Fakten und Trends zur Entwicklung des IT-Sourcing-Markts

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Vertragsvolumen bei den Managed Services in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro angestiegen. Laut ISG basiert das Wachstum vor allem auf Vertragsverlängerungen und -restrukturierungen inklusive des Transfers von Mitarbeitenden und Vermögenswerten. Auf diese Weise würden Unternehmen – insbesondere in der Industriefertigung – versuchen, die aktuellen Kosten für Lieferanten mit den von der Pandemie reduzierten Einnahmen in eine Balance zu bringen.

Im DACH-Raum stieg aufgrund der Pandemie die Nachfrage nach Cloud-Diensten – insbesondere nach IaaS. Gemäss ISG trifft dies auch auf weniger technologisch versierte Unternehmen zu, da diese ihr Geschäft weiter digitalisieren wollen. Auf der anderen Seite sei die Entwicklung auch durch die Hyperscaler mit ihrer Fähigkeit beschleunigt worden, schnell skalieren und flexibel agieren zu können.

Auf das gesamte Jahr und den weltweiten Sourcing-Gesamtmarkt gesehen prognostiziert ISG ein Minus von sechs Prozent bei Managed Services. Im Vergleich zum Juli zeichnet das Analystenhaus jedoch bereits ein optimistischeres Bild: Damals lag die Vorhersage noch 150 Basispunkte darunter. Auch die Erwartungen für Cloud-Services (As-a-Service) wurden nach oben korrigiert. Ging man im Juli noch von einem elfprozentigen Wachstum für das gesamte Jahr aus, so erwartet ISG inzwischen, dass die Jahreszuwächse bei insgesamt 15,5 Prozent liegen werden.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres habe der Sourcing-Gesamtmarkt in EMEA um insgesamt 2,6 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zugelegt, schreibt ISG. Die Analysten verbuchen dieses Wachstum insbesondere auf das Konto von As-a-Service-/Cloud-Diensten. Diese seien um 12 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro angestiegen. Besonders stark wuchs gemäss ISG das IaaS-Segment (Infrastructure-as-a-Service) – und zwar um 20 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Managed Services hingegen seien europaweit um 3,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro geschrumpft.

Und schliesslich, schreibt ISG, sei der Managed-Services-Markt in EMEA im vergangenen Quartal von zahlreichen Neuabschlüssen geprägt gewesen. Deren Zahl lag den Angaben zufolge um mehr als 20 Prozent über der des zweiten Quartals. 85 Prozent dieser Verträge beliefen sich jedoch auf weniger als 17 Millionen Euro, so wie in anderen Weltregionen auch. Nur 10 Verträge in EMEA wiesen einen Wert von mehr als 34 Millionen Euro auf. ISG verzeichnete gemäss eigenen Angaben auch einen starken Anstieg bei der Restrukturierung von Verträgen, nämlich ein Plus von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und von 85 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres. Das Analystenhaus zeigt sich wenig überrascht von diesen Zahlen: Unternehmen versuchten während der Pandemie Kosten zu senken, und zögerten, Lieferanten zu wechseln oder neu zu bestellen, schreiben die ISG-Experten.