Business-IT
05.11.2021
VMware Deutschland

„Das Wichtigste ist für mich die Firmenkultur“

VMware
Armin Müller, VMware-Chef Deutschland, über die Corona-Pandemie und die Bedeutung von Innovationskraft und Firmenkultur beim Um­­gang mit der beschleunigten Digitalisierung.
VMware ist groß geworden als Pionier der Server-Virtualisierung, inzwischen aber mit Lösungen für die Cloud breit aufgestellt. Mit zu den wichtigsten Produkten des Konzerns zählen vSphere, eine Virtualisierungs-Plattform für Cloud-Infrastruktur, Rechenzentrums- und Server-Virtualisierung, und die Hybrid-Cloud-Plattform VMware Cloud Foundation.
Deutschland-Chef Armin Müller schildert im Gespräch mit com! professional, wie er die Pandemie-Zeit erlebt, was die Dauerkrise mit dem Geschäft eines IT-Konzerns wie VMware macht und wie er die Herausforderungen durch die beschleunigte Digitalisierung sieht.
com! professional: Was hat Sie persönlich in der Zeit der Pandemie am meisten überrascht?
Armin Müller: Wie schnell sich die Menschen dann doch mit der neuen Art zu arbeiten arrangiert haben. Unser Geschäft ist jedenfalls nicht eingebrochen, was ja hätte passieren können, weil die gewohnten Prozesse nicht mehr funktionieren.
com! professional: Was wird uns denn von den neuen Arbeitsformen mit Homeoffice und Videokonferenzen erhalten bleiben?
Müller: Viele Dinge, die wir inzwischen liebgewonnen haben. Die Zahl der Dienstreisen wird zurückgehen und vieles, was man bisher von Angesicht zu Angesicht erledigt hat, wird nun über Video-Lösungen passieren. Auf der anderen Seite glaube ich, dass die Menschen auch wieder in die Büros kommen werden, die alle wieder voll werden. Ich erwarte, dass es eine Balance zwischen alter und neuer Arbeitsweise geben wird, und hoffe, dass es vor allem die guten Dinge sind, die von der Gesellschaft herausgepickt werden. Dann schauen wir vielleicht später sogar mal mit einem positiven Blick zurück auf die Pandemie und sagen nicht bloß, das waren zwei verlorene Lebensjahre, weil wir nicht in Urlaub fahren durften.
com! professional: Sehen Sie auch Schattenseiten der beschleunigten Digitalisierung?
Müller: Die größte Herausforderung bei der Pandemie-Bewältigung ist, dass wir aufpassen müssen, vor lauter Effizienzgewinnen das Soziale nicht zu vergessen. Dass wir uns nachher nicht einreden, das ist jetzt alles toll und schön gewesen, sondern dass wir auch wieder zurückkehren zu  privaten Events, zu Firmen-Events und zur Büroarbeit – und dass wir auch bereit sind, Ineffizienzen zu dulden, und nicht nur auf das Schnelle, Bessere, Effizientere schauen. Sonst verlieren wir etwas Wichtiges. Musik etwa ist auch analog und nicht digital und etwas Wunderschönes. Ich singe privat im Chor, jetzt aber leider nur über eine Plattform. Ich vermisse das richtig, die anderen Chormitglieder wieder in echt zu sehen. Wir sind ja alle soziale Wesen.
com! professional: Die Pandemie hat dem Letzten klargemacht, dass Deutschland bei der Digitalisierung hinterherhinkt. Woher kommt dieser Rückstand? Und hat der deutsche Weg auch Vorteile?
Müller: Die deutschen Unternehmen sind nicht die ersten, die etwas ausprobieren, denn sie wollen alles gerne gründlich machen und verstehen. Die deutschen Unternehmen neigen dazu, Dinge als Zweiter anzugehen. Aber: Was bei der Digitalisierung hierzulande passiert, hat daher in der Regel auch Hand und Fuß. Alles wird geprüft und überprüft, und es stehen Proofs of Concept dahinter. Der erforderliche Aufwand ist oft auch geringer als bei denen, die als Allererste in eine Richtung marschieren, etwa im Ausland. Ich erlebe es deshalb in der IT-Industrie in Deutschland immer wieder, dass die Digitalisierung in aller Regel vom ersten Tag an Produktivitätsfortschritte bringt. Mir ist jedenfalls kein Unternehmen bekannt, das gesagt hat, mich hat Digitalisierung mehr gekostet als es mir gebracht hat. Und an der eigentlichen Digitalisierung – dass man Prozesse automatisiert, dass man das Go-to-Market digitalisiert –, da führt auch hierzulande gar kein Weg vorbei.
