Proxy-Server — Stellvertreter im Netz

Stellvertreter: Ein Proxy-Server ist ein Stellvertreter, der eine Kommunikation in zwei getrennte Gespräche teilt: Lisa redet nicht direkt mit John. Stattdessen sagt sie Hugo, dem Stellvertreter, was sie von John wissen möchte. Hugo leitet Lisas Frage dann an John weiter. John antwortet Hugo – er weiß gar nicht, dass die Frage ursprünglich von Lisa kam. Hugo teilt Lisa mit, was John gesagt hat. Hugo könnte Johns Antwort sogar anpassen.

Router und Proxy-Server: Während der Router eine direkte Verbindung zwischen Ihrem Heimnetz und einem Webserver herstellt, sind Sie hinter einem Proxy-Server anonym. Es finden zwei getrennte Gespräche statt: Der Webserver kommuniziert ausschließlich mit dem Proxy – er weiß gar nicht, dass es Sie gibt.

Inhalte filtern: Ein Proxy-Server kann die Antworten des Webservers manipulieren, bevor er sie an den PC weitergibt. Proxy-Server in Unternehmen haben häufig diese Aufgabe: Über einen Proxy-Server haben alle Mitarbeiter Zugriff aufs Internet. Je nach Firmenpolitik können jedoch bestimmte Inhalte zensiert werden. Der firmeneigene Proxy-Server muss nur entsprechend konfiguriert sein.

Anonymisierung: Das Zerteilen einer Kommunikation in zwei oder mehr getrennte Gespräche kann für Sie auch von Vorteil sein: Der Webserver sieht nur den Proxy-Server, nicht aber Sie. Steht der Proxy-Server zum Beispiel in den USA, hält Youtube Sie für einen US-Amerikaner und zeigt Ihnen Inhalte, die für einen Surfer aus Deutschland unter normalen Umständen gesperrt wären.

Protokolle: Damit ein Proxy-Server die Rolle des Stellvertreters erfüllen kann, muss er das jeweilige Kommunikationsprotokoll beherrschen. Für Webseitenabrufe ist das etwa HTTP, für Dateitransfers FTP. Die Tabelle zeigt alle Protokolle, die Proxys in der Regel beherrschen.