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22.01.2019
Gegen Fake News

WhatsApp verschärft Regeln fürs Weiterleiten

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shutterstock.com/Twin Design
WhatsApp schränkt nun auch in Deutschland das Weiterleiten von Nachrichten ein. Waren bisher bis zu 20 Empfänger möglich, können Nutzer ihre News nun nur noch an fünf Personen auf einmal weiterleiten. Das soll die Verbreitung von Fake News eindämmen.
Alle Soziale Netzwerke bemühen sich derzeit intensiv, die Verbreitung von Fake News und Gerüchten auf ihren Plattformen einzudämmen. So auch die Facebook-Tochter WhatsApp. Der Messenger-Dienst schränkt dafür nun das Weiterleiten von Beiträgen ein, um vor allem die Geschwindigkeit der Verbreitung zu verringern.
Bisher konnten Nutzer ihre Nachrichten an bis zu 20 Personen gleichzeitig schicken. Künftig ist das Weiterleiten nur noch an maximal fünf Personen auf einmal möglich - egal ob individuell oder in Gruppen. Auch soll der Knopf neben Medien-Nachrichten zum schnellen Weiterleiten entfernt werden.
Noch melden allerdings viele Nutzer, dass sie noch Nachrichten an mehr als fünf Kontakte weiterleiten können.
Die Verbreitung von Spam-Nachrichten ist laut den WhatsApp-Nutzungsbedingungen verboten. Wer dagegen verstößt, riskiert den Rauswurf. Nutzer können Auffälligkeiten an WhatsApp melden.

Der Stein des Anstoßes: Indien

Indien war das erste Land, in dem WhatsApp das Weiterleiten einschränkte. Hintergrund waren eine Reihe von Lynchjustiz-Fällen. Im Sommer vergangenen Jahres hatten mehrere Vorfälle mit falschen Nachrichten über Kindesentführer auf WhatsApp dazu geführt, dass mehr als ein Dutzend Menschen in Indien von Mobbs verprügelt wurden. Einige der Opfer starben.
Indien zählt mit mehr als 200 Millionen Nutzern als größter Markt für WhatsApp weltweit. Lynchmorde hat es in dem Land zwar auch schon zuvor gegeben, über Chat-Anwendungen wie WhatsApp können sich auf Falschnachrichten basierende Gerüchte jedoch um ein Vielfaches schneller verbreiten.
Auf den massiven Druck von Seiten der Politik hin startete das Unternehmen dann im Juli einen Test zur Beschränkung der Funktion für Weiterleitungen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten sei nun das Feedback von Nutzern ausgewertet worden, hieß es. Die Anzahl der weitergeleiteten Nachrichten sei damit "global erheblich reduziert" worden. "Wir haben uns für fünf entschieden, weil wir glauben, dass dies eine vernünftige Zahl ist, um enge Freunde zu erreichen und Missbrauch zu verhindern", sagte WhatsApp-Sprecher Carl Woog dem britischen "Guardian". Damit werde der Chat-Dienst wieder ein Instrument vorrangig für private Nachrichten mit engen Kontakten.

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