  • Die Pandemie hat auch in Deutschland die Digitalisierung beschleunigt, zum Beispiel beim bargeldlosen Bezahlen.
    Quelle:
    VMware
com! professional: Aber auch in Deutschland erreichen doch viele IT-Projekte auch und gerade zur Digitalisierung ihre Ziele nicht oder nur zu einem geringen Teil.
Müller: IT-Projekte sind in der Vergangenheit gescheitert, sie scheitern heute, und – sorry to say – sie werden auch in Zukunft scheitern, weil wir es mit Menschen zu tun haben. Das Scheitern liegt aber meist nicht an der Technik, sondern daran, dass man sich vorher nicht richtig klargemacht hat, was man eigentlich erreichen möchte, dass man nicht das richtige Team gefunden hat und vielleicht auch nicht die richtigen Milestones gesetzt hat.
com! professional: Gelingt es denn, die Mitarbeiter bei den Digitalisierungsprojekten mitzunehmen?
Müller: Ein sehr guter Punkt. Projekte scheitern oft, weil Mitarbeiter nicht richtig abgeholt werden. Von oben einfach etwas reinzudrücken, das funktioniert nicht. Heute ist es eher so, dass die Mitarbeiter selbst es sind, die Unternehmen zur Digitalisierung treiben. Insbesondere bei jungen Leuten mit universitärem Hintergrund gibt es ein Unverständnis, wenn zu wenig geschieht. Deshalb sehe ich es als große Chance, wenn Unternehmen junge Leute reinholen.
com! professional: Sind die Unternehmen wenigstens bei der Ansprache der Kunden erfolgreich?
Müller: In den letzten zwölf Monaten war die Entwicklung neuer digitaler Konzepte für viele Unternehmen überlebenswichtig – das steht außer Frage. Doch während zahlreiche Firmen selbst den digitalen Wandel erfolgreich vollzogen haben, konnten sie ihre Kunden laut einer von VMware beauftragten Studie noch nicht von der neuen Online-Welt begeistern. Nur weniger als ein Viertel (23 Prozent) der 1000 befragten Verbraucher sind der Meinung, dass die Unternehmen, mit denen sie interagieren, heute eine bessere digitale Erfahrung bieten als vor der Pandemie.
com! professional: Was müssen Unternehmen besser machen, um die Kunden zu überzeugen?
Müller: 2020 war das Jahr des digitalen Wandels. 2021 müssen digitale Services so gestaltet werden, dass sie den Erwartungen der Verbraucher entsprechen. Für Unternehmen bedeutet das, erstklassige Apps, Dienstleistungen und Erlebnisse für digital aufgeschlossene Verbraucher zu entwickeln und diese schnell bereitzustellen – unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Unternehmen, die heute nicht auf die Verbesserung ihrer digitalen Dienstleistungen setzen, verlieren deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunden – auf der anderen Seite profitieren die digitalen Vorreiter besonders.
com! professional: Die Sorge um den Missbrauch von Daten wird in Deutschland oft als Hindernis für digitale Geschäftsmodelle genannt. Ist das tatsächlich so?
