu müssen.

mehr zum Thema