Windows
06.02.2019
Wieder ein verkorkstes Update

Windows Defender verursacht Boot-Probleme

Verärgerter Nutzer am NotebookVerärgerter Nutzer am NotebookVerärgerter Nutzer am Notebook
Ollyy / Shutterstock.com
Ein fehlerhaftes Update von Microsofts Windows Defender blockiert bei manchen Windows-10-Geräten das Hochfahren. Die Redmonder arbeiten an einem Patch für die vorinstallierte Sicherheitslösung, ein Workaround ist schon jetzt verfügbar.
Bei Microsoft ist aktuell der Wurm drin: Nachdem zuletzt schwere Fehler in den Cloud-Diensten der Redmonder für Service-Ausfälle und sogar Datenverluste gesorgt hatten, macht nun ein verkorkstes Update für den Windows Defender Probleme.
Wie Microsoft auf seiner Support-Webseite mitteilt, verhindert Version 4.18.1901.7 der hauseigenen Schutzlösung auf manchen Geräten unter Windows 10 den Systemstart. Betroffen sind Geräte, die über die BIOS-Funktion Secure Boot gestartet werden. Das Feature soll sicherstellen, dass Systeme ausschließlich mit verifizierter und sicherer Software hochfahren.
Die Entwickler des Windows Defenders sollen bereits an einem Bugfix arbeiten, der dann im Rahmen des nächsten Updates verteilt werde. Bis dahin können sich Admins und Anwender mit einem Workaround behelfen, um den Systemstart zu ermöglichen.
Hierzu muss zunächst in den BIOS-Einstellungen Secure Boot deaktiviert werden, um wieder ins System booten zu können. In Windows ist anschließend folgende Kommandozeilen-Eingabe erforderlich:
Code-Beispiel
1
2
"%programdata%\Microsoft\Windows Defender\Platform\4.18.1901-7\MpCmdRun.exe" -revertplatform
 
Code per E-Mail versenden

Nach einer kurzen Wartezeit (etwa eine Minute) sichert der Befehl sc query windefend die Aktivität des Prozesse ab. Über die Eingabe sc qc windefend ist abschließend noch zu kontrollieren, ob der Verweis zur fehlerhaften Version  4.18.1901.7 auch entfernt wurde. Nach diesen Eingaben kann Windows wieder verlassen und Secure Boot reaktiviert werden.

Verkorkste Updates und praxisferne Workarounds

Wirklich praxistauglich ist diese Behelfslösung aber weniger. Während im professionellen Umfeld Administratoren mühselig den Vorgang auf jedem einzelnen Rechner wiederholen müssen, dürften weniger technikaffine Nutzer schon vor Änderungen im BIOS zurückschrecken.
Microsoft sollte dringend an der Qualitätssicherung seiner Software-Updates arbeiten. Allein die beiden großen Feature-Updates mussten aufgrund von schwerwiegenden Problemen wieder zurückgezogen werden. Da verwundert es auch kaum, warum laut Netmarketshare immer noch 43 Prozent aller Windows-Nutzer auf den Oldie Windows 7 setzen. Ab kommendem Jahr führt allerdings kein Weg mehr an Windows 10 vorbei, da Microsoft den Support für den Vorgänger einstellt. Allein Firmenkunden können dann noch auf Sicherheitsupdates und Bugfixes zurückgreifen - gegen Bezahlung versteht sich.

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