Müller: Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Der Schaden, der angerichtet wird, wenn Datensicherheit nicht funktioniert, ist horrend. Ein Unternehmen kann hopsgehen, zumal die Loyalität der Kunden zu einem Hersteller in der digitalen Wirtschaft viel, viel geringer ist als früher. Wenn ein Kunde den Eindruck hat, das ist jemand, der mit meinen Daten Schindluder treibt, wechselt er sehr schnell. Und wir alle kennen Beispiele, wo es Einbrüche in Unternehmen gegeben hat und Daten nach außen gelangt sind. Deshalb zählt es für mich zum Allerwichtigsten, Vertrauen zu schaffen, indem man das Thema Datensicherheit dauerhaft ganz oben auf die Agenda stellt. Und das Top-Management selbst muss das Thema jeden Tag leben und kann das nicht als Zusatzaufgabe ansehen, um die sich jemand quasi nebenher kümmert. Datensicherheit muss eingebaut sein in das Gesamtkonstrukt eines Unternehmens.
com! professional: Sind unter den Bedingungen der DSGVO in Deutschland überhaupt erfolgreiche datengetriebene Geschäftsmodelle möglich?
Müller: Absolut. Bei VMware etwa brauchen wir zwar manchmal ein wenig länger, bis manche Releases in jedem Land verfügbar sind, aber der deutsche Markt und der europäische Markt sind so wichtig für uns – und ich glaube auch für die meisten anderen Software-Hersteller –, dass wir es uns gar nicht erlauben können zu sagen, wir ignorieren Vorschriften.
com! professional: Wenn Sie VMware beschreiben sollten – was macht Ihr Unternehmen aus?
Müller: Ich könnte jetzt einen technischen Vortrag halten über Sachen wie Multi-Cloud, will es aber lieber so formulieren: Wir sind der prädestinierte Partner für ein Unternehmen auf dem Weg in die Cloud. Als Marktführer haben wir im Grunde definiert, wie ein Rechenzentrum heutzutage zu betreiben ist. Wir sehen uns als Bindeglied zwischen der klassischen On-Premise-Welt und einer Welt, in der in der Regel die Leistungen aus der Cloud bezogen werden.
com! professional: Müssen die Unternehmen für die Cloud sehr vieles ganz neu aufsetzen?
Müller: Nein, das Schöne ist, dass das ohne Brüche geht. Man muss nicht wegwerfen, was man an IT schon hat. VMware investiert sehr viel, dass das funktioniert mit unserer Software, und zwar ohne dass starke Abhängigkeiten etwa von Hyperscalern entstehen – etwas, was sonst bei der Cloud ein großes Problem ist.
com! professional: Bekannt geworden ist VMware als Pionier von Virtualisierungstechnologien für Rechenzentren. Inzwischen scheint VMware auf dem Weg hin zu einer Cloud-Company zu sein. Passt das zusammen?
Müller: Das eine ist der Weg, das andere, wie ich diesen Weg gehe. Wir zwingen keinen Kunden, in die Cloud zu gehen, sagen ihm aber, wenn du dorthin willst, dann geh mit uns. In dieser Journey in die Cloud, um dieses neudeutsche Wort zu benutzen, sind wir – und unsere Kunden mit uns. Ein großer Teil unseres Business ist immer noch klassisch On-Premise-Rechenzentrumsgeschäft, auch wenn es zunehmend cloudbasiert ist. Dabei unterstützen wir unsere Kunden, ihre Lösungen in den Clouds von Microsoft, Google, Amazon oder lokalen Anbietern zu fahren.
  • Erwartungen der Kunden an Unternehmen
    Quelle:
    Mware/Yougov
com! professional: Was ist die größte Hürde für VMware auf dem Weg in die Cloud?
Müller: Das ist eher eine interne Herausforderung, weil Geschäfte immer in einer bestimmten Art und Weise gemacht wurden und man jetzt alles ganz neu machen muss, etwa mit anderen Vertragsbedingungen. Deshalb ist es auch so wichtig, eine gute Firmenkultur zu haben und die Mitarbeiter mitzunehmen. Das ist überhaupt das Allerwichtigste an VMware für mich: die wertebasierte Firmenkultur, der gute Team-Spirit, der die Kunden begleiten will.
com! professional: War die Pandemie denn für diese Firmenkultur eine Herausforderung?
