06.08.2018
Schadcode legt Produktion lahm
Virusbefall beim iPhone-Chiphersteller TSMC
Autor: Alexandra Lindner
Yurchanka Siarhei / shutterstock.com
Eingeschleuster Schadcode hat die Produktion in mehreren TSMC-Standorten zeitweise zum Erliegen gebracht. Wie der Konzern jedoch klarstellte, habe es sich nicht um einen externen Angriff gehandelt.
Ein Softwarevirus hat am Freitag zeitweise die Produktion des Chipfertigers Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) lahmgelegt. Das berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg. Durch den Befall musste die Fertigung in einigen Werken vorübergehend eingestellt werden, heißt es.
Bei verschiedenen Werken kam es laut TSMC nur zu sehr kurzen Ausfällen, andere hätten frühestens am Sonntag wieder den Betrieb aufnehmen können. Ob inzwischen wieder alles normal läuft, ist allerdings nicht bekannt.
TSMC ist ein großer Auftragsfertiger für Hardwarechips. Zu den Kunden zählt neben Qualcomm auch Apple. Inwiefern sich der Produktionsstopp auf Auslieferungsdaten von den Geräten der Abnehmer auswirkt, wird sich erst noch zeigen.
Wer hinter dem eingeschleusten Schadcode steckt, haben die Taiwanesen nicht erklärt. Es habe sich jedoch um keinen Hackerangriff von außen gehandelt, sagt der Konzern. Weitere Informationen über den Vorfall sollen noch folgen.
Update zu den Ausfällen bei TSMC
Inzwischen sind neue Erkenntnisse bekannt gegeben worden. Wie die dpa berichtet, könnte der Vorfall das Unternehmen rund 150 Millionen Euro kosten. Das entspräche einer Reduzierung der erwarteten Einnahmen im dritten Quartal 2018 um rund zwei Prozent.
Ursache für die Virusattacke war laut TSMC-Vorstandschef C.C. Wei das Aufspielen von Software auf neue Firmenrechner. Ohne die Geräte vorab auf Schadcode zu überprüfen, wären diese mit dem Firmennetzwerk verbunden worden, schreibt die dpa weiter.
Von dem Angriff nicht betroffen sei das Hauptcomputersystem, auf dem die Produktionsdatenbank laufe, die wiederum Kundendaten beherbergt. Demnach habe man das Problem innerhalb eines Tages beheben können.
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