Test
28.07.2020
Vergleichstest
1. Teil: „Wettstreit um den besten Business-Monitor“

Wettstreit um den besten Business-Monitor

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Rachael Arnott / shutterstock.com
Zum optimalen Office gehört ein leistungsstarker Monitor. Im aktuellen Vergleichstest kommen insgesamt fünf Geräte auf den Prüfstand. Gute Modelle gibt es bereits ab 350 Euro.
Was leisten gute Business-Monitore? Um das herauszufinden, haben wir die Hersteller gebeten, uns eine möglichst aktuelle und spannende Auswahl zu schicken. Die Monitore sollten umfangreiche Ergonomie-Funktionen mitbringen, mindestens WQHD-Auflösung haben und 27 Zoll groß sein. Dem Vergleich stellten sich schließlich die folgenden fünf Geräte: Eizo FlexScan EV2785, HP E27d G4, Lenovo ThinkVision T27h-20, LG 27UL650 und Viewsonic VG2755-2K. Sie kosteten zum Testzeitpunkt zwischen 380 Euro (Viewsonic) und 1.050 Euro (Eizo).
Laut EU-Recht haben Verbraucher Anspruch auf eine zwei-jährige Gewährleistung beim Kauf von Waren. Mit Ausnahme von LG gehen alle Hersteller darüber hinaus. HP und Lenovo geben drei Jahre Garantie auf ihre Displays. Bei Viewsonic sind es vier Jahre, bei Eizo sogar fünf - beide kombinieren das im Fall eines Defekts mit einem Vor-Ort-Austausch-Service.
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Zum optimalen Office gehört ein leistungsstarker Monitor. Im aktuellen Vergleichstest kommen insgesamt fünf Geräte auf den Prüfstand. Gute Modelle gibt es bereits ab 350 Euro.

UHD-Preisbrecher

Der HP E27d G4, der Lenovo ThinkVision T27h-20 und der Viewsonic VG2755-2K stellen jeweils 2.560 x 1.440 Pixel dar (WQHD). Beim Eizo FlexScan EV2785 und dem LG 27UL650 bekommt man 3.840 x 2.160 Pixel (UHD) und damit eine mehr als doppelt so hohe Auflösung. Die beiden UHD-Monitore von Eizo und LG bringen damit deutlich mehr Bildinformationen beziehungsweise Windows-Fenster und andere Inhalte unter und belohnen User auch mit einer noch etwas feineren Darstellung als ihre WQHD-Kollegen. Dafür kosten sie im Allgemeinen aber etwas mehr.
Eine Ausnahme im Vergleichstest bildete der LG 27UL650: Mit einem Preis von 420 Euro war er nur unwesentlich teurer als das WQHD-Trio, das im Durchschnitt bei 410 Euro lag. UHD-Monitore mit vergleichbarer Ausstattung und Größe bekommt man derzeit kaum günstiger als den LG.
Gute Business-Monitore wie die Testkandidaten haben ein mattes IPS-Panel (In Plane Switching). Es kann im Gegensatz zu den besonders im Consumer-Bereich beliebten VA-Panels zwar keine so starken Kontraste darstellen, ist dafür aber sehr blickwinkelstabil. Das bedeutet: Farben und Kontraste sehen immer gleich aus, unabhängig davon, aus welcher Perspektive man auf den Bildschirm schaut. Sitzen Anwender mal mittig vor einen VA-Display und blicken ein anderes Mal seitlich darauf, so erscheinen Farben und Kontraste bei gleichen Inhalten immer leicht anders. Für Word und Excel ist das kein Drama, würde aber spätestens dann stören, wenn mit professionellen Tools wie CAD-Software gearbeitet wird.
2. Teil: „Hell genug fürs Office“

Hell genug fürs Office

Fürs Office bringt jeder der Business-Monitore mehr als genug Helligkeit mit. Im Datenblatt sollte eine Leuchtdichte von etwa 300 cd/m² stehen, um ergonomisch auf der sicheren Seite zu sein. Dann stellt ein Monitor auch in etwas helleren Räumen ein einwandfrei erkennbares Bild dar. Leuchtdichten deutlich über 300 cd/m² sind fast schon zu viel des Guten, denn so viele Helligkeitsreserven braucht es im Normalfall nicht.
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Zum optimalen Office gehört ein leistungsstarker Monitor. Im aktuellen Vergleichstest kommen insgesamt fünf Geräte auf den Prüfstand. Gute Modelle gibt es bereits ab 350 Euro.