Müller: Wir hatten schon vorher einen sehr hohen Homeoffice-Anteil in Deutschland. Flapsig gesagt: speziell wegen Deutschland. Wir haben ja, anders als in Paris oder London, kein Headquarter in München, sondern waren schon immer sehr über das Land verstreut. Aber natürlich war es von Anfang an eine große Herausforderung, die Leute nicht zu verlieren. Hier haben wir viel investiert. Wir haben zum Beispiel festgestellt, die Leute arbeiten mehr als zuvor. Das Fahren zum Kunden, das Sitzen am Flughafen fällt ja weg, man kann also von morgens acht bis abends zwölf in Video-Sessions sein. Das lieben natürlich alle Führungskräfte, weil die Firma so noch effizienter ist, aber es ist natürlich eine Riesengefahr, dass der Mensch auf der Strecke bleibt und dass wir uns totarbeiten. Deshalb gab es zum Beispiel Zwangspausen nach dem Motto „Ihr kriegt mal einen Tag frei, die Firma wird einen Tag zugemacht“.
com! professional: Dann sehen Sie das Homeoffice als „New Normal“ auch kritisch?
Müller: Dieses New Normal mag ich überhaupt nicht. Für mich ist eines der größten Probleme in der gegenwärtigen Krise, dass keine ungeplante Interaktion mehr stattfindet, es also nicht mehr dazu kommt, dass ich zufällig jemanden am Kaffee-Automaten treffe, mich mit ihm zehn Minuten unterhalte und jeder was gelernt hat, wenn man wieder auseinandergeht. Auch da haben wir versucht, durch allerlei Events die Leute wieder zusammenzubringen und ein wenig das Gefühl zu vermitteln: Die Firma existiert. Wir haben auch das Office in München immer offengehalten für Kollegen und Kolleginnen, die mal dorthin wollten. Ich selbst gehe regelmäßig, ein-, zweimal die Woche, ins Office, um mich zu zeigen.
  • Das Homeoffice funktioniert und hat viele Vorteile. Doch drohen spontane Interaktionen verloren zu gehen.
    Quelle:
    AdobeStock / fizkes
Ich empfehle meinen Führungskräften immer wieder, Mitarbeiter lieber zu oft als zu wenig anzurufen und, ohne zu nerven, den Puls zu fühlen. Für viele Mitarbeiter ist die Situation belastender als vorher, wenn sie etwa mit einem familiären Problem in einer keinen Wohnung sitzen oder ein Jahr Homeschooling machen müssen. Wir sind als Führungskräfte gefordert, viel toleranter und sensibler zu sein als vorher.
com! professional: Was war von den VMware-Aktivitäten Ihrer Einschätzung nach zuletzt am wichtigsten?
Müller: Am spannendsten, auch für mich persönlich, empfinde ich die Akquisition der Entwicklungsplattform Pivotal im Dezember 2019, weil sie den Blick erweitert hat in Richtung Applikationen und Applikationsmodernisierung, da­rauf, dass ich durch Containerisierung die ganze Applikationslandschaft modernisieren und schneller machen kann und dass ich auch in der vSphere-Umgebung containerisiert arbeiten kann. In Richtung dieser Vollintegration wollen wir weitergehen – sodass wir Kunden nicht nur sagen können, wir haben eine Virtualisierung von Rechnern, sondern auch eine Virtualisierung von Netzwerk, von Storage und auch von Containern, du bekommst von uns alles aus einer Hand ohne Brüche. Es gibt viele Anbieter, die einzelne Teile abdecken, aber niemanden, der das in der Breite macht wie wir.
com! professional: Was konkret waren die größten Innovationen in den VMware-Produkten?
Müller: Das Spannendste passiert in vSphere selbst, mit Tanzu und der Containerisierung. vSphere ist ja im Grunde die Virtualisierung von Servern, und jetzt geht man einen Schritt weiter und virtualisiert auch Container auf der Server-Plattform. Das ist eine Riesen-Innovation, noch recht frisch, aber das Produkt ist verfügbar und funktioniert prima. Was jetzt geschieht ist, dass Nutzen aus dem Produkt geschaffen wird. Und daneben gibt es die VMware Cloud Foundation. Aufbauend auf vSphere, vSAN, NSX ist die ganze Produktfamilie ein Paket, von dem ich dem Kunden sagen kann, wenn du das fährst in deinem Rechenzentrum, dann kannst du ganz leicht in eine Microsoft- oder Google-Umgebung gehen.
com! professional: Wie innovativ ist VMware denn überhaupt noch? Ist es vielleicht schon ein Tanker, schwierig zu steuern, bedroht von Start-ups, die wie Schnellboote agieren?
