27.04.2017
Hannover Messe
1. Teil: „Wem nutzt Industrie 4.0 und wie hoch sind die Kosten?“
Wem nutzt Industrie 4.0 und wie hoch sind die Kosten?
Autor: Michael Kurzidim
asharkyu / Shutterstock.com
Auf der Hannover Messe wimmelte es nur so von Robotern und digitalisierten Industrieanlagen. com! professional präsentiert die Highlights der größten Industrieschau der Welt.
Die Hannover Messe darf sich mit mehr als 6.500 Ausstellern die größte Industrieschau der Welt nennen. Alle 27 Messehallen waren ausgebucht. Hier ließ sich ablesen, was passiert, wenn die klassischen Produktion auf die mobilen, hoch vernetzten Technologien des Informationszeitalters trifft. Es funkt – mit Mehrwert. Mit großen Ausstellerkontingenten vertreten waren neben dem Gastgeberland Deutschland das Partnerland Polen und China.
Dadurch sollen sich bionische Roboterarme besonders gut für zerbrechliche Güter in kollaborativen Einsatzszenarien – also in Zusammenarbeit mit menschlichen Kollegen - eignen. Das Ziel dabei sei nicht die menschenleere Fabrik, sondern eine Ko-Produktion, in der Roboter die monotonen, repetitiven oder gefährlichen Produktionsschritte übernähmen, betont Stefan Assmann, Leiter Connected Industries bei Bosch. Firmen müssen keine großen Investitionen tätigen. Leichtbauroboter – nicht nur bionische - gibt es schon ab Preisen von 10.000 bis 12.000 Euro, inklusive der benötigten Steuer-Software, die sich über mobile Apps bedienen lässt. Die italienische Firma Comau kündigte ihren "Built it yourself"-Industrieroboter e.DO für September dieses Jahres an. Der Preis liegt noch nicht endgültig fest, soll aber 5.000 Euro nicht übersteigen.
Strom aus der Brille mit organischen Solarzellen
2. Teil: „Die besten IoT-Use-Cases“
Die besten IoT-Use-Cases
Hannover Messe, mehr als Robotik und eine nachhaltige, effiziente Energieversorgung. Winfried Holz, Präsidiumsmitglied des Branchenverbandes Bitkom, versteht unter Industrie 4.0 die Verbindung von Informationstechnologie (IT) und Operational Technology (OT). Soweit zur Begriffsklärung. Holz nannte drei Use Cases, die in Planung, Produktion und Wartung einen beträchtlichen Mehrwert versprechen.
Natürlich ist Industrie 4.0, das Blockbuster-Thema der - Der "Connected Worker", der sich Informationen, wie eine Maschine zu warten und zu reparieren sei, über eine AR-Brille just-in-time besorgt.
- Der sogenannte "Digital Twin" (digitaler Zwilling), ein genaues digitales Abbild der Realität vom Mikrochip bis zum Kreuzfahrtschiff. Digitale Zwillinge decken Konstruktionsfehler und Schwächen im Design auf, indem sie tausende von Betriebsstunden am Computer simulieren. Die Konstruktion und Wartung komplexer Maschinen wird dadurch effizienter und kostengünstiger.
- "Predictive Maintenance" (vorausschauende Wartung), die Ausfälle von Verschleißteilen prognostiziert und dadurch Stillstandszeiten weitgehend vermeiden hilft.
Der Markt für Industrie-4.0-Technologien soll in diesem und im nächsten Jahr in 20-Prozent-Sprüngen wachsen. Aber viele Unternehmen zögern noch. Als größte Hürden hat der Bitkom in einer Umfrage unter 559 Unternehmen ausgemacht: zu hohe Investitionskosten, mangelhafter Datenschutz und fehlende Fachkräfte, die sich mit Industrie 4.0 auskennen.
3. Teil: „Die smarte Fabrik“
Die smarte Fabrik
IoT-Plattformen, wie sie von Unternehmen wie Huawei/GE oder SAP angeboten werden, digitalisieren das ganze Unternehmen über die Auftragsannahme und Beschaffung (Supply Chain) bis zu Produktion, Maschinen- und Roboter-Steuerung und Service. SAPs IoT-Plattform Leonardo enthält Tracking- und Management-Komponenten für Assets, Logistik, Fertigung, Gebäude, Energieversorgung und Produkte.
Holz‘ drei Use Cases digitalisieren bestimmte Teile der Wertschöpfungskette in Unternehmen. Noch einen Schritt weiter geht die Technologie-Initiative Smart Factory KL, ein Partnerkonsortium, unter dessen Banner sich Firmen wie Bosch, Cisco, IBM, Festo, Mettler Toledo und der TüV Süd zusammengeschlossen haben. Die Initiative modularisiert komplette Produktionsanlagen, teilt sie in standardisierte, austauschbare Komponenten auf. Dadurch kommt eine ortsunabhängige, dezentrale Produktion in Reichweite. Die einzige herstellerunabhängige SmartFactory steht im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Karlsruhe.
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