23.06.2022
Cross-Border-Commerce
Ein Viertel der deutschen Online-Umsätze wird im Ausland erwirtschaftet
Autor: Ingrid Lommer
Fotolia/koya979
In der neuen Rangliste der größten Cross-Border-Ökonomien Europas rangiert Deutschland im unteren Mittelfeld, zusammen mit den anderen großen E-Commerce-Ökonomien Frankreich und Großbritannien. Einige Überraschungen bietet die Liste auch.
Das europäische Wirtschaftsnetzwerk "Cross-Border Commerce Europe" hat zum vierten Mal sein Ranking zum grenzübergreifenden Online-Handel veröffentlicht und die 16 stärksten Online-Wirtschaftsländern nach ihrem Cross-Border-Anteil im E-Commerce-Umsatz sortiert. Wenig überraschend steht das kleinste Land erneut ganz oben:
81 Prozent der Online-Umsätze Luxemburgs werden im Ausland erwirtschaftet. Dabei bestellen die Verbraucher vornehmlich auf großen deutschen und französischen Plattformen.
Die größten Online-Ökonomien Europas (also UK, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien) finden sich dagegen im Cross-Border-Ranking naturgemäß eher auf den hinteren Rängen; allerdings haben die Marktforscher hier veränderte Dynamiken festgestellt. So ist der grenzüberschreitende Marktanteil in Italien innerhalb eines Jahres von 30 auf 35,4 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland hat der Marktanteil des grenzüberschreitenden Handels zugenommen: Mittlerweile werden 26 Prozent der deutschen Auslandsumsätze im Ausland erwirtschaftet.
Schlusslichter UK und Niederlande
Deutlich eingebrochen ist dagegen der internationale Online-Handel in Großbritannien: Aufgrund des Brexits schrumpfte der Cross-Border-Umsatz in UK um 12 Prozent auf 29 Milliarden Euro, die Nation stürzte dadurch im Ranking um 10 Plätze ab auf den vorletzten Rang.
Die größten Cross-Border-Muffel Europas sind aber weiterhin die Niederlande. Dort werden nur knapp 16 Prozent der Online-Umsätze im Ausland erwirtschaftet; stattdessen kaufen die Holländer lieber auf starken einheimischen Plattformen wie Bolc.om, Coolblue oder Wehkamp.
Plattformen bestimmen den internationalen Handel
Insgesamt hat der gesamte grenzüberschreitende Online-Handel in der EU (ausgenommen das Segment Reisen) im Jahr 2021 einen Umsatz von 171 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 44 Prozent der Cross-Border-Umsätze werden über Online-Marktplätze abgewickelt.
Von internationalen Playern wie Amazon und eBay abgesehen kommen dabei die wichtigsten Plattformen aus Deutschland: Zalando, die Plattformen der Schwarz-Gruppe und About You gehören zu den wichtigsten Cross-Border-Plattformen Europas. Insgesamt stammen 112 Cross-Border-Shops in den Top 500 aus Deutschland.
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