Arbeitswelt
Sponsored Post

IT-Abteilungen entscheiden über Wohl und Wehe des Standortes Deutschland


Unsplash.com/Christopher Burns
Ein Wechsel zwischen drohender und tatsächlicher Rezession, ein Mangel an Fachkräften, hohe Energiekosten: Die Unternehmen am Standort Deutschland stehen vor vielen Herausforderungen. Die IT-Abteilungen mit ihren Entscheidern werden letztlich den Unterschied machen, ob es hierzulande weiterhin eine erfolgreiche Fertigungslandschaft gibt.
Geopolitische Brandherde, nach wie vor fragile Lieferketten und auch regulatorische Anforderungen verstärken die eingangs genannten Faktoren oder verstärken sie gar: Immer häufiger ist von einer Multikrise oder auch Polykrise zu lesen. Wenig überraschend erwägt eine beträchtliche Anzahl deutscher Unternehmen, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern – das ist das ernüchternde Ergebnis einer von Statista durchgeführten Studie, die Avanade in Auftrag gegeben hat. Fast zwei Drittel der Befragten gaben konkret an, ihre Fertigung oder Teile davon in andere Länder verlegen zu wollen.

Methodik der Studie

Für die Durchführung der Studie hat die Statista GmbH im Auftrag Avanades in der zweiten Jahreshälfte 2023 Führungskräfte – CEOs sowie Bereichs-, Abteilungs- und Teamleiter – von insgesamt 450 Unternehmen aus Deutschland befragt. Über die Hälfte der Firmen erzielt einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro und beschäftigt über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Stichprobe wurden Unternehmen der Branchen Automotive, Maschinenbau, Informationstechnologie, Konsumgüter und verarbeitendes Gewerbe ausgewählt.
 
Hier müssen natürlich alle Alarmglocken schrillen. Und doch gibt es auch einen Silberstreif am Horizont: Smarte Technologien können den Unterschied machen, dass diese Unternehmen dem Standort Deutschland nicht den Rücken kehren. Auch das belegen die Daten der Studie. Damit werden also letztlich die IT-Abteilungen und die IT-Entscheider eine bedeutende Rolle dabei spielen, wie es hierzulande weitergeht: Erleben wir einen Niedergang der lokalen Produktion, oder werden wir ein Industrieland bleiben?

Digitalisierung, Künstliche Intelligenz & Co. als Rettungsanker für den Standort Deutschland

Gemäß der Befragung sehen die in der Industrie verorteten Unternehmen große Chancen, durch Digitalisierung und smarte Technologien mehr Kosteneffizienz und Risikominimierung zu erreichen – und damit die Sicherung oder Rückerlangung von Wettbewerbsfähigkeit. Das Gute ist, dass der Anfang vielfach bereits gemacht ist. 92 Prozent der Befragten prüfen demnach, wie sie ihre eigenen Prozesse und Abläufe durch intelligente Technologien wie Digitalisierung und Automatisierung optimieren können; nur sechs Prozent gaben an, dass derartige Maßnahmen nicht auf der Agenda stehen. Relevante Projekte fallen in die Bereiche Cloud (49 Prozent) und Optimierung des Energieverbrauchs (42 Prozent).
 
Die Zahlen sind jünger als ein Jahr – dennoch reift die in der zweiten Jahreshälfte 2023 fertiggestellte Studie in einem Punkt besonders schnell: Die große Dynamik gerade im Bereich KI dürfte dazu geführt haben, dass eine zentrale Größe bei einer neuerlichen Befragung deutlich größer ausfallen würde … und doch gab bereits zum Erhebungszeitpunkt knapp ein Drittel der befragten Unternehmen an, dass sie sich aktiv mit möglichen Einsatzszenarien rund um Künstliche Intelligenz auseinandersetzen. Hierbei ist ausdrücklich nicht nur von generativer KI die Rede, doch auch diese ist bereits oder wird Bestandteil industrieller Konzepte; letztlich kann es auch für das Personal an der Maschine hilfreich sein, etwa über gesprochene Sprache zu interagieren etc.
 
Mit Blick auf die im April 2024 stattgefundene Hannover Messe lässt sich festhalten: Vielfach haben diese Early Adopter mit ihrer Innovationskraft schon beachtliche Erfolge erzielt. Auch auf dem Avanade-Stand in Hannover waren Projekte namhafter Unternehmen zu sehen, die smarte Technologien wie Copiloten für die Fertigung nutzen. Gerade die Verzahnung von „Shopfloor“ und „Topfloor“ wird dabei insgesamt noch enger werden: Der generelle Trend geht auf jeden Fall dahin, dass KI nicht nur an den Schreibtischen zum Einsatz kommt, sondern auch in den Produktionshallen. An dieser Stelle sei nochmals darauf verwiesen, welch nochmals größere Rolle demnach die IT-Abteilungen der Unternehmen spielen werden.

Smarte Technologie wirkt mehrfach – auch gegen Fachkräftemangel

Die IT-Entscheider werden damit zur willkommenen Hilfe für die Kolleginnen und Kollegen aus den Personalabteilungen. Denn obwohl die deutsche Wirtschaft zwischen Stagnation und Rezession hin- und herschwingt, geht hierzulande die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften weiter: Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) zeigte sich gemäß der von Statista erhobenen Daten mit der aktuellen Situation hinsichtlich der Verfügbarkeit neuer Team-Mitglieder unzufrieden; im verarbeitenden Gewerbe sind es sogar 35 Prozent. Die Zukunftsaussichten sind kaum rosiger.
 
Andererseits erwarten die Befragten, dass intelligente Technologien dem Fachkräftemangel entgegensteuern können. Branchenübergreifend sehen knapp 60 Prozent der Unternehmen etwa bei Digitalisierung und Automatisierung in diesem Kontext erhebliches Potenzial. So wundert es nicht, dass 84 Prozent der Studienteilnehmer sich bzw. ihre Arbeitgeber trotz des Fachkräftemangels gut für das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt vorbereitet sehen.

Chancen um smarte Technologien ergreifen – oder untergehen

Es ist wohl Teil des deutschen Kulturguts, Innovationen besonders kritisch zu beäugen. Das wäre in Ordnung, wenn dabei die Chancen wenigstens gleichwertig betrachtet würden. Leider ist das nicht immer der Fall, und so dominieren Fragen rund um Cybersicherheit und Arbeitsplätze die Diskussion. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es zum Beispiel bereits jetzt nicht genug Arbeitskräfte gibt und dass ein Wandel hin zu immer weniger Arbeit stattfindet. Es wird außer Acht gelassen, dass eine (vermeintlich!) noch sicherere Produktion nichts wert ist, wenn sie mangels Wettbewerbsfähigkeit keine Aufträge erhält. Ob es uns gefällt oder nicht: Wir müssen in Deutschland die Chancen rund um smarte Technologien ergreifen – oder wir werden als Industriestandort untergehen.
Autor
Matthias Reichle
Data & AI Lead bei Avanade