Müller: Gute Frage. Wir haben weltweit inzwischen mehr als 30.000 Mitarbeiter, in Deutschland gut 600. Das hat Vor- und Nachteile. Was ich erlebe ist, dass unsere Produkt- und Technologie-Abteilungen sehr nah an den Entwicklungen des Marktes sind. Und dass wir permanent versuchen, solche kleinen Schnellboote an Bord zu holen, ohne sie zu zerstören, sondern indem wir das Know-how mitnehmen, indem wir in der Regel nicht nur die Technologie kaufen, sondern die Menschen dahinter mitnehmen.
com! professional: Fürchten Sie , dass auch VMware mal zum Opfer einer disruptiven Innovation wird?
Müller: Unser Produktentwicklungsteam beobachtet permanent den Markt, um nicht abgehängt zu werden, sondern immer vorne dabei zu sein. Denn natürlich ist immer die Angst da, dass jemand plötzlich mit einer völlig neuen Idee um die Ecke kommt und der Markt ganz anders wird. Wir bewegen uns in der Technologie-Branche und das ist eine sehr schnelle Branche. Aber natürlich ist es so, ab einer gewissen Größe wirst du schwerfälliger. Da ist es dann wichtig, Teams zu haben, die immer noch sehr schnell agieren können, speziell in den Bereichen, wo es wichtig ist, und am wichtigsten ist es in der Produktentwicklung.
com! professional: Welche Konkurrenten sind denn besonders innovativ?
Müller: Innovationen kommen oft von Firmen, die noch gar nicht auf dem Markt sind, etwa von Studenten. Viele Firmen, die wir in den vergangenen beiden Jahren akquiriert haben, sind wahrscheinlich Namen, die mir und Ihnen gar nicht bekannt sind, weil es innovative kleine Cluster sind. Wettbewerb ist wichtig, das führt zu Innovation, und so freuen wir uns über jeden, der uns vielleicht an der einen oder anderen Stelle mal herausfordert.
com! professional: Wo sehen Sie VMware, wo sehen Sie Deutschland in den nächsten fünf oder zehn Jahren?
Müller: Ich glaube, dass wir nach wie vor ein großer, wichtiger Player sein werden, dass wir viele Kunden, wahrscheinlich alle, in eine Cloud-Umgebung mit begleiten. Ich hoffe, dass wir die Innovationskraft beibehalten, die wir haben, und ich sehe auch nicht, dass sie weggehen sollte, weil sich zwar die Technik ändert, aber unser Wertekontext bleibt. Ich wünsche mir, dass künftig mehr innovative Konzepte entstehen, dass das Disruptive mehr als Chance denn als Risiko betrachtet wird, und dass wir in Deutschland auch bereiter werden, Fehler zu akzeptieren und Risiken einzugehen. Die Gründer der großen Start-ups haben alle drei viermal etwas in den Sand gesetzt. Ich erlebe schon, dass der Staat innovativer wird, Dinge, die vorher nie gegangen wären, gehen jetzt, weil der Druck da ist. Wenn wir es verstehen, in einer vernünftigen Art und Weise mehr Risiken einzugehen, dann geht Deutschland einen guten Weg.
com! professional: Sie wirken optimistisch …
Müller: Sie erleben einen sehr aufgeräumten Country-Leader VMware Deutschland, einer wirklich guten Firma, die auch auf den Menschen schaut. In Amerika machen das viele, in Kalifornien ist das Mode, ich behaupte mal, wir haben das erfunden. Für uns ist es wirklich wichtig, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und wir etwas zurückgeben an die Gesellschaft und an die Mitarbeiter. Man spürt, dass es den Menschen noch wichtiger ist als früher, etwas zu tun,  was „meaningfull“ ist. An der Jugend gefällt mir sehr, dass die nicht nur möglichst viel Geld verdienen will. Das gilt auch für Fridays for Future, wie immer man auch sonst zu der Idee steht. So begreifen wir uns auch als Unternehmen. Das macht VMware aus.

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