Ergonomisch vorbildlich

Fit für den Büroeinsatz zu sein bedeutet für einen Business-Monitor auch, sich ohne großen Aufwand justieren zu lassen. Eine möglichst bewegliche Monitorstütze gehört daher zum Pflichtprogramm, was vom Test-Quintett auch vorbildlich absolviert wurde. Alle Displays erlauben ein Drehen zur Seite, das Neigen nach vorne und hinten und eine Verstellung in der Höhe. Außerdem verfügen sie über eine Pivot-Funktion zum Kippen ihres Panels um 90 Grad in die Vertikale.
Für ihre flimmerfreie Anzeige und ihren Blaulichtfilter zum Schonen der Augen gibt es ebenfalls grüne Häkchen auf der Ergonomie-Checkliste. Nur der Eizo FlexScan EV2785 bietet darüber hinaus einen praktischen Helligkeitssensor, der die Leuchtstärke des Displays automatisch dem Umgebungslicht anpasst und so nebenbei auch Strom spart.
Tabelle:

3. Teil: „Mit USB-C zum Multitalent“

Mit USB-C zum Multitalent

Neben HDMI und DisplayPort bringen die getesteten Business-Monitore mit Ausnahme des LG 27UL650 auch einen USB-C-Port mit, der sich sehr vielseitig nutzen lässt. Beim HP E27d G4 stand er Pate für seinen Namenszusatz: HP bewirbt sein Business-Display als Docking-Monitor, doch abgesehen vom LG eignen sich die Vergleichsgeräte genauso gut für diese Aufgabe. Die lautet, einem neu angeschlossenen Mobil­gerät wie einem Notebook umfassende Konnektivität zu bieten.
Hängen etwa Peripheriegeräte wie USB-Tastaturen und -Mäuse am USB-Hub des Monitors, kann sie der Laptop-Besitzer dann einfach mitnutzen, wenn er sein Gerät über USB-C mit dem Eizo, HP, Lenovo oder Viewsonic bekannt macht. Die vier Testkandidaten übertragen dann aber nicht nur Daten und spiegeln das Bild des Notebooks, sondern sie laden es auch gleichzeitig auf. Der Ladestrom beträgt dabei je nach Gerät 60 Watt (Eizo, Viewsonic), 75 Watt (Lenovo) oder 100 Watt (HP).
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Zum optimalen Office gehört ein leistungsstarker Monitor. Im aktuellen Vergleichstest kommen insgesamt fünf Geräte auf den Prüfstand. Gute Modelle gibt es bereits ab 350 Euro.
Das Etikett Docking-Monitor passte auf den HP E27d G4 trotzdem noch eine Spur besser als bei der Konkurrenz, denn hier hat man als Nutzer auch direkten Zugriff auf das Netzwerk, sofern der HP über seine RJ-45-Buchse verkabelt ist. Außerdem gab es nur beim HP eine Webcam, die über Windows Hello eine Anmeldung per Gesichtserkennung erlaubt und durch ihren Infrarot-Sensor auch bei schlechten Lichtverhältnissen einwandfrei arbeitet. Drittes Ausstattungs-Plus beim HP-Monitor war sein DisplayPort-Ausgang. An den lässt sich ein zusätz­liches Display hängen.

Fazit

Der Eizo FlexScan EV2785 überzeugte mit einer hervorragenden Vorstellung, er ließ weder bei Ausstattung und Ergonomie noch bei der Bildqualität Wünsche offen. So viel geballte Performance braucht es im Normalfall gar nicht. Nur wer keinerlei Kompromisse eingehen will, greift zum Eizo für 1.050 Euro, wird dann aber auch garantiert nicht enttäuscht.
Die vier anderen Geräte im Test leisten als Business-Monitor ebenfalls Überdurchschnittliches, kosten aber nur halb so viel oder noch weniger. Den Viewsonic VG2755-2K machte sein Sparpreis von 380 Euro gemessen an seiner Performance zum Preis-Leistungs-Sieger. Der HP E27d G4 zeichnete sich durch starke Konnektivität aus, während der LG 27UL650 mit seiner DisplayHDR-400-Zertifizierung und HDR10-Support für Multimedia-Anwendungen am besten geeignet war.
Der Lenovo ThinkVision T27h-20 kombiniert gute Bildqualität und Ergonomie mit solider Standardausstattung. Er bietet anders als die Konkurrenten keine speziellen Features, macht sich aber durch seinen Preis von 350 Euro zusätzlich attraktiv.
Tabelle:


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