Internet
17.08.2018
Mozilla zeigt das Dweb

WebTorrent ermöglicht dezentrales Streaming

Streaming über WebTorrentStreaming über WebTorrentStreaming über WebTorrent
Navidim / Shutterstock.com
Mozilla präsentiert unter dem Schlagwort Dweb innovative Lösungen auf Basis von dezentralen und verteilten Technologien. Eine davon ist das WebTorrent-Protokoll, das für den Peer-to-Peer-Transfer WebRTC nutzt.
Der Open-Source-Spezialist Mozilla zeigt auf seinem Hacks-Blog das Potenzial von innovativen Web-Projekten, die allesamt dezentrale oder verteilte Ansätze verfolgen. Unter dem Schlagwort Dweb stellt der Firefox-Entwickler hier eine Reihe spannender Tools und Dienste zur Schau. Den Anfang macht die Lösung WebTorrent - ein TorrentClient, der komplett in JavaScript geschrieben ist und über WebRTC direkt im Browser arbeitet. Und das ganz ohne Browser-Plugin oder andere zusätzliche Software.
Im Gegensatz zu traditionellen Web-Diensten, die mit zunehmender Nutzerzahl an Leistung einbüßen, werden Webseiten auf Basis von WebTorrent dank des Peer-to-Peer-Aufbaus mit jedem Besucher schneller und performanter.

WebTorrent: BitTorrent via WebRTC

Technologisch arbeitet WebTorrent wie das bekannte BitTorrent-Protokoll. Allerdings kommt zum Transport anstelle von TCP oder uTP nun WebRTC (Web Real-Time Communication) zum Einsatz. Die Technologie wird bislang vor allem für Voice- und Video-Chats wie etwa Google Duo genutzt.
Für die Unterstützung von WebRTC mussten die Entwickler nach eigenen Angaben verschiedene Änderungen am Tracker-Protokoll vornehmen. Entsprechend kann sich eine mit WebTorrent arbeitende Lösung nur mit anderen Clients verbinden, die ebenfalls WebRTC unterstützen. Sobald allerdings eine Verbindung zwischen den einzelnen "Web Peers" aufgebaut wurde, arbeitet die Technologie wie herkömmliche Torrent-Dienste. Dies sollte es für bestehende Torrent-Clients wie Transmission oder uTorrent einfach machen, Support für WebTorrent hinzuzufügen. Als einer der ersten großen Dienste unterstützt etwa das Filesharingprogramm Vuze (ehemals Azureus) WebTorrent.
Ein weiterer Dienst, der bereits auf das WebTorrent-Protokoll setzt, ist der freie Video-Player WebTorrent Desktop. Über die Open-Source-Software lassen sich etwa Video-Clips aus dem Internet Archive, Music von Creative Commons oder Audiobooks von Librivox direkt ohne Download abspielen. Um eine hohe Leistung sicherzustellen, unterstützt das Tool als hybride Lösung neben WebTorrent auch das klassische BitTorrent-Protokoll.
Weitere Informationen zur WebTorrent-Technologie und zur Implementierung in die eigenen Dienste finden sich auf der Webseite Webtorrent.io.

mehr zum Thema