19.04.2023
Datenqualität
Jede 8. Adresse in deutschen Kundendatenbanken falsch
Autor: Susanne Gillner
Shutterstock/everything possible
Die Adressqualität deutscher Unternehmen ist einer Studie der Deutschen Post Direkt zufolge optimierbar: 12,6 Prozent der Kundendaten sind fehlerhaft. Die Banken verfügen über die beste Adressqualität, der Einzelhandel konnte sich diesbezüglich ebenfalls verbessern.
Jede achte Adresse in den Kundendatenbanken deutscher Unternehmen ist falsch. Das zeigt die aktuelle Adress-Studie 2023 der Deutschen Post Direkt. Die auf Adress- und Datenmanagement spezialisierte Tochtergesellschaft der Deutschen Post hat für die Studie eine Stichprobe der im Jahr 2022 durchgeführten Adressbereinigungen untersucht. Dafür wurden Kundenaufträge von 200 Unternehmen aus zehn Branchen mit insgesamt rund 100 Millionen Adressen anonymisiert und ausgewertet.
Demnach hat sich die Datenqualität im Laufe der vergangenen fünf Jahre nur leicht gebessert: Der Anteil fehlerhafter Kundendaten sank um 3,8 Prozentpunkte auf 12,6 Prozent.
Branchenunterschiede
Dabei zeigen sich Branchenunterschiede: Banken haben zu rund 91 Prozent aktuelle und richtige Interessenten- und Kundendaten. Ihre Adressqualität hat sich im Vergleich zu 2021 verbessert, um annähernd 4 Prozentpunkte. Die größten Verbesserungen erzielten Unternehmen des Touristik-Sektors (7,6 Prozentpunkte), von Banken (3,9 Prozentpunkte) und vom Einzelhandel (3,0 Prozentpunkte). Der gemeinnützige Sektor, zu dem vor allem Spendenorganisationen gehören, konnte seine Adressqualität zwar verbessern: Der Anteil unzustellbarer Adressen sank von 20 Prozent im Jahr 2021 auf nun 17,3 Prozent. Trotz Verbesserung reicht es jedoch nur für den letzten Platz im Branchenvergleich.
Ebenfalls untersucht wurden die Gründe, warum Post nicht an Kunden zugestellt werden kann. An erster Stelle stehen der Studie nach Umzüge und Todesfälle (6,7 Prozent). Gravierende Fehler bei Straßen- und Ortsnamen sowie nicht korrekte Postleitzahlen verhindern bei 2,9 Prozent der Adressen die Zustellung. Hinzu kommen falsche Hausnummern (0,6 Prozent).
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